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DTr. ^1. Berlin, den 3. September 1882. XXXV. «lahrgMg.

Mochmkaleuder.

Montag, 4. September.

Vorbei ist wieder St. Sedan.

Was ist »och viel zu erwarten -
Die Blätter falle» im Laubengang,
Und herbstlich wird der Garten.

Dienstag, 6. September.

Leer sind die Felder, der Wald ist still.
Der Sommer will nicht mehr weilen;
Was feist noch blühe» und reifen will,
TM wohl dran, sich zu beeilen.

Mittwoch, 6. September.

Der Herbst ist da, die Regenzeit
Mit ihrer W und Plage I
<Sä regnet morgen und regnet heut,

ES regnet alle Tage.

Mochenkalonder.

Donnerstag, 7. September.

Deiikst du. o Himmel, schon auSznrnhn
Von deinem Schaffen und Streben? .
Es liebe sich doch noch Manches Ihun,
Voniehmlich für die Reben.

Kreitag, 8. September.

Ist nicht noch ein wenig Sonnenlicht
Zu haben in deinem Reiche,

Damit der benrige Jahrgang nicht
De» fünf Vorgängen! gleiche?

Sonnabend, !>. September.

Du lieber Himmel, sich darein
Und fühle mit uns Bedauern;

Sonst mub fa bei all dem sauer» Wein
Die ganze Welt bcrsauern'

Kladderadatsch.

Humoristisch=satirisches MachenIilall.



Zum 2. September 1(882.

fcicölf Jahre sind's: die Schlachtendonner schwiegen,
wir hielten um Sedan in weitem Bogen

sah'n, ausrastend von dem wilden wogen
Des Kampfs, gefällt den Feind am Boden liegen.

Da, sieh! schon kommt, dem Leichenfeld entstiegen,

Lin andrer Feind, ein schliinm'rer, hergezogen

von Rom! Bald tönt, wenn nicht die Zeichen trogen,

Der Ruf zu netten Kämpfen, neuen Siegen.

Roch einmal gilt es, eh'rnen Ring zu schmieden,
Toncentrisch nochinals unfern Feind zu fassen,

Der, selber friedlos, uns mißgönnt den Frieden.

voin Vaterlands niimnermehr zu lassen,

Ist uitser Spruch — dran halten wir entschieden —
Und seinen Feind bis in den Tod zu hassen.

Kladderadatsch.
 
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