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Creutz, Max: Das Haus Meirowsky in Cöln-Lindenthal
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.11722#0296
272
INNEN-DEKORATION
scheinen, daß nichts von alledem auf Cölner Boden
gewachsen ist, weder der Auftraggeber, der Archi-
tekt des Hauses, noch die übrigen Künstler. Aber
ein Gemeinwesen wie Cöln kann sich heute nicht
mehr aus altväterlich-lokalen Traditionen heraus
neuschaffen, es bedarf der Anregungen von außen
und es ist wichtig, daß dieses Werk für Cöln und
zum großen Teil schon von Cölner Werkstätten
geschaffen wurde. Der Baumeister des Hauses ist
der Architekt Bopp, ein Süddeutscher, der durch
die Anlage der Kolonie Gronauer Wald bekannt
wurde und süddeutsche Elemente in unsere rheinische,
in die ernste bergische Landschaft übertrug. —
In den Innen-Ausbau griff Peter Behrens ein,
der Norddeutsche, am Rhein kein Fremder, ein
Künstler, der die heimische Note fand und der
inneren Ausgestaltung des Hauses das charakte-
ristische Gepräge gab. In der großen Diele, die
eher einem Festraum gleicht, hat er das Vollendetste
moderner Raumkunst geschaffen. Hier ist
nichts, was seltsam oder verwirrend wirken könnte,
es sind gute alte Traditionen, die einen zu umfangen
scheinen. Eine hohe Holzvertäfelung mit profi-
lierten Feldern läuft rings umher. Man denkt an
INNEN-DEKORATION
scheinen, daß nichts von alledem auf Cölner Boden
gewachsen ist, weder der Auftraggeber, der Archi-
tekt des Hauses, noch die übrigen Künstler. Aber
ein Gemeinwesen wie Cöln kann sich heute nicht
mehr aus altväterlich-lokalen Traditionen heraus
neuschaffen, es bedarf der Anregungen von außen
und es ist wichtig, daß dieses Werk für Cöln und
zum großen Teil schon von Cölner Werkstätten
geschaffen wurde. Der Baumeister des Hauses ist
der Architekt Bopp, ein Süddeutscher, der durch
die Anlage der Kolonie Gronauer Wald bekannt
wurde und süddeutsche Elemente in unsere rheinische,
in die ernste bergische Landschaft übertrug. —
In den Innen-Ausbau griff Peter Behrens ein,
der Norddeutsche, am Rhein kein Fremder, ein
Künstler, der die heimische Note fand und der
inneren Ausgestaltung des Hauses das charakte-
ristische Gepräge gab. In der großen Diele, die
eher einem Festraum gleicht, hat er das Vollendetste
moderner Raumkunst geschaffen. Hier ist
nichts, was seltsam oder verwirrend wirken könnte,
es sind gute alte Traditionen, die einen zu umfangen
scheinen. Eine hohe Holzvertäfelung mit profi-
lierten Feldern läuft rings umher. Man denkt an