Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
cJfr* 5 ßerlin, den 1. Februar 1903 LVI. ^ü!)rgling

•fkuiiorilliIVH=lirIitil'rfii’.s kkidii’iilifnlt

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man bestellt bei den Postanstaltcn des In- nnd Auslandes,
sowie in den Bnchhaiidlnngcn.

Der vierteljährliche Bezugspreis für dieses Blatt mit sämmtlichen
Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 M. 23 Pf. ohne Porto.
Einzelne Nummer 20 Pf.


-4-* Das verdächtige Dicken

Aüngst sprach Eugen aus gutem Herzen
Zum Ciscb des Bundesratbes bin:
„Minister sein schafft beut viel Schmerzen,
3cb danke Gott, dass icb’s nicht bin!

6s üag für Cag in allen Sachen,

Sie mögen gross sein oder klein,

Flach oben immer recht zu machen,

Das scheint kaum möglich mir zu sein."

j, Jcb kann es wirklich nicht verstehen,

^ Dass dies der kluge Bernhard tbat.
Mas Hess er so ins Herz sich sehen?
Mofür denn ist er Diplomat?

Mas sagt' er nicht: „Den Himmel loben
Mill dankbar ich zu aller Zeit:

6s recht zu macken stets nach oben,

Ein Spass ist’s, eine Kleinigkeit!"

Mit Dackdruck sprack's Eugen und blickte
Zum Kanzler tiefbewegt hinauf.

Und was that dieser nun? Er nickte!

Da hört fürwahr dock alles auf!

Dann sckaute er in stillem Leide
Den braven posadowsky an;

Der nickte auch, drauf nickten beide
nochmals zusammen wie ein Mann.


Ob oft ihn drückt des Hmtes Bürde,
Stets zeig' er uns ein froh Gesicht,
Und sorglich wahr' er seine Mürde,
Menn Kickter von der Krone sprickt.
Mohl mag es jeden ja erquicken,

Menn ihm im Leid ein Tröster naht,
Dock so Eugen just zuzunicken,

Das war beinah sckon Hockverrath!


Kladderadatsch
 
Annotationen