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https://doi.org/10.11588/diglit.1230#0042
Drittes Kapitel.
JJie alten $5*nkmiiler von Amerika.
Vorbemerkung.
Als Beispiele einer auf's Neue vorgeschrittenen Entwicklung
der Kunst, zum Theil als höchst wichtige Beispiele, haben wir
die alten Denkmäler von Amerika zu betrachten. ' Als die Europäer
am Ende des 15. und im Anfange des 16. Jahrhunderts n. Chr. G.
mit Amerika bekannt wurden, fanden sie in verschiedenen Ländern
dieses Welttheils Völker, die sich einer eigenthümlich ausgebildeten
Culturstufe erfreuten, ja, deren Cultur bereits mehr oder minder
entartet war und deren Blüthenalter schon einer zum Theil frühen
Vergangenheit angehorte. Grossartige Denkmäler der Kunst standen
als die Zeugen dieser eigenthümlichen Culturverhältnisse da. Aber
die blutigen Kriege, mit denen die Habgier der Europäer die neue
Welt heimsuchte, brachen die Kraft jener Völker; die Denkmäler
lagen vereinsamt, oft durch religiösen Fanatismus verwüstet; die
Ocde, die sich um sie her breitete, ward zur dicht verwachsenen
Wildniss, und die Uebermacht der Vegetation tropischer Länder
arbeitete emsig jenen Zerstörungen nach. Bald war das Dasein
dieser Monumente, so wie ihr Bezug zu den historischen Ver-
hältnissen der eingeborenen Völker vergessen. Erst seit dem Beginn
des gegenwärtigen Jahrhunderts, seit Alexander von Humboldt
das Licht der heutigen Wissenschaft in die Länder der neuen
Weif hinübergetragen, hat man sich aufs Neue der Erforsch«»«
des amerikanischen Alterthums zugewandt. Die merkwürdigsten
Denkmäler wurden aufs Neue entdeckt, beschrieben, abgebildet
Aber noch immer ist das, was wir genauer kennen, gering ""
Vcihältniss zu dem, wovon wir nur erst eine oberflächliche Ku»|C
besitzen; Vieles mag auch noch gänzlich unsern Blicken verborgen
J. D. von Braunsohweig, üb. d. Alt-Amerikanischen
Denkmäler, Berlin 18^0.
JJie alten $5*nkmiiler von Amerika.
Vorbemerkung.
Als Beispiele einer auf's Neue vorgeschrittenen Entwicklung
der Kunst, zum Theil als höchst wichtige Beispiele, haben wir
die alten Denkmäler von Amerika zu betrachten. ' Als die Europäer
am Ende des 15. und im Anfange des 16. Jahrhunderts n. Chr. G.
mit Amerika bekannt wurden, fanden sie in verschiedenen Ländern
dieses Welttheils Völker, die sich einer eigenthümlich ausgebildeten
Culturstufe erfreuten, ja, deren Cultur bereits mehr oder minder
entartet war und deren Blüthenalter schon einer zum Theil frühen
Vergangenheit angehorte. Grossartige Denkmäler der Kunst standen
als die Zeugen dieser eigenthümlichen Culturverhältnisse da. Aber
die blutigen Kriege, mit denen die Habgier der Europäer die neue
Welt heimsuchte, brachen die Kraft jener Völker; die Denkmäler
lagen vereinsamt, oft durch religiösen Fanatismus verwüstet; die
Ocde, die sich um sie her breitete, ward zur dicht verwachsenen
Wildniss, und die Uebermacht der Vegetation tropischer Länder
arbeitete emsig jenen Zerstörungen nach. Bald war das Dasein
dieser Monumente, so wie ihr Bezug zu den historischen Ver-
hältnissen der eingeborenen Völker vergessen. Erst seit dem Beginn
des gegenwärtigen Jahrhunderts, seit Alexander von Humboldt
das Licht der heutigen Wissenschaft in die Länder der neuen
Weif hinübergetragen, hat man sich aufs Neue der Erforsch«»«
des amerikanischen Alterthums zugewandt. Die merkwürdigsten
Denkmäler wurden aufs Neue entdeckt, beschrieben, abgebildet
Aber noch immer ist das, was wir genauer kennen, gering ""
Vcihältniss zu dem, wovon wir nur erst eine oberflächliche Ku»|C
besitzen; Vieles mag auch noch gänzlich unsern Blicken verborgen
J. D. von Braunsohweig, üb. d. Alt-Amerikanischen
Denkmäler, Berlin 18^0.