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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 54.1903-1904

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Zimmermann, Ernst: Steinzeugkrüge von Richard Riemerschmid
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Schneckendorf-Gläser
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https://doi.org/10.11588/diglit.7291#0290

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5chneckendorf-Gläser.

^8;. öteinzeuggefäße; entworfen von Richard Riemerschmid, München; ansgeführt von
Reinhold Merkelbach, Grenzhausen.

iiressen kann, aber doch gegenüber dem, was sonst
zurzeit noch hier auf diesem Gebiete geleistet wird,
einen gairz gewaltigen Fortschritt bedeutet. Damit
ist das künstlerische Element festgestellt worden, zu
dem iroch die teils bläulich-
graue Naturfarbe oder künstlich
braune des Materials selber hin-
zukonunt.

Der Grundcharakter aller dieser
Erzeugnisse aber ist der alte
derbe, etwas behäbige des Stein-
zeugs geblieben, der diesem auch
in jeder Weise zukommt. Und
so bleibt eigentlich für ein wei-
teres Gelingen nur noch eine
bessere Nuance der kobaltblauen
Farbe zu wünschen, die noch
etwas schreiend ohne wirkliche
Tiefe ist, sowie eine weniger ab-
sichtliche Korrektheit der Mache,
die mehr als Zeichen guter
maschineller Tätigkeit, denn als
wirkliche Kunstfertigkeit erscheint.
Das aber sind allein noch Auf-
gaben für den Techniker, dem
es freilich dank einer neuen, fast
ein Jahrhundert langen Tra
dition schwer zu werden scheint,
die Berechtigung des letzteren
Latzes einzusehen.

Scßnecßendorfr Skaser.

chneckendorf, von dessen Kunstgläsern
wir heute einige abbilden, ist von der
Bildhauerei zur Herstellung von Edel-
gläsern gelangt. Nachdem er anfangs
in Bukarest, Budapest und Wien in
verschiedenen Ateliers die Bildhauerei erlernt und
betätigt, besuchte er seit s8stO die Akademie der
bildenden Künste in München, widmete sich jedoch
seit s8st8 endgültig und ausschließlich der Verferti-
gung von Edelglasarbeiten. An Anregungen, sich
eben diesem Gebiete zuzuwenden, fehlte es nicht.
Schon zu Beginn der neunziger Jahre hatte Friedrich
Zitzmann mit seinen freihändig vor der Gasflamme
gefertigten Gläsern, deren jedes ein individuelles Ge-
präge besaß, ein gewisses Aufsehen erregt, das sich
steigerte, als er später (\896) seine Gläser mehr
modern gestaltete; die ersten Versuche derart sind in
unserer Zeitschrift (s896, 5. 6H und 65 der „Kunst-
gewerblichen Rundschau") abgebildet worden. Im
Jahre ^897 erschienen dann in der kunstgewerblichen
Gruppe der Glaspalastausstellung in München die
von Köpping gefertigten Gläser, deren ersten Stücke
etwa zwei Jahre früher entstanden sein mögen. Gleich-
zeitig begannen auch die Kunstgläser von Gallo in
Deutschland bekannt zu werden, seit er in Frank-
furt a. M. eine Niederlage für seine Arbeiten eröffnet
hatte, und in demselben Jahre wurde man auch
mit Tiffauys Gläsern bekannt. Besonders anregend

482.

Anhängefläschchen
und GIciseinsätze
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k e n d o r f, Mün-
chen. ('/8 d. w. G.)
 
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