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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Kleine Nachrichten
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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0256

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

inen Brunnenwettbewerb schreibt die Stadt
Essen aus unter deutschen Künstlern. Der
Brunnen soll zur Erinnerung an die vor (00 Jahren
erfolgte Einverleibung der Stadt in Preußen errichtet
werden. Die Kosten des Brunnens sollen 25000 2TL
nicht übersteigen. Es werden Modellskizzen im Dlaß-
stab s: (0, ein Lageplan, eine Beschreibung und
Kostenberechnung verlangt, Für die drei besten Ent-
würfe sind 2000, (000 und 300 Dt. als Preise aus-
gesetzt; doch kann die ausgeworfene Gefaintsumme
von 3500 DI. nach Ermessen des Preisgerichtes auch
anders verteilt werden. Weitere Entwürfe können um
den Preis von je 300 DI. angekauft werden. Ein-
sendungstermin: 30. September (st03. — DIit dem
Oberbürgermeister Zweigert und drei Baufachleuten
in Essen bilden Architekt Theod. Fischer-Stuttgart,
Kunsthistoriker Konrad Länge-Tübingen und Bild-
hauer Peru:. Hahn- Dlünchen das Preisgericht. -
Die Unterlagen für den Wettbewerb — Lageplan und
Photographie des Platzes — sind gegen eine Gebühr
von 3 DI. vonr Oberbürgermeisteramt zu beziehen. &
in Preisausschreiben um V'orctmtnirfe für eine
höhere Mädchenschule in Eßlingen a. M. erläßt
das dortige Stadtschultheißenamt für deutsche Archi-

tekten mit Frist zum (. September d. I. Es sind
drei Preise von 1(500, (000, 750 DI. ausgesetzt. Dem
neungliedrigen Preisgericht gehören sechs Bausach-
verständige an, nämlich Prof. Theod. Fischer und
Baurat Lambert in Stuttgart, Architekt und Ge-
rneinderat A. Blessing, desgl. p. Flach, Bau-
gewerbemeister und Bürgerausschußmitglied F. Metz-
ger, Stadlbauinspektor Blümer in Eßlingen.
Unterlagen vom Stadtschultheißenamt. si:

Unsere Bilder dienen dieses DIal ausschließlich
zur Illustrierung des leitenden Aufsatzes über ameri-
kanische Wohnungsausstattung, wenn sie auch nur
zum Teil im Text angeführt werden; die näheren
Bezeichnungen finden sich bei jeder Zeichnung hand-
schriftlich eingetragen.

Berichtigung. Zu der auf S. 20 ( des letzten
peftes dargestellten Kopfstudie von Meyer- Kassel
erhalten wir eine Berichtigung, wonach das Bild nicht
einen niederbayerischen, sondern einen fränkischen
Tharakterkops darstellt; außerdem ist bei dem Text-
unterdruck der Name des dort genannten Schrift-
stellers Bronn er, nicht Brunner zu lesen.

Lßronik i>e§ SrMiM Runstgkivkrvkvkreins.

-Auszerordentkiche Gcnerakversammkung

vom ;o. März lyoz.

Einziger Gegenstand der Tagesordnung: Kunst-
gewerbeausstellung An den Wänden hängen die

Pläne des Armeemuseums samt Umgebung und mit den von
verschiedenen Seiten gemachten Ausstellungsvorschlägen. Der
I. Vorsitzende Prof. Fr. v. Thiersch eröffnet um s'/i die
Verhandlungen, stellt fest, daß die Versammlung satzungsgemäß
einberufen ist und daß >8v Mitglieder anwesend sind (darunter
S. Exz. Staatsminister Dr. Frh. von Feilitzsch und S. Exz.
Gbersthofmeister Graf zu Castell), — und schlägt unter Zu-
stimmung der Versammlung als Beisitzenden Kommerzienrat
Steinmetz vor, welcher darauf sein Amt antritt. Der Vor-
sitzende gibt alsdann eine gedrängte Darstellung der — unfern
Lesern bekannten — Entwicklungsgeschichte des Ausstellungs-
gedankens und bringt alsdann den von Glasmaler Ule und
Konsorten eingebrachten mit 25 Unterschriften versehenen Antrag
zur Verlesung:

„Gestützt auf die Zustimmung mehrerer, dem Bayerischen
Kunstgewerbeverein nicht angehörender Künstler stellen die Unter-
fertigten an die außerordentliche Generalversammlung des Bayer.
Kunstgewerbevereins vom ;o. März ;gos folgende Anträge:

Die in der Denkschrift für die Kunstgewerbeausstellung
im Kgl. Glaspalast unter Absatz III niedergelegten „Grund-
sätzlichen Erläuterungen über die Ausstellungsfrage" sollen unter
allen Umständen auch sür die Kunstgewerbeausstellung im
Armeemuseum in erster Reihe maßgebend sein.

2. Sollte es sich bei Projektierung einer Ausstellung im
Armeemuseum ergeben, daß die unter I gestellte Bedingung aus
finanziellen oder bantechnifchen Gründen nicht erfüllt werden
kann, so ist von der.Veranstaltung einer Ausstellung in den
Räumen des Armeemuseums ganz abzusehen."

Ulagistratsrat Barth eröffnet die Diskussion, indem er die
Vorlegung einer Kostenberechnung als in erster Linie notwendig
hinstellte und zu bedenken gibt, ob nicht zuerst eine General-
diskussion über die Ausstellungsfrage eingeleitet werden soll.
Bauamtmann Bertsch wirft drei Fragen auf: ;. Uiuß unter
allen.Umständen im Jahr eine Ausstellung stattsinden?
2. Bietet uns das Armeemuseum die Garantien, welche für
eine Ulunchener Ausstellung nötig sitid? 3. Ist es überhaupt
angezeigt, daß der Kunstgewerbeverein als der Veranstalter der
Ausstellung auftritt? Nach längerem Wortgesechte beschloß die
Versammlung in eine Generaldiskussion einzutreten. Diese wird
eröffnet von Regierungsdirektor v. Rasp. Er hält die Lösung
der Finanzfrage sür das Wichtigste; ob der Kunstgewerbeverein
die Ausstellung machen solle, hält er für fraglich. Übrigens
scheine ihm, es sei eigentlich zu spät, jetzt erst an diese Vor-
arbeiten heranzutreten; es rnüßte feststehen: ;. wie das Unter-
nehmen finanziell sicher gestellt werden soll, — und 2. wie es
sich mit der Teilnahme an der Ausstellung verhält. Da über
diese Punkte aber keine befriedigenden Angaben gemacht werden
könnten, sollten wir lieber ans das Armeemuseum und auf das
Jahr verzichten; denn er halte es für unerläßlich, eine
Ausstellung gut vorzubereiten. Vorsitzender Thiersch weist die
Vorwürfe zurück, als ob die finanzielle Seite vernachlässigt

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