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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 2
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Scheffler, Karl: Wolf Röhricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0087
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WOLF RÖHRICHT, LANDHAUS

WO LF RÖHRICHT

VON

KARL SCHEFFLER

Der junge Künstler hat bisher nur sparsam aus-
gestellt und still seinen Weg gesucht. Man begeg-
nete seinen Bildern nur in den Ausstellungen der beiden
Berliner Sezessionen. Diese Zurückhaltung ist wohl-
thätig aufgefallen. Und sympathisch ist es auch, dass
Röhricht nie den Versuch gemacht hat, seine künst-
lerische Herkunft zu verbergen. Deutlich erkannte
man gleich den Zusammenhang mit Waldemar Rösler.
Zu diesem frei gewählten Lehrer hat Röhricht sich mit
jedem Pinselstrich bekannt.

Jetzt zeigt, im Kunstsalon Möller (Potsdamer Strasse),
der Künstler seine erste Kollektivausstellung. Der

Augenblick ist gut gewählt. Denn eben jetzt beginnen
Museen und Sammler auf Röhricht aufmerksam zu
werden. Das ist ein verhältnismässig schneller und
früher Erfolg. Es wird sich darüber aber nicht wundern,
wer die Bilder und Zeichnungen genau ansieht. Denn
Röhrichts Talent scheint bestimmt Erfolg zu haben.
Es versteht sich einzuschmeicheln, ohne dass er zu
unkünstlerischen Mitteln griffe, es versteht, bei allem
Ernst des Wollens, liebenswürdig zu sein. Deutlich
erkennt man, was Röhricht zu Rösler geführt hat. Was
ihn angezogen hat, ist offenbar die in Kunst übertragene
menschlich heitere Frische gewesen, die fröhliche Kraft,

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