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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0249
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die plah gesclschaft, zu roß und fueß, mit allen iren heufen. Aber der jung weiß kunig ließ zuvor sein
streitgeschutz in die plah gesclschaft abgeen, desgleichen ließ der plab haiiptman sein streitgeschutz in
die weiß gesclschaft abgeen, und theten mit dem geschutz auf baid seyten grossen schaden. Indem gab
das gluck, das der plab geweitig häufen traf in die wägen und in die spiess, und nachdem in der wagen-
purg gering und siecht volk war, die auf die wagenpurg warteten und kain wör heten, als hutenknecht, 5
köch und ander dergleichen volk, dasselb (fol. 358») volk was von demselben hawfen der plaben geselschaft
erschlagen, und dieweil derselb geweitig plab häufen in die wagenpurg traf, möcht er vor den wägen kain
ander treffen thun. Indem trafen des jungen weißen kunigs drey häufen mit den andern zwen plaben
hawfen und schluegen dieselb zwen plaben hawfen pald in die flucht, und flochen ir ain tails under ir
fuesknecht und prachten dieselben fuesknecht auch in die flucht, mitsampt dem ainen häufen, der frey 10
in die fuesknecht traf. Desgleichen auch der groß plab hawfen, der mit dem gewaltigen hawfen auf der
seyten troffen het, half auch mit dem spitz zum treffen; wider die fuesknecht waren allenthalbn fues-
knecht und zwen häufen ia die flucht geslagen. Aber die schützen derselben hewfen, die waren durch
den grossen plaben häufen abgesniten von den fuesknechten der weisn (fol. 358 b) geselschaft und wurden ob
tausend erschlagen; sonst verlor der jung weiß kunig von seinen geraissigen und fuesknechten auch bey 15
fünf- in sechshundert in demselben streit. Indem als die nacht hergieng, zoch der groß plab häufen
der geraissigen ab; daraus wurden wenig erschlagen, aber aus den andern vier häufen waren acht- bis in
zehentausent man erslagen. Nach sölichem strengen streit belib der jung weiß kunig dieselb nacht
auf der waldstat, und zu morgens rucket er in ainen vesten leger an seiner stet aine, und man pracht das
streitgeschutz, das der plaben geselschaft was gewesn, mitsampt seinem geschutz zu ime in dasselb 20
leger, und der jung weiß kunig ließ baide streitgeschutz zurichten und zoch widerumb in das veld und
gewann dem plabn kunig zway klaine stätle ab.

Wie der plab kunig dem jungen weißen kunig seinen zewgmaister und (foL 300»)
etlich volk abkaufet, und und wie der weyß kunig in etlichen seinen fur-

nemen dardurch verhindert ward.

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n mitler zeit, als der plab kunig vernam, das er gegen dem jungen weißen kunig das
veld verlorn het und dem jungen weißen kunig nit obsigen möcht, und nachdem der-
selb plab kunig ain bescheider man was, fand er in rat, er solt sich understeen, dem
jungen weißen kunig seine hauptleut und die öbristen, die dann da weren von der
prawnen geselschaft und dem jungen weißen kunig underworfen weren, die maisten mit 30
gelt zu ubergeben, mit ainem sölichen furschlag, damit sy schryren nach ainem (fol. 360 b)
frid., und sölichen frid solle er inen dermassen anzaigen, als were derselb frid dem jungen weißen kunig
in sonderhayt vast eerlichen; damit möcht er sy dester pass bewegen zu seinem willen; aber es stecket ain
andere meuterey hinder demselbn frid. Sölichs der plab kunig also thet und etliche mit gelt überkam.
Indem gewann auch der plab kunig des weißen kunigs öbristen veldzewgmaister mit seinem gelt zu seinem 35
willen; derselb veldzewgmaister was ain geschickter man, aber gar guet geitig, der wurd dardurch dem
jungen weisen kunig ganz widerwärtig und riet für und für zum frid, dann er het den guldin kefer ge-
schlunden und gab für, wie es spat auf das jar were und regenwetter anfiele, dardurch das hauptgeschutz

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