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Rerlin, den 4. Januar 1863.

rir. I.

XVI. 2ahrgltt

<

Ülochenkalender.
Montag, den 5. Januar.
Durch Frankreich,! Vermittelung ist eine
Verständigung zwischen Rem und Turin
cingcbabnt. Dieselbe se» unter felgenden
Bedingungen zu Stande kemmen.
Dienstag, den 6. Januar.
Bieter Emanucl legt leine Krone zu
Gunsten dco Papstes nieder. Der hei-
lige Vater niinutt sic an.
Mittwoch, den 7. Januar.
Ter unsterblichen Öpdra des neapclita-
iiüchen Bantitcnkl'ums wird dadurch der
lcsite Kops abgeschlagen, und Franz II.
braucht sein Silbergeschirr nicht mehr zu
verkaufen.


s'-V



4

tvochenkalender.
Donnerstag, den 8. Januar.
- Äl« Entschädigung erhält Victor Ema-
nuel den Beifall des Kaisers, daS erhe-
bende Bewußtsein seiner Aufopferung und
«in Frei-Eremplar von „La France.*
Freitag, den 9. Januar.
Garibaldi gebt ins Kloster, Mazzini
wird zum Papst erwählt unk ernennt Herrn
Plen-Plen zum HauSlcbrer seiner Kin-
der, denen die Erbfolge aus den heiligen
Stubl durch die Scbntzmäckte keS verstosie-
nen Königreichs Griechenland gesichert wird.
Sonnabend, den 1i>. Januar.
Durch dielen einfachen Act wird Rom
für Italien gewonnen, und das Letztere
so einig, dah der Abzug der Franzosen
unmittelbar nach der Bestätigung der ange-
führten Thatsachen in Aussicht flehen dürfte.
Kladderadatsch.

H llNWriHilch-sali) n sch I'tz Mo chensi still.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man Abonnements-Preis siir Berlin und die Preußischen Staaten 21 Sgr.
abounirt bei den Post-Anslalten des In- und Auslandes, sowie in den vierteljährlich. Abonnements-Preis für all, außerpreußisch,n Stinte»
Buchhandlungen. 22 Sgr. vierteljährlich. Einzelne Nummer« sj Sgr.

VIMiüLtmü VLmtLs!



'ch Hab' mein' Sach' auf Nichts gestellt,
Juchhe!
Drum ist so moht mir in der Welt;
Juchhe!
And wer als achter Diplomat
Hroßmächtig lenke» miss den Staat,
Der folge meinem Rath.

Ich stellt' mein' Sach' aus kühnes Drohn,
Juchhe!
Nkit einer großen Actio»:
O weh!
Doch außen rings Opposition,
And innen Streit und Lonlusion —
Das stört die Action.

Ich hält' aus alten Sympathie'»,
Juchhe!
Hanz gern mein' Sach' gestellt aus — IHN;
Ü weh!
Doch soll ein schlimmer ckreund ER sein!
Ich sürcht', ER stellt mir gar ein Rein —
Dem Reinen ist Asses — Rhein!

Ich stellt' mein' Sach' ganz wohlgemuth,
Juchhe!
Zuerst aus Eise» und auf Rlut:
O weh!
Assein das Eisen war nicht scharf,
Das Rlut man nicht »ergießen darf,
Vleßhalb ich's bald nerwnrs.
Draus stellt' mein Sach' ich «an« kaxon,
Juchhe!
Aus ein Oelblatt aus Avignon:
O weh!
Die Judcnprrsle, frech und spitz.
Rannt' cs '»cn abgelegten Vlitz
Herrn Llih» Rurrits.

Ich stellt' mein' Sach' aus Lasset« Trutz.
Juchhe!
Aus fremden Volksrechts biedern Schutz:
O weh!
Doch kaum war mein Feldjäger dort,
IVar Herr non Schmerling schon am Ort,
And — man gab nach sofort.
Ich stellt' mein' Sach' aus Dänemark.
Juchhe!
Im Rund mit Ocstrcich fest und stark:
Ü weh!
Doch iVürzburgs Dclegirtenstrauß
Drängt mich am End' zum Rund hinaus,
Dann ist's auch damit aus!


Ich stellt' mein' Sach' am liebsten schon.
Juchhe!
Aus Rammcr und Constitution:
O weh!
Doch wenn die Letzte „Lücken" hat.
And wenn die Erste Tücken hat.
Dann kriegt man Reide satt.
Drum Hab' mein' Sach' ich ganz und gar.
Juchhe!
Aus Nichts gegellt im neuen Jahr:
Juchhe!
Noch vierzehn Tage wird'« schon gehn.
Dann muß von selber was geschehn.
Dann — werden wir weiter sehn!
Kladderadatsch.
 
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