DOI Artikel:
Unsre Bilder
DOI Artikel:Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Preisausschreiben - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt - Sprechsaal
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0065
Unsre Bilder, vom Herausgeber — Personal- und Ateliernachrichten
§2
und phlegmatischen Ochsen, zu denen sie sich dereinst aus-
wachsen werden. Man denkt da unwillkürlich: hätten wir
doch solchen Meister des Ausdrucks bei der Geschichts-
malerei. Dabei ist der glänzende Sonnenschein eines
Sommermorgens im Bilde selber nicht weniger bestechend
gelungen und macht das Ganze zu einem vollendeten
Meisterwerk, wie wir deren leider nur sehr wenige haben,
die solche lautere Naturcmpfindung mit gleich gesundem
Können verbinden. Und dabei ist nicht die leiseste Spur
von Nachahmung alter oder neuer Vorbilder in diesem
Bild zu entdecken, das darum so urdeutsch und eigenartig
aus sieht, wie nur je eines aus unsern Werkstätten hervor-
von dem im vorigen Jahre verstorbenen Kupferstecher R. Barthel-
meß unvollendet hinterlassene Platte nach B. Bautiers „Schwarzer
Peter" (Galerie Ölbermann in Köln) wird I. Fr. Vogel in
iMnchen für den rheinisch-westfälischen Knnstverein vollenden.
Karl Mispargel, ein talentvoller Schüler von Professor Ernst
Forberg Hierselbst und später von Professor Hans Meyer in Berlin,
sticht jetzt das Bild von Max Volkhart in der hiesigen städtischen
Galerie „Neckerei", welches ein Kunstfreund vor kurzem der städtischen
Sammlung zum Geschenk machte, im Aufträge einer Berliner Kunst-
verlagshandlung. Joseph Kohlschein, der unlängst die Platte
nach Murillos unbefleckter Empfängnis (im Louvre zu Paris)
vollendet hat, ist jetzt mit einem Stich nach Correggios „Heilige
Nacht" beschäftigt. Aus dieser Aufzählung ergibt sich, daß die
Klagen um ein Tarniederliegen der Knpjerstechkunst für Düsseldorf
wenigstens nicht zutreffend sind.
Der Heiraksmachrr. von Hans Pöck
Photographieverlag der Photographischen Union in München
gegangen. Hoffentlich wird es bald eine unsrer Galerien
zieren, für die es schon durch seine Größe berechnet er-
scheint!
Personal- und Atrliernachrichlen
tr. Düsseldorf. (NeueKupferstiche). Der Kupferstecher
Fritz Dinger legt gegenwärtig die letzte Hand an seine große
Platte nach Guido Renis „Aurora" (Deckengemälde im Palast
Rospigliosi). Dieser vorzügliche Stich wird im nächsten Jahre als
Prämienblatt für 1891 an die Mitglieder des Knnstvereins für
die Rheinlande und Westfalen verteilt werden. Adolf Glaser
ist ebenfalls mit der Vollendung einer Platte im Aufträge des
Kunstvereins beschäftigt; er sticht Murillos „Wllrfelspieler". Tie
— Köln. Tony Avenarius hat einen großen historischen
Fries „Köln im 19. Jahrhundert" geschaffen, der die hervor-
ragendsten Männer Kölns in dieser Zeit zeigt. In verschiedenen
Gruppen treten die Personen vor das Auge des Beschauers hin:
um die Verwaltung der Stadt verdiente Männer, Justiz- und Re-
gierungsbeamte, Militärs, Geistliche, Schriftsteller, Künstler, Maler,
Musiker, Architekten, Kaufleute u. s. w. Auch das urkölnische Volks-
fest, der Karneval, ist vertreten. Dem Bilde, welches sehr bald
Gemeingut der Kölner werden dürste, ist ein Nennblatt beige-
geben, das den Beschauer mit den Namen der die Säulenhalle be-
lebenden Personen bekannt macht. Dem Fries sollen zwei weitere
folgen, welche die Zeitabschnitte von 35 vor Christus bis 1300
nach Christus und von 1300 bis 1800 umfassen werden.
