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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0217
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i87

Wie der jung weyß kunig an ainen andern ort in das land zug und haupt- (foi. 307 a)
leut in der stat ließ, so die veind im scharmutzl sluegen.

achdem nun der jung weiß kunig die stat mer, dann notdurftig was, besetzt het und
mit seinem hör an ainem anderm ort in der praunen geselschaft land ziehen wolt, da
bevalch er seinen hauptleuten in der stat gar aigentlichn und mit vleyss, alspald er mit s
seinem hör ain tagraiss von inen were, so sollen sy die porten zugeslossen behalten
und mitler zeyt nyemands heraus lassen, damit die veind nit wissen möchten, wie stark
sy in derselben stat weren, und sollen (fol. 307 b) darnach mit der praunen und plaben
geselschaft ainen scharmutzl anfahen; alsdann wurde dieselb praun und plab geselschaft nit wissen, das ir
so vil in der stat weren, und darauf in den scharmutzl fallen; dieselben, die in den scharmutzl fielen, sollen 10
sy erwürgen, sovil sy möchten; das sy dann also theten. Nemlichn, da derselb scharmutzl angieng,
schicket der öbrist hauptman der praunen geselschaft seinen underhauptman mit viertausend mannen,
denselben scharmutzl zu verhalten und zu besehen, ob er mocht etlich aus derselbn stat fahen, sich an
denselben gefangen zu erkunden, wieviel volks der jung weiß kunig in derselben stat gelassen hete. Aber
des jungen weißen kunigs hauptleut in der stat waren mit irem kriegsfolk so geschickt (fol. 308 a) uncj , .
namen den scharmutzl so hart an, das der praun geselschaft hauptman mit aller Unordnung trucket auf die
scharmutzler; die hauptleut des jungen weißen kunigs truckten aus der stat entgegen mit irem hawfen auf
die praun geselschaft und schluegen sy in die flucht. Und der obgemelten prawnen geselschaft hawbtman
was der ersten ainer, der die flucht gab, und viel derselben ainem sein spiess durch das angesicht und
verlor also ain grosse anzal volks von den seinen, ee der hauptman in irem grossen hör sy entschudten 20
möcht. Derselb hauptman in dem grossen hör, so die praun geselschaft von dem jungen weißen kunig
abkauft het, was ser faist und lof mit allem volk den seinen entgegen, sy zu reten. Aber ee er auf die
walstat käme, waren des (fol. 308b) jungen weisen kunigs hauptleut mit iren gefangen widerumb an ir
gewarsam, an allen schaden. Und als derselb praun hauptman wider in sein hör kam, trank er in die hitz
ainen kalten trank, von welhem trank er zustundan rech und krank ward, und dieselb krankhayt sich je 25
lenger je mer meret, und wiewol er in seinem furnemen fraidig was, so starb er doch in ainem jar darnach
und sein hauptmannschaft, die er unerlichen wider seinen naturlichn herren, den jungen weißen kunig,
angenomen het, nam damit ain end.

Wie der jung weyß kunig der praun geselschaft zwo befestigung abgewan. (foi-3io«)

uf den tag, als des jungen weißen kunigs hauptleut den obberurten scharmutzl theten, 30
schlueg sich der jung weiß kunig dieweil für zwo befestigung, der prawnen geselschaft
zugehörig, und gewan die ain befestigung mit seinem new erdachten geschutz gar
abenthewrlichen. Und nemblichen, vor etlichen langen jaren was seiner vorfordern
ainer auch vor demselben flecken gelegen, aber desselben geschutz was dermassen nit,
deshalben derselb widerumb abziechn mueset. Dann die ander befestigung wolt sich 35
nit schiessen lassen und ergab sich frey an den jungen weyßen kunig etc.
 
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