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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
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Cbrouif des Bayer. Kunstgewerbevereins.

nach Standort und sonstigen Zufälligkeiten sehr ver-
schieden sind. F-

aev, Dr. T. •>, Schweizer 'Kunstkalender, \9°~-
kderausgegeben von dem Verlag der Schweize-
rischen Bauzeitung, A. Zegher, Zürich. Preis 2 Fr.

Neben etwa SO Bildern — darunter ein präch-
tiger Farbendruck auf dem Umschlag — enthält das
20 Seiten umfassende Heft Aufsätze von Dr. Paul
Dr. Rodert Dürrer, Dr. (Egli ic. Die dekorative
KHilft ist darin durch eine Reihe trefflicher Reliefs
vertreten. Zn der guten Absicht, möglichst viele Teile
der (Eidgenossenschaft zu berücksichtigen, konnten in
den meisten Fällen nur Aostproben gegeben werden,
die das Verlangen nach „mehr" zu einem dringenden
machen und wieder weitere Beweise dafür sind, daß die
Schweiz noch ungemein reich ist an unentdeckten, intimen
künstlerischen Reizen. Möge daher der Aalender inner-
und außerhalb der Schweiz die Augen dafür öffnen.

enner, Dr. Theod., Altfränkische Bilder, IVürz
bürg; Verlag h. Stürtz. Preis f M.

Zum dreizehnten Male erscheint dieser heimat-
liche Aalender, der das eigentliche Aalendarium auf
zwei Seiten eingeschränkt, dafür aber dem, zahlreiche
Aunstwerke des Frankenlandes behandelnden, bilder-
reichen Text \6 Seiten gewidmet hat. So manches
Denkmal aus allen Gebieten der bildenden Aünste
wird in diesen Blättern zum ersten Male allgemeiner
bekannt gemacht, und so mancher Franke wird dabei
entdecken, daß seine Heimat viel mehr des Schönen
enthält als er geahnt hatte. Die Aleinkunst ist darin
allerdings nicht stark vertreten; neben architektonischen
Objekten — Schlössern, Airchen, Orgeln — finden
sich nur noch Gitter, Reliefs, Portale, hischvogelkrug,
Wirtshausschild, und endlich die wundervollen, beide
Umschläge in reichem Buntdruck schmückende Fenster
aus dem sog. Mortuarium des Domes zu Eichstätt.

LAonil l>k^ OllPkiWen KunflgMkrökvkkkin§.

Mocheiwcrsamml'un^cn.

Erster Abend — den S. November — geselliges Bei-
sammensein mit Musik. Der ;. Vorsitzende, Prof. E. Pfeiffer
begrüßte die sehr zahlreich besuchte Versammlung, indem er
zuerst an die gerade ein Jahr zuvor stattgehabte Eröffnungsfeier
erinnerte, die dem Andenken des kurz vorher verstorbenen
Vereinsvorstandes Paul Merk gewidmet war, und darauf
hinwies, daß der Verein zu dessen Gedächtnis eine eherne
Tafel — modelliert von R. Vogelfänger, gegossen von
Brand st älter — im Festsaale habe anbringen lassen; wäh-
rend der Vereinssekretär zur Enthüllung der Tafel schritt, er-
hoben sich die versammelten von den Litzen. Aus dem vereins-
leben erwähnte der Vorsitzende die Wettbewerbe bzw. Arbeiten
zur verkomerkonknrrenz und zum Schützenfeste, die zusammen
mit den Münchener Gruppen der Ausstellungen zu Nürnberg
und Dresden die ungeschwächte Leistungsfähigkeit des Mün-
chener Knnstgewerbes bekundeten; wie das ganze Schützenfest,
so werden auch die bevorstehenden Kaisertage in gleichem Sinne
wirken. Nach diesen einleitenden Morten, worin insbesondere
dem Leiter Ser kunstgewerblichen Gruppe der Nürnberger
Ausstellung, Bauamtmann Bertsch, Dank und Anerkennung
ausgesprochen wurde, trat die gesellige Unterhaltung, unterbrochen
und gewürzt durch Musik und allerlei Vorträge, in ihre Rechte
und hielt die Mehrheit der Versammlung noch lange beieinander.

Zweiter Abend — den 20. November — Vortrag von
K. M. Bührer (Zürich) über „Mono", eine künstlerische
Form der modernen Reklame. Angesichts der vielen
Drucksachen an Empfehlungskarten, Anzeigen, Reklamen aller
Art, mit denen man heutzutage überschwemmt wird, ist Redner
auf den Gedanken gekommen, all diese Dinge in einheitliche
Formate und Größen zu bringen, sie auf diese Meise registrier-
fähiger, zum Aufbewahren und Wiederaufsuchen geeigneter zu
machen, und die Neigung zum Aufbewahren dadurch zu reizen,

daß die Drucksachen durch die begleitenden bunten Bilder einen
künstlerischen Wert erhalten. Die Blätter, für welche verschiedene
Größen vorgesehen sind, enthalten auf der einenSeite ein Reklame-
bild, das in näherer oder fernerer Beziehung zum Gegenstand der
Reklame steht; auf der anderen Seite, an die sich auch ganze Bro-
schüren, z. B. von Badeorten, anschließen lassen, ist der Reklame-
text re. gedruckt. Die vier Ecken tragen Bezeichnungen, die eine
Ordnung eines größeren Sammelmaterials (in besonderen „Mono"-
Kästen),uach verschiedenen Gesichtspunkten — Gegenstand der Re-
klame, Gegenstand des Bildes, Künstler des Bildes rc. ermöglichen,
so daß ein Jeder sich sein Material nach seinen Zwecken oder
Liebhabereien ordnen kann: Städte- und Landschaftsbilder, Denk-
mäler, Trachten, Sitten, Porträte re. Wenn man will, kann
man das „Mono" als eine Verschmelzung von Drucksachen mit
Ansichtspostkarten betrachten. Redner hat bereits eine Menge
Reklamebilder dieser Art von Künstlern machen lassen, und hatte
auch einige hundert Blätter an den Wänden verteilt, darunter
sehr schöne Arbeiten von Ludw. kj 0 hl w ein , Rich. Scha upp,
ls. B. M i e l a n d , kf. M. G l a tz, kf. P f a n d h a r d t, L. M a n <
gold, F. Gilsi ». a.; die Bilder enthalten: Landschaften,
Städtebilder, Denkmäler, Trachten, Sitten usw. Dem Vortrag,
der sich eines reichen Beifalls erfreute, folgten noch Einzel-
erläuterungen mit Beantwortung der Anfragen — unter Vor-
sitz des z. Vereinsvorstandes, Gemeindebevollmächtigter B a rt h.

Mitteilungen über die wochenveriammlungen werden in
den „M. N. N " stets, mit nebenstehendem Zeichen
versehen, in der letzten Spalte der Tertseite bei der
bei der Rubrik „Anzeigen" gebracht.

Die Vereinsbibliotbek ist an Sonn- und Feiertagen vor-
mittags ;o—12 Uhr, an Werktagen 9—(2 und 3—5 Uhr, an
zwei Abenden (Mittwoch und Freitag) 7—9 Uhr geöffnet:
außerdem liegen die Zeitschriften jeweils an den Versamm-
lungsabenden im Nebenzimmer auf.

Beruutw. Red.: Prof. £. Gmelin. — Hcruusgegeben vom Barer. Aunstgewerbeverein. — Druck und Bering von R. VIdeubourg, München.
 
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