DOI Heft:
Heft 5
DOI Artikel:Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4745#0202
KARL BUCHHOLZ, WALDBACH
AUSGESTELLT BEI FRITZ GURLITT, BERLIN
UNSTAUSSTELLUNGEN
HAMBURG
Ausstellung moderner Malerei aus
Hamburger Privatbesitz in der Kunst-
halle zu Hamburg.
Veranstaltet vom Frauenbund zur Förderung bildender
Kunst.
Man hat nicht allzu oft Gelegenheit, eine ge-
schlossene Vorführung des Schaffens der jüngsten
deutschen Kunst zu sehen, und aus diesem Grunde ist
die Ausstellung, die im November in der Hamburger
Kunsthalle stattfand, besonders dankenswert und lehr-
reich gewesen.
Zunächst war es eine grosse Überraschung, dass in
Hamburg ein derartig lebendiger Sinn für das Schaffen
der Jungen und Jüngsten verbreitet ist und dass es
möglich war, nur aus Hamburger Privatbesitz einen,
wenn auch nicht lückenlosen und erschöpfenden, so doch
immerhin ausreichenden Überblick über die jüngere
Malerei zu geben. Man glaubte, dass das Interesse der
Hamburger für Kunst mit Liebermann und Kalckreuth
aufgehört habe und wusste eigentlich nicht, dass plötz-
lich Hamburg in seiner privaten Sammelthätigkeit mit
an erster Stelle der deutschen Städte genannt werden
muss. Die Gründe für diese offenbar ganz im stillen
vor sich gegangene Entwicklung sind mehrfacher Art.
Zunächst ist es wohl das Vorhandensein einer kleinen
Schar jüngerer Künstler wie Nölken, F. Friedrich,
Ahlera-Hestermann und andere, die sich entschlossen
auf den Boden der Weiterentwicklung gestellt haben;
dann aber auch die Wirksamkeit einiger von dieser
Kunst begeisterter Amateure, unter denen vor allen
Dr. Gustav Schiefler, der Herold für Münch undNolde,
und Fräulein Dr. Rosa Schapire, der gute Geist des
Frauenbundes, die treibenden Kräfte sind.
Dass gerade die Kunsthalle ihre Räume für diesen
aktuellen Zweck zur Verfügung gestellt hat, scheint
ein gutes Zeichen dafür, dass sie entschlossen ist,
auch künftig mit der Jugend zu gehen. Wünschen wir
ihr, dass sie hierbei stets die so notwendige Förderung
der Privatleute finden möge.
Man muss die Erzeugnisse der jüngeren Richtung
i9:
AUSGESTELLT BEI FRITZ GURLITT, BERLIN
UNSTAUSSTELLUNGEN
HAMBURG
Ausstellung moderner Malerei aus
Hamburger Privatbesitz in der Kunst-
halle zu Hamburg.
Veranstaltet vom Frauenbund zur Förderung bildender
Kunst.
Man hat nicht allzu oft Gelegenheit, eine ge-
schlossene Vorführung des Schaffens der jüngsten
deutschen Kunst zu sehen, und aus diesem Grunde ist
die Ausstellung, die im November in der Hamburger
Kunsthalle stattfand, besonders dankenswert und lehr-
reich gewesen.
Zunächst war es eine grosse Überraschung, dass in
Hamburg ein derartig lebendiger Sinn für das Schaffen
der Jungen und Jüngsten verbreitet ist und dass es
möglich war, nur aus Hamburger Privatbesitz einen,
wenn auch nicht lückenlosen und erschöpfenden, so doch
immerhin ausreichenden Überblick über die jüngere
Malerei zu geben. Man glaubte, dass das Interesse der
Hamburger für Kunst mit Liebermann und Kalckreuth
aufgehört habe und wusste eigentlich nicht, dass plötz-
lich Hamburg in seiner privaten Sammelthätigkeit mit
an erster Stelle der deutschen Städte genannt werden
muss. Die Gründe für diese offenbar ganz im stillen
vor sich gegangene Entwicklung sind mehrfacher Art.
Zunächst ist es wohl das Vorhandensein einer kleinen
Schar jüngerer Künstler wie Nölken, F. Friedrich,
Ahlera-Hestermann und andere, die sich entschlossen
auf den Boden der Weiterentwicklung gestellt haben;
dann aber auch die Wirksamkeit einiger von dieser
Kunst begeisterter Amateure, unter denen vor allen
Dr. Gustav Schiefler, der Herold für Münch undNolde,
und Fräulein Dr. Rosa Schapire, der gute Geist des
Frauenbundes, die treibenden Kräfte sind.
Dass gerade die Kunsthalle ihre Räume für diesen
aktuellen Zweck zur Verfügung gestellt hat, scheint
ein gutes Zeichen dafür, dass sie entschlossen ist,
auch künftig mit der Jugend zu gehen. Wünschen wir
ihr, dass sie hierbei stets die so notwendige Förderung
der Privatleute finden möge.
Man muss die Erzeugnisse der jüngeren Richtung
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