DOI Heft:
Hefte 46-49, Oktober 1863
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2244#0181
Ar. 46.
Berlin, den 4. Octobcr 1863.
XVI. Jahrgang.
Mochenkalender.
Montag, drn 5. Oktober.
Köniz Georg nimmt Abschied von Rum-
xenheim und reist noch Wien.
Dienstag, den L. Oktober.
Köniz Georg nimmt Abschied von Wien
und reist nach Triest.
Mittwoch» den 7. Octobcr.
Köniz Georg nimmt Abschied von Triest
und reist nach Griechenland.
wochenkatenüer.
Donnerstag, den 8. Oktober.
Große Unruhen und kleiner VerfaffunzS-
«echsci in Athen.
Freitag, den 9. Oktober.
' Die Dynastie wird für antiquirt er-
klärt.
Sonnabend, de» 1v. Oktober.
König Georg nimmt Abschied von
Griechenland und reist nach Kopen-
hagen.
Kladderadatsch.
Mmoristisch-saüilisches Wochenblatt.
Abonnements-Preis siir Berlin und die preußischen Staaten 21 Sgr.^TieseS Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Ma»
vierteljährlich. Abonnements-Preis siir alle autzerpreußischen Staaten adonnirl bei den Post-Anstalten des In- und Auslandes, sowie in de»
22 Sgr. vierteljährlich. Einzelne Nummern 2j Sgr. > Buchhandlungen.
D.
-as war cinnial ein prächtig Fest
Im Römcrsaal am Maine!
Man hat uns alle traclirt aus- Bcßt'
Mit Braten, Fisch und Weine.
Doch nm bei dieser Bundesthat
Tic Kräfte nicht zu zerspalten,
So laßt den nächsten Fürstenrath
Als Pickcnick uns halten.
Die Holsteiner Butter ist salzig zwar,
Tie Limburger Käse stinken.
Wie auch der Hamburger Caviar;
Doch schmeckt danach das Trinken.
Der Herr von Habs barg hielt uns frei
Als an genehmes Wirthcl;
Stadt Frankfurt steuerte gastlich bei
TaS historische Lchsenvicrtel.
Dazwischen wurde discntirt
Des deutschen Reichs Gestaltung;
Es fühlte Keiner sich gcnirt
Durch diese Unterhaltung.
Sodann entließ der Wirth uns flink
Auf baldiges Wiedersehen.
Das war gewiß ein seiner Wink —
Mau muß ihn nur verstehen.
Wir wollen seine Gastlichkeit
Ihm frcnndlichst bald erwidern;
So fordcrt's schon die Schicklichkeit
Von den hohen Bundcsglicdcrn.
Ein Jeder bringe, daß nichts gebricht.
Ein Trinken oder Essen;
Und Einer gibt Local und Licht —
Das könnte der Herr von Hessen.
Er hat von Frankfurt gar nicht weit
Ein freundlich stilles Städtchen;
Auf Wilhclmshöh' steht ihm zur Seit'
Ein freundlich Kcllncrmädchen.
Man macht einen großen Häringssalat
Ans allgemeine Kosten;
Eine jede Stimm' im Bundesrath
Muß ihn zuvor erst kosten.
Auch bringt man Wein und Bier herbei —
Der Kaiser soll nicht dürsten —
Es brauen Bowlen mancherlei
Die Directoriumsfürsten.
Und daß es Unterhaltung gibt.
Wenn der Tisch wird abgcdcckt sein,
Bringt Jeder, dem es nur beliebt.
Ein klein Rcformprojectlcin.
Die Delcgirten kommen zu Haus;
Sie putzen die Tasrlbrcttcr
Und lecken die letzten Brocken auf —
Tann gibt's gewiß gut Wetter.
Der Eine von unsrer Cumpanci,
Der neulich nicht zugegen.
Den bitten wir diesmal auch herbei.
Wenn wir zusammcnlegen.
