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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0439
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AMT MESSKIRCH. — WILDENSTEIN. 411

aufgesetzten Silberblumen, der am Fusse die Buchstaben F. A. V. D. trägt. Reizend
ist ein kleines kupfernes Weihwasserkesselchen, das an einem drehbaren,
verzierten, dreieckigen Schmiedeisenträgerchen hängt. Das Rauchfass und einige
Speisekelche sind Messingarbeiten unserer Zeit (1840?).

Vorhanden sind noch ein Messbuch aus dem Jahre 1765, zwei Gesang-
bücher aus der Zeit von 1619 und 1763 und ein Missale von 1679 u. v. a.
Bücher gleichen Inhalts. Aufnahmen von Werenwag und Umgebung finden sich in
der Kanzleistube als Wandkarten, die im Jahre 1742 und 1758 verfertigt wurden
und mit einem Massstab in 'Nürnbergischen Schuhen' versehen und vom 'Cammer-
diener Joh. Adam Landenberger' hergestellt sind.

Schliesslich dürfen die 4 im Wirthhaus des Schlosses mit schwarzer Kreide
auf der weissen Wand eines Gastzimmers gezeichneten Heiligenbilder der bad.
Malerin Marie Ellenrieder (1. kleiner betender Engel 'der lieben Frau
Bürgermeisterin Pepina Anger von Marie Ellenrieder' 1844 gewidmet;
2. Jesusknabe mit der Himmelskugel 1851, 9. 10. u. 11. Sept.; 3. hl. Fran-
ciscus 1844, 2. 3. 4. u. 5. Julius; 4. Ave Maria, 1845, 8. 9. 10. u. 11.
Octob. — reizende Compositionen von grosser Innigkeit und Reinheit der
Empfindung K.) nicht unerwähnt bleiben. Umgeben ist jetzt das Schlossgebäude
nach der Hochebene zu mit einer stattlichen Anzahl von Oekonomiegebäuden,
Pächterswohnungen, Stallgebäuden etc., die in ihrer Architektur nichts Besonderes
bieten. Von kunstgewerblichem Interesse ist nur ein Wasserspeier aus Blech
(Fisch) an der Dachtraufe eines der Dienstgebäude. (D.)

WILDENSTEIN

BURG. STAIGER D. schwäb. Donauthal, S. 61 f.

SCHLUDE Geschichte der Bergfestung Wildenstein im Donauthal.
Nach authentischen Quellen bearbeitet. Mit 1 Utk. Abbildg. Sigmaringen 1856.
— ZIMMERSCHE CHRONIK, herausg. v. CA. BARACK* Freib. u.
Tübing, 1882, passim.

RÖMISCHE RESTE?

Unter der Burg, beim sog. 'roten Brunnen' befindet sich eine Felsenhöhle,
eine 2. unter dem Wachtthurm westlich von der Burg. Die Höhlen scheinen noch
wenig untersucht; es sollen sich in denselben Bruchstücke von Thongefässen ge-
funden haben. (W.)

Die Bergfeste Wildinstein, Wildenstein, Wildelstain, Wylden-
stain wird seit dem 13. Jh. genannt (Fürstenberg. Urkdb. V 199 f., s. Index
S. 56o vgl. SCHÖNHUTH u. BA YER Die Burgen Badens und der Pfalz I
33 f.) und erscheint zuerst als Sitz der gleichnamigen, Leibertingen umfassenden
Herrschaft und der bis zum Ende des 13. Jhs. vorkommenden Wilden von Wilden-
stein. Sie kam im 14. Jahrhundert zuerst an die Pfalzgrafen bei Rhein und dann
an die Familie von Zimmern und nach deren Aussterben an die Grafen von

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