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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 3.1885

DOI Artikel:
Zimerman, Heinrich: Urkunden und Regesten aus der niederösterreichischen Landes-Bibliothek und dem Archiv zu Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.5882#0405
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CLXIV

Niederösterreichische Landes-Bibliothek und Archiv.

Beispiele hinzuweisen, wird sich noch bei den unten
reproducirten Wappen Gelegenheit bieten. Der Grund
für diesen gewiss auffallenden Umstand lässt sich nur
vermuthungsweise angeben. Vielleicht beabsichtigte man
nämlich im iff. Jahrhundert, der Abfassungszeit un-
seres Codex, gleichzeitig mehrere Copien des Bruder-
schaftsbuches anfertigen zu lassen, so dass der oder die
Maler gezwungen waren, ein unddasselbe Wappen wieder-
holt zu copiren. Zeichnete nun der Maler nicht in fest
eingebundene Codices, sondern nach der Sitte der da-
maligen Zeit nur auf einzelne Lagen, die erst nachträg-
lich zu mehreren Bänden vereinigt und zusammengebunden
werden sollten, so wäre es bei der Flüchtigkeit, mit der
man bei Abfassung der Copie vorging, immerhin möglich,
dass man eine oder mehrere Lagen verwechselte und so
dieselben Wappen pei- oder mehrmals in denselben
Codex kamen. Vielleicht wurde auch der Maler mit den
Copien für den zweiten und dritten Codex nicht mehr
fertig und man vereinigte dann eben alles Vorhandene
Zu einem einzigen Bande. Bestimmtere Anhaltspunkte
für diese Annahme könnte nur die Einsichtnahme des
von Pettenegg a. a. 0. 2, 71 erwähnten Münchner Codex
und eventuell vorhandener anderer Copien bieten. Immer-
hin läge darin noch eine weitere Erklärung des Umstandes,
dass in unserer Copie mehrere der im Exemplare des
Staats-Archives enthaltenen Wappen fehlen.

Die in der Besprechung des Originalcodex aufge-
stellte Vermuthung, dass Maler, welche als Angehörige

der Bruderschaft angeführt sind, möglicherweise selbst
beim Malen der Wappen des Codex mitbetheiligt waren,
wird durch die zwei unten angeführten Aufzeichnungen
unserer Copie auf f. 114' und f. nj' noch besonders be-
stätigt.

Was die Ausführung der Wappen in unserer Copie
betrifft, so sind dieselben, stilistisch vom Originale ab-
weichend, flüchtig mit der Feder vorgezeichnet und dann
mit Farben ausgestrichen; wie wenig sorgfältig man
auch hiebei zu Werke ging, zeigt der Umstand, dass bei
wiederholtem Vorkommen des Wappens derselben Per-
sönlichkeit nicht allein die Wappenfarben nach den
Schildseiten oder einzelnen Feldern häufig verwechselt
werden,, sondern auch ganze Figuren, welche einmal-
in dein Wappen vorkommen, ein zwe'^cs Mal in dem-
selben Wappen ganz feMen> 'n der Zeichnung verändert,
anders oder gar nicht colorirt erscheinen; man vergleiche
Z- B. die Zeichnungen der Wappen des älteren Hans
Velserf. 252 und f. 26g , des Herrn Philipp von Valckhen-
stain auf f. 254 und f. 2ji, des Herrn Wilhelm von
Scharppenstain auf f. 255' und f. 272 u. s. w.

Da jedoch, wie bereits bemerkt, unsere Copie will-
kommene Ergänzungen bietet und die Existenz bisher
Zumeist unbekannter Künstler constatirt, so wurden deren
Wappen hier gleichfalls reproducirt und der Vollständig-
keit halber auch jene wenigenWappen wiederholt, welche
im Originalcodex des k. u. k. Haus-, Hof- und Staats-
Archives schon enthalten waren.

F. 6. Der Ruedolff, raaler, und sein eewirtin geben alle
jar 12 kreuzer und nach irm tod 32kreuzer.

F. 37. Item Mathias, goltschmit von Wosil, gibt alle
ain thurnos, nach seim todt ain .guidein.

jar

F. 36'. Bernhard von Heisperg, minzmaister zu Bingen,
gibt jarlich 1 thurnos, nach seim todt ain
guidein. -

F. 42'. Connradt Osterfind, goltschmit von Schaffhauss,
und Anna, seinwirtin, geben jarlich 1 turnos,
nach irm todt ain guidein.
 
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