Fig. i und I a. Konrad Meit, Kopf des Adam.
Wien, k. k. österr. Museum.
AUS DER BILDNERWERKSTATT DER RENAISSANCE.
FRAGMENTE ZUR GESCHICHTE DER RENAISSANCEPLASTIK.
I. Eine Gruppe in der Art des Konrad Meit. 2. Eine Bronze des Vincenzo Danti. 3. Eine Reliefserie des Antonio Lombardi.
4. Über die Rolle des Kleinmodells im Künstlerstudio.
Von
Julius von Schlosser.
inem leidlich aufmerksamen Leser folgender Blätter dürfte es nicht entgehen, daß
die obengenannten Skizzen, so fragmentarisch sie sind und so lose ihr Zusammen-
hang geknüpft ist, doch nicht ganz und gar des einigenden Bandes entbehren.
Ich habe versucht, in ihnen wiederholt Themen der vergleichenden Stilgeschichte
anklingen zu lassen, die Gegensätzlichkeit nördlichen und südlichen Formengefühls,
zumal in der Behandlung bewegter Körper, bei aller historisch gegebenen Ab-
hängigkeit des ersteren von dem letzteren gerade in diesem fundamentalen Artikel.
Wie diese Abhängigkeit zustande kommen konnte, welche Faktoren dabei treibend und vermittelnd
tätig waren, welche wichtige Rolle namentlich der leichtbeweglichen Kleinplastik hiebei zufällt, das
bildet ein nicht unwesentliches Kapitel in der Ateliergeschichte der Renaissance und auf den folgenden
Blättern wird man allerhand Einschlägiges und Gelegentliches dazu finden. In einem gewissen Sinn
möge man also diese kleinen Studien als Fortsetzung ähnlich gerichteter Fragmente ansehen, die der
Autor dem Thema der künstlerischen Uberlieferung und dem Vorlagenwesen im späten Mittelalter
(in diesem Jahrbuch, Bd. XXIII, H. 5) gewidmet hat.
I.
Eine Gruppe in der Art des Konrad Meit
(Tafel XVI).
Auf der Versteigerung der großen Sammlungen des verstorbenen Baron Lanna in Prag, die im
Frühjahr ig 11 zu Berlin stattfand und ein so bedeutendes Ereignis auf dem kontinentalen Kunstmarkt
xxxi. 10
Wien, k. k. österr. Museum.
AUS DER BILDNERWERKSTATT DER RENAISSANCE.
FRAGMENTE ZUR GESCHICHTE DER RENAISSANCEPLASTIK.
I. Eine Gruppe in der Art des Konrad Meit. 2. Eine Bronze des Vincenzo Danti. 3. Eine Reliefserie des Antonio Lombardi.
4. Über die Rolle des Kleinmodells im Künstlerstudio.
Von
Julius von Schlosser.
inem leidlich aufmerksamen Leser folgender Blätter dürfte es nicht entgehen, daß
die obengenannten Skizzen, so fragmentarisch sie sind und so lose ihr Zusammen-
hang geknüpft ist, doch nicht ganz und gar des einigenden Bandes entbehren.
Ich habe versucht, in ihnen wiederholt Themen der vergleichenden Stilgeschichte
anklingen zu lassen, die Gegensätzlichkeit nördlichen und südlichen Formengefühls,
zumal in der Behandlung bewegter Körper, bei aller historisch gegebenen Ab-
hängigkeit des ersteren von dem letzteren gerade in diesem fundamentalen Artikel.
Wie diese Abhängigkeit zustande kommen konnte, welche Faktoren dabei treibend und vermittelnd
tätig waren, welche wichtige Rolle namentlich der leichtbeweglichen Kleinplastik hiebei zufällt, das
bildet ein nicht unwesentliches Kapitel in der Ateliergeschichte der Renaissance und auf den folgenden
Blättern wird man allerhand Einschlägiges und Gelegentliches dazu finden. In einem gewissen Sinn
möge man also diese kleinen Studien als Fortsetzung ähnlich gerichteter Fragmente ansehen, die der
Autor dem Thema der künstlerischen Uberlieferung und dem Vorlagenwesen im späten Mittelalter
(in diesem Jahrbuch, Bd. XXIII, H. 5) gewidmet hat.
I.
Eine Gruppe in der Art des Konrad Meit
(Tafel XVI).
Auf der Versteigerung der großen Sammlungen des verstorbenen Baron Lanna in Prag, die im
Frühjahr ig 11 zu Berlin stattfand und ein so bedeutendes Ereignis auf dem kontinentalen Kunstmarkt
xxxi. 10