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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 21.1900

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I. Theil: Abhandlungen
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Trost, Alois: Moritz von Schwind und das Wiener Opernhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.5733#0117
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Der Kampf um den Kranz.

MORITZ VON SCHWIND UND DAS WIENER OPERNHAUS.

Von

Alois Trost.
I.

in Brief Schwinds an den Musiker B. Schädel vom i. Februar 1864 beginnt mit
den Worten: »Ums neue Jahr, welches die richtige Zeit des Briefschreibens ist,
war ich in Wien in voller Thätigkeit und Lauferei. Man hatte mich vor Weih-
nachten von Seite des Comites der Stadterweiterung eingeladen zu kommen, um
Rücksprache zu nehmen wegen der im neuen Opernhaus auszuführenden Fresken.
Nach verschiedenen Hin- und Herreden ergab sich für mich eine auch von der
Strasse sichtbare Loggia, auszufüllen mit Bildern aus der Zauberflöte. Du weisst,
dass ich mich schon lang damit herumtrage, dass bereits alles componirt ist, und jetzt steht mir eine
architektonische Eintheilung zu Gebot, in der ich kein einziges meiner projectirten Bilder auslassen und
kaum etwas dazu componiren muss.«

Am 24. April 1864 erhielt Schwind vom Ministerium des Innern den definitiven Auftrag, im De-
cember brachte er die sämmtlichen Compositionen nach Wien, »wo sie ohne die geringste Beanstän-
dung, im Gegentheil mit allgemeinem Beifall aufgenommen wurden«, und am 27. April 1865 bestätigte
die Münchener Akademie dem Baucomite die Vollendung der Cartons.1 In den zwei Sommern 1866
und 1867 führte Schwind die Fresken an Ort und Stelle aus, wobei er sich der schon auf der Wart-

1 Auf einem der Cartons zur »Zauberflöte« die handschriftliche Notiz Schwinds: »Diese Cartons am 29. April 1865 voll-
endet, an dem Tag, wo mein alter treuer Freund Schaller im Herrn entschlafen ist«. (Gemeint ist der Bildhauer Ludwig
Schaller.)
 
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