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Nr. 5«.

Rerlin, Öen 6. Deremöcr 1868.

XXI. Jahrgang.

"Machmkalcnder.

Montag, de» 7. Dcccmber.

Der WeisheitSsprüchc serbS nimm auf die
Wochcnrcisc:

Im Selbstvertraun allein zeigt fidj* der
echte Weise.

Dienstag, den 8. Teccmbcr.

Mein Sohn! Bon Jedermann das Achte

Doch traue Jedermann zugleich das
Schlimmste zu.

Mittwoch, den 9. Dccembcr.

Dem Thoren seht der Zorn die Pulse
Bewegung.

Ein weiser Mann geräth nicmalen

Mochenliatender.

Donnerstag, den Iv. December.

Beschränk dein Hoffen klug schon in der
Jugend Jahren,

Ilm vor Enttäuschung dich und bittrem
Leid zu wahren.

Freitag, den II. December.

Zum Freund erwähle den, der S ehrlich mit
dir meint.

Ein zwcifclhaster Freund ist schlinimer als

Sonnabend, de» 12. Dcccmber.

Die Kraft, auf die du baust, sollst du erst
weislich proben.

Man soll >den Leonhardt nicht vor dem
Lippe loben.
Kladderadatsch.

Humoristtsch-salyrisches Wochenblatt.

8 Zustizministeriöser Ghorus -Mo

NUS der noch nicht vollendeten Tragikomödie: „Bit freundlichen Brüder."

(Im höheren Kammerton zu fingen.)

/alfe, was werden wir jetjt beginnen,
(A88'Da die Parteien ruhen vom .Streit,
Auszusüllen die Leere der Stunden
iliib die lange unrndtiche Zeit?

Etwas hoffen und fürchten und sorgen
Muß ich stets für den kommenden Morgen,
Daß ich die Last des Portrfruitlr ertrage
Nnd das ermüdende Gleichmaß der Tage.

Herrlich zwar ist's und dem Lande gedeihlich,
Wenn in glücklichem Einvcrstchcn
Haus und Minister zusammen gehen;

Doch aus die Dauer wird s langweilig.

Ja, ich gesteh' cs: die Anerkennung,

Die meine Hede mir gestern trug,

Nnd meines Namens fteundliche Nennung
Durch den braven Bethusg-Hue,

Heut schon sind sic mir unerträglich.

Das Bewußtsein verlorener Stunden —

Wehe! mit Eentnerschwere drückt's
Mir aus das Herz, deß' Durst unsäglich
Nach der Labe eines gesunde»
Herzerfrischenden kleinen Conftirts!

Nur im Louflirt ist wohl mir und gut.
Das Gr sek ist der Freund des Schwachen,
Alles will cs nur eben machen,

Möchte gerne die Welt verstachcn;

Doch der Eonsliet läßt die Kraft erscheinen,
Alles erhebt er zum Nugcmciiic»,

Selber dem Feigen erzeugt er den Muth.

Aber wo sind' ich einen bill'gen
Anlaß, da fast ohne Wortgefecht

Alles, was ich mit Fug und Nccht
Fordern mag, Jene mir gern bcwill'gen?

Nathlos steh' ich, und nicht zu Helsen'

Weiß ich mir, sonst doch schlauer von Sinn.

Weh! daß zu spät aus dem Lande der Welsen
Ich in die Großmacht getreten bin!

Halt! Jetzt Hab'ich's! — Zur Sache nicht sprcch' ich,

Die so tics und so elegant

Mein Lommissar zu plaidirrn verstand;

Aber vom nächsten Zaune brcch' ich
Mir dir erste Gelegenheit
Zu dem männeruerlilgcndcn Streit!

Tics in der Grd' an stillem Platz
Liegt, wie der Hildcsheimlichc Schatz,

Längst vergraben der — „.Hilfsarbeiter."
Diese» kratz' ich mit eiligen Händen
Aus der Erde bergendem Schooß
Lustig zu Tag, und lall' ihn dann los,

Ihn ans der Wahlstatt zu verwenden.

In der Eintracht langweilige» Steppen
Grünen dann als Dosen hervor
Twrstens Grimm und der bittre Humor
Meines verehrten Freundes für Meppen.

Kitzelnd und zwickend wrrd' ich sie
Mit Geschick schon wissen zu fasse»,

Drohend mit Willens-Energie,

Die nichts zu wünschen sott übrig lassen!

Also gcscheh's! Nnd wie Lippe heiter
Will ich lächeln, wenn es mir glückt.

Nivat der biedre „Hilfsarbeiter"!

Dreimal Nivat der muntre Conslirt!

Kladderadatsch.
 
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