Doch bleibt er wiederum zurück
Trotz Bitten und Beschwerden:
Tann freilich — aus unsrem Pickcnick
Kann leider dann nichts werden!
Kladderadatsch.
Berlin, den 4. Octobcr 1863.
XVI. Jahrgang.
Mochenkalender.
Montag, drn 5. Oktober.
Köniz Georg nimmt Abschied von Rum-
xenheim und reist noch Wien.
Dienstag, den L. Oktober.
Köniz Georg nimmt Abschied von Wien
und reist nach Triest.
Mittwoch» den 7. Octobcr.
Köniz Georg nimmt Abschied von Triest
und reist nach Griechenland.
wochenkatenüer.
Donnerstag, den 8. Oktober.
Große Unruhen und kleiner VerfaffunzS-
«echsci in Athen.
Freitag, den 9. Oktober.
' Die Dynastie wird für antiquirt er-
klärt.
Sonnabend, de» 1v. Oktober.
König Georg nimmt Abschied von
Griechenland und reist nach Kopen-
hagen.
Kladderadatsch.
Mmoristisch-saüilisches Wochenblatt.
Abonnements-Preis siir Berlin und die preußischen Staaten 21 Sgr.^TieseS Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Ma»
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22 Sgr. vierteljährlich. Einzelne Nummern 2j Sgr. > Buchhandlungen.
D.
-as war cinnial ein prächtig Fest
Im Römcrsaal am Maine!
Man hat uns alle traclirt aus- Bcßt'
Mit Braten, Fisch und Weine.
Doch nm bei dieser Bundesthat
Tic Kräfte nicht zu zerspalten,
So laßt den nächsten Fürstenrath
Als Pickcnick uns halten.
Die Holsteiner Butter ist salzig zwar,
Tie Limburger Käse stinken.
Wie auch der Hamburger Caviar;
Doch schmeckt danach das Trinken.
Der Herr von Habs barg hielt uns frei
Als an genehmes Wirthcl;
Stadt Frankfurt steuerte gastlich bei
TaS historische Lchsenvicrtel.
Dazwischen wurde discntirt
Des deutschen Reichs Gestaltung;
Es fühlte Keiner sich gcnirt
Durch diese Unterhaltung.
Sodann entließ der Wirth uns flink
Auf baldiges Wiedersehen.
Das war gewiß ein seiner Wink —
Mau muß ihn nur verstehen.
Wir wollen seine Gastlichkeit
Ihm frcnndlichst bald erwidern;
So fordcrt's schon die Schicklichkeit
Von den hohen Bundcsglicdcrn.
Ein Jeder bringe, daß nichts gebricht.
Ein Trinken oder Essen;
Und Einer gibt Local und Licht —
Das könnte der Herr von Hessen.
Er hat von Frankfurt gar nicht weit
Ein freundlich stilles Städtchen;
Auf Wilhclmshöh' steht ihm zur Seit'
Ein freundlich Kcllncrmädchen.
Man macht einen großen Häringssalat
Ans allgemeine Kosten;
Eine jede Stimm' im Bundesrath
Muß ihn zuvor erst kosten.
Auch bringt man Wein und Bier herbei —
Der Kaiser soll nicht dürsten —
Es brauen Bowlen mancherlei
Die Directoriumsfürsten.
Und daß es Unterhaltung gibt.
Wenn der Tisch wird abgcdcckt sein,
Bringt Jeder, dem es nur beliebt.
Ein klein Rcformprojectlcin.
Die Delcgirten kommen zu Haus;
Sie putzen die Tasrlbrcttcr
Und lecken die letzten Brocken auf —
Tann gibt's gewiß gut Wetter.
Der Eine von unsrer Cumpanci,
Der neulich nicht zugegen.
Den bitten wir diesmal auch herbei.
Wenn wir zusammcnlegen.
Doch bleibt er wiederum zurück
Trotz Bitten und Beschwerden:
Tann freilich — aus unsrem Pickcnick
Kann leider dann nichts werden!
Kladderadatsch.