ü'k. v. 8r. Budapest. Julius Bencznr, der Direktor
der Meisterschule, ist nach Budapest zurückgekehrt und arbeitet
b'
§2
und phlegmatischen Ochsen, zu denen sie sich dereinst aus-
wachsen werden. Man denkt da unwillkürlich: hätten wir
doch solchen Meister des Ausdrucks bei der Geschichts-
malerei. Dabei ist der glänzende Sonnenschein eines
Sommermorgens im Bilde selber nicht weniger bestechend
gelungen und macht das Ganze zu einem vollendeten
Meisterwerk, wie wir deren leider nur sehr wenige haben,
die solche lautere Naturcmpfindung mit gleich gesundem
Können verbinden. Und dabei ist nicht die leiseste Spur
von Nachahmung alter oder neuer Vorbilder in diesem
Bild zu entdecken, das darum so urdeutsch und eigenartig
aus sieht, wie nur je eines aus unsern Werkstätten hervor-
von dem im vorigen Jahre verstorbenen Kupferstecher R. Barthel-
meß unvollendet hinterlassene Platte nach B. Bautiers „Schwarzer
Peter" (Galerie Ölbermann in Köln) wird I. Fr. Vogel in
iMnchen für den rheinisch-westfälischen Knnstverein vollenden.
Karl Mispargel, ein talentvoller Schüler von Professor Ernst
Forberg Hierselbst und später von Professor Hans Meyer in Berlin,
sticht jetzt das Bild von Max Volkhart in der hiesigen städtischen
Galerie „Neckerei", welches ein Kunstfreund vor kurzem der städtischen
Sammlung zum Geschenk machte, im Aufträge einer Berliner Kunst-
verlagshandlung. Joseph Kohlschein, der unlängst die Platte
nach Murillos unbefleckter Empfängnis (im Louvre zu Paris)
vollendet hat, ist jetzt mit einem Stich nach Correggios „Heilige
Nacht" beschäftigt. Aus dieser Aufzählung ergibt sich, daß die
Klagen um ein Tarniederliegen der Knpjerstechkunst für Düsseldorf
wenigstens nicht zutreffend sind.
Der Heiraksmachrr. von Hans Pöck
Photographieverlag der Photographischen Union in München
gegangen. Hoffentlich wird es bald eine unsrer Galerien
zieren, für die es schon durch seine Größe berechnet er-
scheint!
Personal- und Atrliernachrichlen
tr. Düsseldorf. (NeueKupferstiche). Der Kupferstecher
Fritz Dinger legt gegenwärtig die letzte Hand an seine große
Platte nach Guido Renis „Aurora" (Deckengemälde im Palast
Rospigliosi). Dieser vorzügliche Stich wird im nächsten Jahre als
Prämienblatt für 1891 an die Mitglieder des Knnstvereins für
die Rheinlande und Westfalen verteilt werden. Adolf Glaser
ist ebenfalls mit der Vollendung einer Platte im Aufträge des
Kunstvereins beschäftigt; er sticht Murillos „Wllrfelspieler". Tie
— Köln. Tony Avenarius hat einen großen historischen
Fries „Köln im 19. Jahrhundert" geschaffen, der die hervor-
ragendsten Männer Kölns in dieser Zeit zeigt. In verschiedenen
Gruppen treten die Personen vor das Auge des Beschauers hin:
um die Verwaltung der Stadt verdiente Männer, Justiz- und Re-
gierungsbeamte, Militärs, Geistliche, Schriftsteller, Künstler, Maler,
Musiker, Architekten, Kaufleute u. s. w. Auch das urkölnische Volks-
fest, der Karneval, ist vertreten. Dem Bilde, welches sehr bald
Gemeingut der Kölner werden dürste, ist ein Nennblatt beige-
geben, das den Beschauer mit den Namen der die Säulenhalle be-
lebenden Personen bekannt macht. Dem Fries sollen zwei weitere
folgen, welche die Zeitabschnitte von 35 vor Christus bis 1300
nach Christus und von 1300 bis 1800 umfassen werden.
ü'k. v. 8r. Budapest. Julius Bencznr, der Direktor
der Meisterschule, ist nach Budapest zurückgekehrt und arbeitet
b'