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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 16.1918

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Waldmann, Emil: Organisation im Museumswesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0011

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ORGANISATION IM MUSEUMSWESEN

VON

EMIL WALDMANN

Im Mai hat sich, auf Anregung von Pauli,
Koctschau und Swarzenski in Frankfurt der
deutsche Museumsbund begründet. Bei dieser be-
ratenden Versammlung sind etwa zwanzig Museums-
leiter als Mitglieder beigetreten und es dürfte dieser
Verband der Anfang einer Organisation sein, die sich
später einmal, wenn sie sich arbeitsfähig und frucht-
bringend erweist, zu einer Organisation für alle
deutschen Museen auswachsen könnte. Einstweilen
sind noch mancherlei Widerstände zu überwinden.
Da aber Exzellenz von Bode fast gleichzeitig mit
dieser Gründung die Schaffung eines Verbandes
der deutschen Kunsthistoriker vorschlug, wäre es
denkbar, dass aus diesen beiden Organisationen,
der eben begründeten und der nur erst angeregten,
irgendwann einmal eine Arbeitsgemeinschaft ent-
stünde. Eine andere vorläufige Schwierigkeit liegt
in der Ungewissheit über die Frage, was künftig nach
dem Kriege aus dem vor rund zwanzig Jahren von
Justus Brinckmann begründeten sogenannten „Anti-

fälscherverband" werden wird, der als Geheimbund
die Interessen der Gewerbe-Museen gegen Fälscher-
unwesen vertrat und auch sonst sehr segensreich
wirkte, der aber schon aus dem Grunde einer Um-
gestaltung bedarf, weil er auf internationaler Basis
begründet war, einer Basis, von der wir heute noch
nicht einmal wissen, ob sie nach dem Kriege wieder
möglich oder auch nur wünschbar ist. Aber trotz
all dieser Widerstände und Schwierigkeiten ist man
dennoch zur Gründung des Museumsbundes ge-
schritten, weil man doch irgend eine Fachorgani-
sation braucht und weil man in den beteiligten
Kreisen schon seit Jahren das Gefühl hat, dass die
Fachleute sich irgendwie zusammenschliessen sollten.
Der Krieg mit dem Heraufkommen sehr merk-
würdiger Erscheinungen im Kunstleben hat die
Frage dann akut gemacht.

Das Arbeitsgebiet des Museumsbundes kann
sich sehr reich gestalten. Der Hauptweck, die För-
derung musealer Interessen, begreift viele Dinge in
 
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