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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 15.1899/​1900

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Die zweite Ausstellung der "Freien Vereinigung Darmstädter Künstler"
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https://doi.org/10.11588/diglit.12046#0091

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-*^ö> FREIE VEREINIGUNG DARMSTÄDTER KUNSTLER

LUDWIG VON HOFMANN SOPRAPORTE

DIE ZWEITE AUSSTELLUNG DER FREIEN VEREINIGUNG
DARMSTÄDTER KÜNSTLER«

(Nachdruck verboten)

Es war ein mutiges Be- früheren Darmstädter Verhältnisse so bezeich-

ginnen, als die „Freie nenden Weise verlaufen ist, hat die Wandlung

VereinigungDarmstädter zum Besseren nicht mehr erleben dürfen, aber

Künstler" im vorigen seinen jungen einheimischen Kunstgenossen,

Jahre, bald nach Grün- die ihn im Geist als ihren Führer betrachten,

dung ihrer Genossen- kommt sie zu gute.

schaft, die hessische Re- Die erste Ausstellung der Freien Ver-

sidenz mit einer rieh- einigung zeigte den Darmstädtern, dass

signum der freien ver- . . ° ° ° . - . - . ,

Einigung darmstädter tigen Kunstausstel 1 ung eine ganze Reihe frischer, aufstrebender
Künstler. modernen Charakters Talente unbekannt und unbeachtet unter
otto ubbelohde fec. überraschte. Aber wagen ihnen lebte, und sie Hess manchen Meister
und gewinnen erwiesen sich wieder einmal mit berühmtem Namen draussen in den
als nah verwandte Begriffe, und da der Erfolg grossen Kunstzentren ganz unerwartet als
in jeder Hinsicht befriedigen konnte, so durfte hessischen Landsmann erkennen. Die heu-
man in diesem Jahre schon an ein zweites, rige zweite Ausstellung führt fort, was die
grösseres Unternehmen herantreten. erste begonnen, sie ist viel umfangreicher
Von einem tieferen Interesse oder Ver- wie diese, denn die Einladung beschränkte
ständnis für Maler- und Bildhauerkunst war sich diesmal nicht auf einen bestimmten
in Darmstadt bis vor wenig Jahren nichts zu Kreis. Der kunstfreundliche junge Gross-
merken. Das ungeahnt rasche Emporblühen herzog hat, wie im Vorjahre, das Protektorat
der Stadt, die gleich dem benachbarten Karls- übernommen, und abermals hat der hessische
ruhe aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht Kunstverein seine stattlichen Ausstellungs-
zu sein scheint, hat darin erfreulichen Wandel räume bereitwillig zur Verfügung gestellt,
geschaffen. Im Kunstverein sieht man nicht Der eigens geschaffene Anbau eines grossen
mehr ausschliesslich die übliche Verkaufs- Oberlichtsaales hat die Aufnahme einer recht
wäre, es sind hochinteressante, künstlerisch grossen Zahl von Kunstwerken — der Katalog
vollwertige Kollektionen zur Schau gestellt umfasst alles in allem mehr als fünfhundert
worden, und sie halfen die Lehre verbreiten, Nummern — ermöglicht,
dass die Kunst ihre letzten Ziele nicht in Unser Bericht beschränkt sich im wesent-

braver Genre- und Stillebenpinselei zu suchen liehen auf die der eigentlichen Kunst gewid-
habe. Der unvergessliche Heinz Heim, dessen mete Abteilung, der eine stattliche Sammlung
kurzes Leben und Schaffen in einer für die kunstgewerblicher Erzeugnisse angefügt ist.

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