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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 31.1932

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Heft 11
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Scheffler, Karl: Berliner Herbstausstellungen
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Der Werkbund
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Scheffler, Karl: Picasso und kein Ende
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https://doi.org/10.11588/diglit.7616#0436
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Der junge Holländer Bob Gesinus, der sich jetzt in Deutschland niedergelassen hat und
auf den wir in diesen Heften schon aufmerksam machten, stellte bei Thannhauser aus.
Er ist von Großmann und Purrmann ausgegangen. Dennoch ist er ganz anders. Will
man seine Malerei vergleichend charakterisieren, so fallen den älteren Zeitgenossen Wir-
kungen ein, wie Woldemar Rösler sie vor fünfundzwanzig Jahren erzielt hat. Eine
vitale Kraft beginnt — noch tastend — sich zu konzentrieren.

Der Werkbund

Er hat, mit Selbstgefühl, sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum gefeiert. Mit gutem Recht.
Denn er hat in diesem Vierteljahrhundert geholfen, gesunde Wirtschafts-, Handwerks-,
Industrie- und Kunstgeschichte zu machen. Er war ein Reiniger des Geschmacks und ein
Förderer jeglicher gewerblichen Arbeit, die auf Qualität abzielte. Ein Bund von Vorhut-
naturen. Es ist viel, daß er, bei starken natürlichen Interessengegensätzen, so lange zu-
sammengehalten und so fruchtbar gewirkt hat.

Picasso und kein Ende

In Zürich ist eine große Picasso-Ausstellung eröffnet worden, die sehr gut gemacht sein
soll. Im Kunsthaus. Der ausführliche Katalog enthält ein Vorwort von W. Wartmann,
das gründlich und ernst gemeint ist, wie alles, was dieser in seiner Art vortreffliche
Museumsleiter tut. Dennoch kommt darin der folgende Passus vor:

„Picasso leistet sich und uns den Beweis, daß er Papier, Erde, Glasperlen und andere
profane Dinge in reinen Farbenklang innerhalb einer höhern künstlerischen Ordnung
verwandeln kann. So darf er, nachdem er sich zum Meister über jeden Stoff gemacht
hat, auch die alte Technik der Malerei wieder verwenden mit der Gewißheit, daß sie

EDVARD MÜNCH, SPIELSAAL IN MONTE CARLO, 1892

72 :92 cm

VERSTEIGERT BEI PAUL CASSIRER AM 20. OKTOBER FÜR 2560 MARK

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