ARTUR DEGNER, SELBSTBILDNIS. 1918
ZWEI OSTPREUSSISCHE MALER
VON
KARL SCHEFFLER
Betrachtet man die deutsche Kunst des neun-
zehnten Jahrhunderts geographisch, wozu sie,
die von vielen Stämmen geschaffene, ja auffordert,
so denkt man an Wien und Berlin, München und
Düsseldorf, Dresden und Hamburg, Frankfurt und
Weimar, man denkt an südliche, westliche und
nördliche Landschaften, seit Menzel sogar an das
in der südöstlichen Reichsecke liegenden Schlesien;
nur an die nordöstlichen Provinzen, an das alte
preußische Kolonialgebiet denkt man nie. In keiner
Geschichte der neueren deutschen Kunst wird Ost-
und Westpreußen als Künstlerheimat erwähnt, weil
der Osten der deutschen Kunst führende Bega-
bungen bis gegen das Ende des Jahrhunderts nicht
geschenkt hat — wenn man einmal von dem
Ahnen der preußischen Bürgerkunst, von dem zu
Beginn des achtzehnten Jahrhunderts geborenen
Danziger Daniel Chodowiecki absieht. Bis vor
kurzem hat Ostpreußen, die am reinsten deutsche
der östlichen Provinzen, eine besondere Art des
Talents und eine Malerschule nicht aufzuweisen
gehabt. Womit nicht gesagt sein soll, daß die
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ZWEI OSTPREUSSISCHE MALER
VON
KARL SCHEFFLER
Betrachtet man die deutsche Kunst des neun-
zehnten Jahrhunderts geographisch, wozu sie,
die von vielen Stämmen geschaffene, ja auffordert,
so denkt man an Wien und Berlin, München und
Düsseldorf, Dresden und Hamburg, Frankfurt und
Weimar, man denkt an südliche, westliche und
nördliche Landschaften, seit Menzel sogar an das
in der südöstlichen Reichsecke liegenden Schlesien;
nur an die nordöstlichen Provinzen, an das alte
preußische Kolonialgebiet denkt man nie. In keiner
Geschichte der neueren deutschen Kunst wird Ost-
und Westpreußen als Künstlerheimat erwähnt, weil
der Osten der deutschen Kunst führende Bega-
bungen bis gegen das Ende des Jahrhunderts nicht
geschenkt hat — wenn man einmal von dem
Ahnen der preußischen Bürgerkunst, von dem zu
Beginn des achtzehnten Jahrhunderts geborenen
Danziger Daniel Chodowiecki absieht. Bis vor
kurzem hat Ostpreußen, die am reinsten deutsche
der östlichen Provinzen, eine besondere Art des
Talents und eine Malerschule nicht aufzuweisen
gehabt. Womit nicht gesagt sein soll, daß die
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