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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 50.1899-1900

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Elkan, Walter: Die Habichte des Chokichi Suzuki in Tokio
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https://doi.org/10.11588/diglit.7134#0090

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{22. Gruppe von \2 Habichten aus Bronze von Lhokichi Suzuki, Tokio.

(NB. Die in diesen Blättern abgebildeten Lsabichte befinden sich im Besitz der Firma R. Wagner, Berlin, Dessauerstr. 2.)

Are Habichte Lee (l^hoKichi Kuzußi
in Aoßio.

der diesjährigen großen Berliner
Kunstausstellung waren seiner-
zeit zwölf in Japan gegossene
pabichte ausgestellt, die anderen
Mrts schon allergrößtes Aufsehen
erregten. Dieselbe:: zeigei: neben
ihrer künstlerischen Auffassung solch' eminentes tech-
nisches Können, daß es mir am Platze erscheint,
beides hier zu würdigen.

Aut pülfe von Arbeitern stellte der augen-
blicklich wohl bedeutendste Bronzegießer Japans,
Thokichi Suzuki in Tokio, diese zwölf pabichte in
ununterbrochener Arbeit von vier Jahren her, um
in ihnen dein Westen einen neuen glanzvollen Beweis
seines Könnens zu geben. War doch fein Name
schon zuvor durch jenen Pfau, der die Pariser Welt-
ausstellung von H 878 schmückte und später in deit
besitz des South-Kensington - Museums überging,
bekannt genug geworden und er, der Künstler, da-
mals mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet
worden.

In dieser zweiten, weit umfangreicheren Arbeit
Zeigt der Japaner dem Europäer vor allem auf's
Beue, wie ohne chemische Kenntnisse, ohne Ana-
lysen rc. je. er es trotzdem versteht, Metallfärbungen
Zn erzeugen, die nachzuahmen uns einfach unmöglich
ist. Mit allem Geld der Welt — ich bin dessen
fest überzeugt — wäre kein Mensch in Europa
augenblicklich im Stande, Metallfärbungen herzu
stellen, wie sie Japan uns selbst in seinen billigsten
Erzeugnissen täglich vor Augen führt. Umsomehr,
denke ich, sollte man deshalb diesen Stücken, die in

sich eine große Zahl verschiedenster Techniken ver
einen, größte Aufmerksamkeit zuwenden.

Doch zuvor ich auf diese mannigfaltigen Tech
niken näher eingehe, sei dem Anlaß zur Darstellung
der zwölf pabichte ein kleiner Raum gewährt.

H8 Plätze galten in: Sande der ausgehenden
Sonne als berühmt zur Zucht der Jagdhabichte.
In feudalen Zeiten — also bis zum Sturze des


[25. kjabicht aus Bronze (gelbes Gold) von Lhokichi
Suzuki, Tokio.

Alinst und Handwerk. 50. zyahrg. Heft 3.

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