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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereius.

Varl Grass, Geh. hofrat, bis zum
Oktober des letzten Jahres Direk-
tor der kgt. Aunstgewerbeschule in
Dresden, ist am 25. Februar in einer
Nervenheilanstalt zu Leipzig im 2llter
von 6 t Jahren verschie-
den. Von Geburt Meck-
lenburger, wurde er durch
seinen Onkel, den Hof-
baumeister Demmler in
Schwerin, schon früh in
die Architektur eingeführt,
deren Studium er dann
aus dem Polytechnikum
zu Hannover und derBau-
akademie zu Berlin voll-
endete. Von (870 an war
er in Wien unter van der
Nüll und Siccardsburg
beim Bau des hofopern-
hauses, unter hafenauer bei der Vor-
bereitung zur Wiener Weltausstellung
st875) und kurze Zeit unter Gottfried
Semper bei den hosmuseen beschäftigt.
Zm Zahre ^87^ wurde er, kaum
30 Zähre alt — er war geboren den
Mai (8^ —■ zur Leitung und
Reorganisation der Aunstgewerbeschule
in Dresden berufen, wo er dann auch
das Aunstgewerbemufeum gründete
und - namentlich auch als langjähriger

599-

Gotisches Beschlag, aus
der Sammlung Butsch
in Augsburg.

(s/5 d. tr>. Größe.)

Leiter des dortigen Aunstgewerbevereins
— sich große Verdienste um das säch-
sische Aunstgewerbe erwarb. Bei aller
Verehrung, die Graff dem alten Aunst-
gewerbe entgegenbrachte, hatte er doch
einen offenen Blick für
das, was der Zug der
Gegenwart verlangt; es
sei nur daran erinnert,
daß zwei der hervor-
ragendsten Führer des
Dresdener Aunsthand-
werkes — Aarl Groß
und Wilh.Areis — unter
seiner Amtsführung an
die Schule berufen worden
sind. — Daß das Dres-
dener Aunstgewerbe schon
auf der Münchener Aus-
stellung des Jahres (888
entschieden fortschrittlichen Gharakter
trug, ist mit ein Verdienst Graffs.
Mochte es ihm auch später, nament-
lich in den neuesten Gntwicklungs-
stadien der angewandten Aunst, ver-
sagt sein, noch persönlich als Führer
voranzugehen, so begrüßte er doch
jcöen gesunden Fortschritt mit Freude
und Anerkennung; sein natürliches
Organisationstalent wußte alle Wege
offen zu halten. G.

Mimik i>6 v:i!i>iiichcn Runffgewkröllkrelns.

Am 25. Februar d. g. verschied

Geh. L^osrat L(arl Graff

bis vor wenigen Monaten Direktor der Dresdener Knust-
gewerbeschnle, seit ;88Z Ehrenmitglied unseres Vereins
und allezeit dessen treuer Anhänger und Verehrer. Als
Leiter des Dresdener Aunstgewerbevereins war er ebenso
eifrig wie erfolgreich bemüht, seinen Verein zu der Deutsch-
nationalen Rnnstgewerbeansstellung in München, ;888,
wohlgerüstet auf deti friedlichen Kampfplatz zu führen;
die Ehrenmitgliedschaft des Vereins, die ihm dadurch
zuteil wurde, war wohlverdient.

Mochenversammkungen.

Programm für die nächsten lVochenversammlnugen.

20. März: Vortrag von Konservator Vr. PH. M. p a I nt:
7tns den Schätzen des Bayerischen Nationalmnsenins
(mit Lichtbildern).

27. März: Generalversammlung.

3. April: Ausstellung und Vorführung von Bückebnrger
Volkskunst durch Maler Brattdes.

;o. 7lpril: Vortrag von Alex. 6 ei l m ey e r: Mo d erit e P lafti k.
2^. April: Lehrlingsfeier und Schlußabend.

Neunter Abend — den 23. Januar — Vortrag von
Photograph p. Trant über die „Photographie in natürlichen
Farben" (peliochromie). Redner erinnert daran, daß alle Er-
findungen mehr oder wettiger auf eitter Aufeinanderfolge von
Neuerungen bernheit, die es fast unmöglich machen, den oder
jeneu als Erfinder irgendeiner Sache zu nennen. Als Beispiel
erwähnt er, daß man in der Regel Dagnerre als Erfinder der
Photographie nenne, während schon i. g. ;s;o Farbenphoto-
graphieu gemacht worden seien, die allerdings keitie allge-
meinere Bedeututig erlangen konnte, da man von der Licht-
empfindlichkeit der Silberchloride, auf welchem das älteste System

Kunst und pnndwerk. 56. Inhrg. peft 6.


 
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