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Kürschner, Joseph [Hrsg.]
China: Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg ; ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik — Leipzig, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2422#0005
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7 Lhtna, Land und Leute. 8

Tschili ausgefüllt und eine ausgedehnte Ebene ge-
bildet, welche den Raum zwischen den Pekinger Gebirgen
im Norden und den Schantung-Gebirgen im Süden ein-
nimmt. Der Hintergrund des Golfes von Tschili ist
Flachküste.

Die Küste der Schantung-Halbinsel im Süden des
Golfes von Tschili ist ziemlich reich gegliedert. Die wich-
tigsten Häfen sind im Norden Weihaiwei, Tschifu und
Leitschou, im Südosten Tsinghai, Tingtszetswikon und
Kiautschou. Ten Hintergrund des Äußeren Gelben
Meeres faßt eine wenig gegliederte Flachküste ein. Die
Küsten der Hangtschou-Bai sind gleichfalls Flachküsten.
Tem großen Ästuarium des Aangtszekiang sind mehrere
flache Jnseln vorgelagert (Hsiteischa, Tsungming).

Einen ganz anderen Charakter als die Küste im
Norden der Hangtschou-Bai hat die Küste im Süden.
Hier wechseln nicht wie dort, ausgedehnte Flachküsten-
buchten mit großen, bergigen Halbinseln ab, sondern es
ist diese ganze Küste von gleichartigem Charakter, bergig
(Tajuschan) und ungemein reich an schmalen, oft reich
gegliederten Buchten, kleinen vorspringenden Landzungen
und vorgelagerten Jnselchen und Klippen. Die wichtig-
sten Buchten sind (von Nord nach Süd): die Nimrod-,
Sanmun-, Taitschou-, Deiwan-, Wentschou-, Namkwan-,
Samsah-, Hanghoa-, Tschüantschou-, Tschangtschou-,
Pungschan-, Tungao-, Hieschetschin-, Honghai-, Bias- und
Kanton-Bai. Die größten von den zahlreichen, dieser
Küstenstrecke vorgelagerten Jnseln sind Tschusan vor der
Hangtschou-Bai, Tscheyangpao vor der Samsah-Bai,
Haitan nördlich und Tungschan südlich von der Hang-
Hoa-Bai.

Das an die chinesische Küste anstoßende Meer ist
durchaus seicht. Am nächsten kommt die Hundert-Meter-
Tiefenlinie der Küste bei Hongkong, wo sie 100 km von
derselben entfernt ist (Fall 1 :1000). Nach Nordosten
hin wird der der Küste vorgelagerte Flachseestreifen
immer breiter, und fast das ganze Jnnere Gelbe Meer

ist weniger als 100 ia tief. Hier im Norden beträgt die
Entfernung zwischen der Küstenlinie und der submarinen
Jsohypse von — 100 m 400 üm (Fall 1 :4000). Jm
südlichen Teile der Straße von Formosa, zwischen 22°
und 23° N, sowie namentlich vor der früheren (süd-
lichen) Hwangho-Mündung zwischen 32° uüd 34°
sind der Küste zahlreiche Untiefen (10—20 m) und
an letzterer Stelle auch Sandbänke vorgelagert. Tie
großen Flüsse, namentlich der Hwangho, führen sehr
viel gelblich gefärbten Löß-Schlamm mit. Am Meere
angelangt, breitet sich ihr wegen der Salzlosigkeit spezi-
fisch leichteres Wasser an der Oberfläche aus, weshalb
das Meer selbst weithin gelb gefärbt wird. Dem ver-
dankt das Gelbe Meer (Hwanghai) seinen Namen.

Gebirge.

China nimmt den südöstlichen Teil des eurasischen
Kontinents ein, welcher aus dem verbreiterten östlichen
Endteile der mediterranen Hauptkette und dem mittleren
Teile des asiatischen Abschnittes der pazifischen Haupt-
kette besteht. Zn China gchören die beiden großen öst-
lichen Becken der ersteren, das Tarim- und Schamo-
Bccken, das südlich von diesen gelegene tibetanische
Plateau mit einem Teile dcs Himalaya, ein Teil der
Randgebirge, welche jene Becken im Nordwesten ein-
fassen, und die obere der beiden, zur pazifischen Haupt-
kette gehörigen Stufen, mit denen der eurasische Kon-
tinent nach Osten abdacht.

Das Hochland von Tibet und seine Randgebirge.

Tas Hochland von Tibet bildet den südwestlichen
Teil des chinesischen Reiches; in Bezug auf die verti-
kale, wie in Bezug auf die horizontale Entwicklung stellt
dasselbe die bedeutendste Erhebung der Erdoberfläche dar.
Ein westöstlich 3000 llm langer und meridional 500
bis 1200 llm breiter Landstrich, 2V^ Millionen Irm^,

Die Kowloonbucht bei Peking.
 
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