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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 7.1888

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Zimerman, Heinrich: Franz v. Stamparts und Anton v. Prenners Prodromus zum Theatrum Artis Pictoriae von den Originalplatten in der k. k. Hofbibliothek zu Wien: abgedruckt und mit einer erläuternden Vorbemerkung neu herausgegeben
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https://doi.org/10.11588/diglit.5397#0283
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FRANZ v. STAMPARTS und ANTON v. PRENNERS

PRODROMUS ZUM THEATRUM ARTIS PICTORIAE

von den originalplatten in der

K. K. HOFBIBLIOTHEK ZU WIEN

abgedruckt und
MIT EINER ERLÄUTERNDEN VORBEMERKUNG NEU HERAUSGEGEBEN

VON

DB- HEINRICH ZIMERMAN.

4584

Die Kunstsammlung des Erzherzogs Leopold Wil-
helm, welche laut dessen Testament vom g. October 1661
m den Besitz des Kaisers Leopold I. übergegangen war
und anfangs in der neuen Burg (Amalienhof) aufge-
stellt, dann aber in die Stallburg übertragen wurde,
bildete hier den Grundstock jener kaiserlichen Kunst-
sammlung, welche wenigstens in der ersten Hälfte des
18. Jahrhunderts den officiellen Titel: »Kaiserliche
Gallerie und Kunstkammer« führte. Diese ist
strenge von der oder vielmehr den übrigens gleichfalls
eine bedeutende Anzahl von Gemälden hervorragender
Meister enthaltenden kaiserlichen Schatzkammern
zu unterscheiden, welche Scheidung schon darin Aus-
druck findet, dass mit der Leitung dieser und jener in
der genannten Zeit verschiedene, wenn auch beide zum
Obristkämmererstab gehörige Persönlichkeiten betraut
waren-. So war beispielsweise laut »Hof-und Ehrencalen-
der auf das Jahr iyi 1« damals Ferdinand Draghi kai-
serlicher Hof Schatzmeister, dagegen Inspector der kai-
serlichen Gallerie und Kunstkammer Fabricius Cerini.
Der Letztere erscheint in derselben Eigenschaft noch
im »Hof-und Ehrencalender auf das Jahr 1726«, während
an Stelle des Ersteren Heinrich Ubens als Schatzmeister
und Johann Kanischbauer als dessen Adjunct genannt
wird. Laut »K. k. Staats- und Standscalender auf das
Jahr 7730« hatte damals bezüglich dieser Personen nur
msoferne eine Veränderung stattgefunden, als dem kai-
serlichen Gallerie- und Kunstkammer-Inspector Fabri-
cius Cerini in der Person des Kammermalers Ignaz
Heinit'z von Heitzenthal ein Adjunct beigegeben ist. Im
Jahre ifj4 und iyß5 ist dann nach derselben Quelle be-
reits wieder ein theilweiser Personenwechsel eingetreten
und es erscheinen Fran^ Niclas von Helling, Ihrer kai-

serlichen und katholischen Majestät Kammerrath in
Schlesien, als kaiserlicher Schatzmeister, Johann Baptist
Kanischbauer von Hohenried als Schatzkammer-Adjunct,
dagegen Johann Daniel Bertoli, so auch dissegnatore di
camera ist, als Gallerie- und Kunstkammer-Inspector
und der schon genannte Heinitz als dessen Adjunct.

Da uns nun bisher, abgesehen von dem in diesem
Jahrbuche Band I, 2, Nr. 4g5 veröffentlichten Inventar
der Kunstsammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm
und von einein zweiten Inventar der Reliquien, Kirchen-
sachen, Kleinodien, Gold- und Silbergeschmeide, Mobi-
lien und anderen Raritäten desselben Erzherzogs vom
30. April 1660, für die Zeit vor dem Jahre /72S kein
weiteres handschriftliches Inventar dieser in der kaiser-
lichen Gallerie und Kunstkammer in der Stallburg auf-
gestellten Kunstsammlung bekannt geworden ist, so
dürfte an dieser Stelle, wo es sich auch darum handelt,
die weiteren Schicksale dieser Sammlung darzustellen
und durch Documente verschiedenster Art zu beglau-
bigen, die Publication einer Art bildlichen Inventars
erwünscht erscheinen, welches die Lücke wenigstens
einigermassen auszufüllen geeignet ist.

Ein Inventar der letzteren Gattung liegt uns näm-
lich in einem radirten Bilderwerke vor, welches in-
zwischen ziemlich selten geworden ist, so dass eine neuer-
liche Reproduction der dazu gehörigen in der k. k. Hof-
bibliothek zu Wien vorhandenen Originalplatten auch
nach dieser Richtung hin gerechtfertigt werden kann.
Dieses zuerst im Jahre ijg5 bei Johann Peter van
Ghelen in Wien erschienene Bilderwerk in Grossfolio
führt den Titel: Prodromus seu praeambulare lumen
reserati portentosae magnificentiae Theatri, quo om-
nia ad aulam caesaream in augustissimae suae cae-
 
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