DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Borchardt, Ludwig: Studien und Entwürfe altägyptischer Künstler
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.3548#0044
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GRAB DES PTAII-IIOTEP BEI SAQQARA
STUDIEN UND ENTWÜRFE
ALTÄGYPTISCHER KÜNSTLER
VON
LUDWIG BORCHARDT
mm
LÖWE EINE
SKIZZE AUF
N ASIATEN ZERFLEISCHEND.)
KALKSTEIN. BIBAN EL-MULUK
Dem Kunsthistoriker geht es wie dem Bergsteiger. Dieser wird
die ihm zu'nächst liegenden Hügel und Höhen oft in ihrer Be-
deutung falsch taxieren. Ein winziger Vorberg verdeckt ihm die Aus-
sicht. Da es ihm Mühe macht, ihn zu überwinden, scheint er ihm
gewaltig. Solche Vorberge sind für den Kunsthistoriker manche seiner
zeitgenössischen Künstler. Die Berge in etwas grösserer Entfernung kann
der Wandrer schon mit sichererem Blick scheiden und in ihrer Bedeutung
abwägen. Mit wachsender Entfernung heben sich die Bergriesen un-
zweifelhaft deutlich von dem umgebenden Gebirgsstock ab. Über eine
gewisse Grenze hinaus aber wird das Urteil wieder unsicher. Hier und
da kann man zwar noch einen besonders hervorragenden Berg bezeichnen
und nennen, aber seine Spitze scheint nur noch wenig über die Gebirgs-
masse um ihr herauszuragen. Endlich am Horizont verschwimmen
die Höhenunterschiede fast ganz. Irgend bestimmte Berge dort mit
Namen zu benennen, ist vergebliches Bemühen. Im besten Falle wird
man in diesem anonymen, gleichartigen Durcheinander Massen unter-
scheiden können, die als Ganzes sich höher oder weniger hoch heraus-
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GRAB DES PTAII-IIOTEP BEI SAQQARA
STUDIEN UND ENTWÜRFE
ALTÄGYPTISCHER KÜNSTLER
VON
LUDWIG BORCHARDT
mm
LÖWE EINE
SKIZZE AUF
N ASIATEN ZERFLEISCHEND.)
KALKSTEIN. BIBAN EL-MULUK
Dem Kunsthistoriker geht es wie dem Bergsteiger. Dieser wird
die ihm zu'nächst liegenden Hügel und Höhen oft in ihrer Be-
deutung falsch taxieren. Ein winziger Vorberg verdeckt ihm die Aus-
sicht. Da es ihm Mühe macht, ihn zu überwinden, scheint er ihm
gewaltig. Solche Vorberge sind für den Kunsthistoriker manche seiner
zeitgenössischen Künstler. Die Berge in etwas grösserer Entfernung kann
der Wandrer schon mit sichererem Blick scheiden und in ihrer Bedeutung
abwägen. Mit wachsender Entfernung heben sich die Bergriesen un-
zweifelhaft deutlich von dem umgebenden Gebirgsstock ab. Über eine
gewisse Grenze hinaus aber wird das Urteil wieder unsicher. Hier und
da kann man zwar noch einen besonders hervorragenden Berg bezeichnen
und nennen, aber seine Spitze scheint nur noch wenig über die Gebirgs-
masse um ihr herauszuragen. Endlich am Horizont verschwimmen
die Höhenunterschiede fast ganz. Irgend bestimmte Berge dort mit
Namen zu benennen, ist vergebliches Bemühen. Im besten Falle wird
man in diesem anonymen, gleichartigen Durcheinander Massen unter-
scheiden können, die als Ganzes sich höher oder weniger hoch heraus-
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