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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Winter, Franz: Der Silberschatz von Boscoreale
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0231

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Mosaik aus Pompeji.

Der Süüerschatz von VoFcoreale.

-§ranz Illinter. Nachdruck verboten.

TTY^er Fund des Hildesheimer Silberschatzes hat seiner
Zeit großes und berechtigtes Aufsehen gemacht.
Von antiken Silberarbeiten kannte man damals —
der Schatz ist am 17. Oktober 1868 gefunden —
außer vereinzelt gefundenen Stücken den Schatz von
Beinah im Ladinet cies iVleckailles in Paris und das
im Kluses nationale in Neapel aufbewahrte Geschirr
aus Pompeji, das in der Hauptsache aus gewöhnlicheren
Gebrauchsgeräten besteht, daneben aber auch kostbarere
Stücke, wie das von der Ausgrabung der sog. Oasa ckell'
argenteria herstammende Ensemble von 14 Gefäßen,
aufweist. Der Hildesheimer Fund zeigte sich besonders
in der Fülle prächtig und kunstvoll ausgestatteter Stücke
den früheren Funden nicht nur ebenbürtig, sondern über-
legen; nur einzelne Becher des Schatzes von Bernay
halten in der künstlerischen Durchführung der Mehrzahl
der Hildesheimer Gefäße stand. Trotzdem ist das In-
teresse an dem auch durch die Fundumstände so merk-
würdigen und als einheimischer Fund für uns doppelt

wertvollen Schatze bald zurückgetreten und hat nicht
einmal so lange vorgehalten, um nach den ersten, mit
bescheidenen Mitteln veranstalteten Bekanntmachungen
eine große, seiner Schönheit würdige Publikation ins
Leben zu rufen Die Gefäße des Schatzes sind heute
in weiteren Kreisen mehr durch die Christofleschen Nach-
bildungen und die billigeren Kopien in Bronze und
Zink, die man in Berliner Kunsthandlungen kauft, be-
kannt als durch die Originale selbst; viele wissen es gar
nicht, daß die Originale im Antiquarium der König-
lichen Museen in Berlin zu sehen sind und den kostbarsten
Besitz dieser großen Sammlung bilden.

Ein neuer ähnlicher Fund giebt Veranlassung, die
Erinnerung an den älteren Silberfund von Hildesheim
zugleich wieder aufzufrischen. Der neue Schatz ist durch
die freigebige Schenkung des Barons Edmond de Roth-
schild Eigentum des Louvre geworden. Er ist im Früh-
jahr 1895 bei der Ausgrabung einer unweit Pompeji
bei Boscoreale gelegenen römischen Villa entdeckt, die

Fig. r.

Die AunA für Alle XII, 12. 15. März 18Y7.

Fig. 2.

Silbergeschirre aus
Vororrale.
 
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