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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Heilmeyer, A.: Neue Wettbewerbe
DOI Artikel:
Schmidkunz, Hans: Analytisches im kunstgewerblichen Unterricht, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0160

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Neue Wettbewerbe.

die in die Böschung eingelagerte Terrasse mit Stufen-
bildung, das auf der Terrasse vorspringende eigentliche
Denkmal und die weiteren architektonischen Begleit- |
formen. Der Architekt hatte nichts weiter zu tun als da
für zu sorgen, der Figur den Standort zu schaffen, da-
mit sie in ihrer charakteristischen Erscheinung ganz zur
Geltung käme. Sie erscheint wie eigens für diese Stelle
erfunden: ein hünenhafter, gliederstarker Mensch, leiden-
schaftlich zufahrend und dreinschlagend, ein Ausbund
an Energie und Kraft, gerade der Schmied, wie ihn
die Volkssage schildert. Nur die Skulptur mit ihren
die wahren Schönheiten des nackten Körpers frei
herausarbeitenden Kunstmitteln kann so etwas schaffen.
Die Malerei steht dahinter zurück.

Betrachten wir das bekannte von Lindcnschmitt
gemalte, nunmehr schon ziemlich verblaßte Bild an
der Sendlinger Kirche. Da ist auch der Schmied ab-
gebildet, er steht sogar im Mittelpunkt des Bildes,
aber er ist in die Handlung verstochten, die Figur
kann in bezug auf Größenverhält-
nisse und Zeichnung das allgemeine
Maß nicht überschreiten; sie bleibt
trotz aller Betonung ein Teil eines
bewegten Ganzen. A)ic anders die
Statue in ihrer monumentalen Ruhe
und Einzelheit. Zudem ist eine Stein-
oder Bronzestgur viel weniger dem
zerstörenden Zahn der Zeit aus-
gesetzt als ein Freskogemälde. Der zweite Entwurf
dieser beiden Künstler (Abb. 28^) steht an Origina-
lität und Kraft des Ausdruckes hinter dein ersten.
N)ie wir hören, ist das Gutachten der Jury, die den

eben geschilderten ersten Entwurf einstimmig zur
Ausführung empfohlen hatte, angegriffen worden,
weil die Künstler für ihr Projekt einen anderen als
den vorgeschriebenen Platz als Ausstellungsort an-
genommen haben. Es wäre nicht das erste Mal,
daß eine gute Idee einer bloßen Programmbestim-
mung wegen geopfert wird. Verhielte es sich so, so
könnten in Zukunft alle Ergebnisse einer Ideenkonkur-
renz illusorisch gemacht werden. A. Peilmeyer.

Analytisches im ßunstgeweiMcHen
(Unterricht.

(Von vr. Hans Schmidkunz, lKertin-
Hakensoe. (Schluß.)

271. Bennosäule; Entwurf von Wilh. Metzger, München.

272. Lageplan für die Aufstellung des Sendlinger Brunuen-
denkmals; a = im Programm vorgesehener Standort; d—von
Ebbinghaus und Sattler (Abb. 28; bis 283) vorgeschlagener
Standort. (V1500 d. wirkl. Größe.)

ie dritte Deutsche Kunstgewerbeausstellung
zu Dresden fs)06 hat durch mannig-
fache pädagogische Darbietungen so in-
teressante Einblicke in diese neuesten didak-
tischen Bemühungen gebracht, daß es sich
lohnt, darauf näher einzugehen. Außer dem eigenen
Anblicke der ausgestellten Kunstobjekte und didakti-
schen Pilssmittel stehen den Interessenten noch andere
Quellen zur Verfügung. Vor allem das Büchlein:
„Nachrichten über die preußischen Kunstgewerbe-
schulen. Zusammengestellt gelegentlich der mit der
dritten Deutschen Kunstgewerbeansstellung in Dresden
lstOS verbundenen Ausstellung preußischer Kunst-
gewerbeschulen. Kgl. preußisches Ministerium für
Pandel und Gewerbe, Berlin." Dazu kommen die
verschiedentlichen Programme und Prospekte dieser
Sckmlen, die ja in der Regel von den Direktionen
gerne zur Einsicht hergegeben werden. Schreiber
dieses hat sich über beide Quellen anderswo in einem
 
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