Korn, Wilhelm Gottlieb: Die Kunst schön, richtig, und vernünftig zu schreiben, in Regeln und Beyspielen: nebst einer Anweisung, Rechnungen ordentlich zu führen; Zum Gebrauche derjenigen, die sich der Feder widmen; Nebst einer Vorrede, Von den Absichten, und der Beschaffenheit dieses Buches; Mit Kupfern (Bamberg , Würzburg, 1773) [VD18 1393161X]

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L.) Dre so genannten Posiscripte undJnseratef
die man aufgut Deutsch Nachschriften nennet, sind
auch eine Art von Briefen, dabey man aber die Ti-
tulatur und andere Formalien der Briefe nicht be-
obachtet. An eure Freunde nimmt man es nicht so
genm, als wenn man an Vornehmere schreibt.
Man setzet das Nachschreiben dahin, wo man Platz
findet; selten nimmt man dazu, außer des Raumes
Hülben, ein besonderes Blatt. Ist aber der Brief
an eine vornehme Person gerichtet, so bedienet man
sich eines besonderen Bogens, und schreibt darauf,
was man nebst dem Gegenstände des Briefes noch
Zu sagen hat. Man setzt oben hin: Unterrhänigstes,
oder gehorsamstes Inserat, fängt mit einem Ver-
bindungsworte an. Z. B.
Auch habe ich Euer Ercellenz noch'zu melden,
n. s. w. Hierauf folget sogleich der Punct, den man vor-
Zuwaaen bat, und beschließt mit folgenden oder ähnli-
chen Worten: Ich beharre ur m Urrerrs
h. ii.
Von den schriftlichen Aufsäßen, welche
dm Briefen ähnlich sind.
Diejenigen schriftlichen Aufsätze sind den Briefen am
ähnlichsten, welche die Form der Briefe bey der Titu-
latur, Anrede, und Unterschrift, und auch bey der in-
nerlichen Einrichtung beybehalten; dergleichen sind vor-
nehmlich Berichte, Birrschreiben, oder Supplicate.
a) Von Berichten.
Berichte sind schriftliche Nachrichten, so gemeinig-
lich ein Untergebener an seinen Obern von vorgefalle-
nen Sachcn, entweder von selbst, vermöge der ihm ob-
liegenden Schuldigkeit, und um weitere VerhMmgs-
befch-

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