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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 17.1919

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Heft 11
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Mackowsky, Hans: Brüderstrasse 29, [1]: Kunst und Leben in einem Altberliner Geschäftshause
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https://doi.org/10.11588/diglit.4754#0452
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DIE BRÜDERSTRASSE IM JAHRE 1690
GETUSCHTE FEDERZEICHNUNG AUS DEM SKIZZENBUCH JOHANN STRIDBECKS D. J. BERLIN, PREUSSISCHE STAATSBIBLIOTHEK.

BRÜDERSTRASSE 29

KUNST UND LEBEN IN EINEM ALTBERLINER G E S C H Ä F TS H A U S E

VON

HANS MACKOWSKY

Die Brüderstrasse, die mit gekrümmter Flucht
gleich vom Schlossplatz abbiegt und in nicht
übermässig langer Häuserzeile mit dem Blick auf
die saubere Reissbrettarchitektur der Strack'schen
Petrikirche abschliesst, gehört zu den ältesten be-
bauten Teilen Berlins. Sie bestand schon, als
Berlin und Kölln noch getrennte Stadtwesen waren,
und wenn sie, auf Kühner Stadtgebiet gelegen, sich
auch an Weiträumigkeit der Anlage mit ihrer
Nachbarin, der Breitenstrasse, die ehedem „die
grosse': genannt wurde, nicht messen konnte, so
war sie doch durch ihre beiderseitige Häuserreihe

mehr Strasse als jene, die lange Zeit noch auf der
heutigen Marstallseite offenes Gartenland bis zur
Spree aufwies. Mit ihren geschichtlichen, freilich
längst nicht mehr sichtbaren Erinnerungen geht die
Brüderstrasse bis in das dreizehnte Jahrhundert
zurück. Mehrfach hat sie im Laufe der Zeit
ihr Aussehen gewandelt; im kleinen giebt sie ein
getreues Spiegelbild der Entwicklung Berlins von
einer Kolonistensiedelung unter geistlicher Vor-
mundschaft zu einem Handelsemporium mit weit
ausstrahlendem Absatzgebiet.

Ihren Namen führt sie von den Brüdern in der

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