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Berlin, den 6. September 1885.

XXXVIII. Jahrgang.

Nr. LI.

Höherer Beamlcn-Kalender.

Montag, den 7. September.

Nach der kurze» Somnicrsrischc,

Aus den Armen der Natur,

Von der üppig grünen Flur
Wieder heim zum grünen Tische!
Dienstag, den 8. September.
Von des WildbachS Katarakte»,
Von des Hochgebirges Schnee,

Von der blauen, kühlen Sec
Heimwärts zu den staubigen Acten!

Mittwoch, den ».September.

Zn den Dunst der großen Städte,
Den der GottsejbeiunS schuf!

Ack, nicht leicht ist der Berns
Wirklicher Geheinier Räthe.

Höhmr Bcsmicn-Kalcndcr.

Donnerstag, den 10. September.

Wer in Frieden seinen Acker
Mühevoll bestellt, sei sroh!.

Ungesund ist daS Vüreau
lind der Dienst ein arger Zwacker.
Jireikag, den 11. September.
Andre sitzen froh beim Glase,

Während wir uns müh'n mit Fleiß.
Doch umsonst ist oft der Schweiß,
lind von oben kommt die Nase.
Sonnabend, den 12. September.
Eins ist Trost: daß reiche Früchte
IlnsreS Wirkens doch wir sehn.

Ohne unö kann nicht? geschehn,

Denn wir machen die Geschichte.

Kladderadatsch.

ijiunonTtifrf)=(tifirtfcf)cs Wocfjenöfaff.

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Einzelne Nummern 25 Pf.


>ir Don Carlos, der Wir Spaniens
König sind von Gottes Gnaden,
Wenn Alfonso auch die Krone
Trägt zu Unsres Deiches Schaden:

an

"W

Uoredal, du sollst es melden
Unsrem Königlichen Kelter:

Wir, Don Carlos, Haupt der Hourbons,
Stehn bereit als Spaniens Kelter!

Welche Dust, wenn sich Don Cremrr
Wird zum Kampf mit Sismarck stellen:
„Sitzest zwar auf hohem Pferde,

Doch ich komme, dich zu fällen!

Wir, auf unbestimmte Zeiten
Unfrrin Königsthron entrissen,

Geben Unsrem vielgetrcuen
Uoredal hierdurch zu wissen:

Sintemal Uns ward vcriiiindct.

Dasi in Uoth Alfonso heut sei,

Dass Dispania vom perfiden
Deutschland fern im Meer bcdräut sei:

KundcrttanfenL Krieger harren
Unsres Winkes froh gewärtig!

Wir mit diesen Hunderttausend
Werden bald mit Deutschland fertig.

Unsre Sach' ist Gottes Sache,

Keine Sach' ist Gott genehmer,

Denn mit Uns im Sunde stehen

Papst, „Germania" und — Don Cremer.

Nieder mit dir, frechster Käubcr,

Den die Sonne je beschienen,

Slaubart, der jetzt lüstern schmachtrt
Nach sechshundert Carolinen!

Kronenräuber, Sandvertilgcr,
Welfenfrrsscr, Kirchcnschändcr,

Den verflucht das Heer der Gläub'gcn
Und verflucht der Cumberländer:

Sintemal Las sicgsgewissc
Schwert des Cid Uns angccrbt ist,
Jenes Schwert, das einst im Kriege
Kon der Heiden Hlut gefärbt ist:

Sintemal dem Sande Spanien
Hilfe ist vom Himmel nölhig,

Also sind Wir, ihm das hcil'gc
Schwert des Cid zu leihn, rrbötig.

Ja, Don Cremer, welcher tapfer
Einstmals focht an Unsrer Seite,

Wird nicht säumen, wenn Don Carlos
Ahn entbeut zu neuem Streite.

Ja, er wird zum Kuhme Spaniens
Deutschlands Söldnern kühn begegnen,
Und „Germania" wird ihn loben
Und der heil'gc Kater segnen.

Nieder mit dir! Schreck Hispanias,
Gallias Feind und Feind der Granden,
Die da in der Gunst „Gcrmania's"

Für den Glauben stehn und standen.

Mieder mit dir! Windthorst sendet
Sein Anathema dir kccklich.

Ich, Don Cremer, für Don Carlos
Kuf' mein „trenia! troma!" schrecklich.

Jittrc! Wie ein Sturmwind schrecklich
Kommt Don Carlos angefahrcn.
Kon der Spree zum Manzanarrs
Sicgsgcfchrei der schwarzen Scharen!"

Also, Uoredal, vermelde
Don Alfonso, Unsrem Kelter!

Kraucht er Uns — Wir stehn zu Dienst als
Spaniens Hoffnung, Freund und Kelter!

b crob rtt rdj.
 
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