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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Lory, Karl: Bayerns kunsthandwerkliche Fachschulen auf der Nürnberger Jubiläums-Landesausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0208

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358. Blnnienkörbchen; aus der Lichteufelser Korbflechtschule. ('/« d. wirkl. Größe.)

lKaxerne ßunsthandwerKkicße
Lachfchuken auf der (Nürnberger
^uKikaume-Landesauestekkung.

muß zunächst mit Befriedi-
gung festgestellt werden, daß
Bayerns kunsthandwerkliche Fach-
schulen auf der Nürnberger
Landesausstellung recht zahlreich
vertreten waren. Nkan darf
wohl erwarten, daß dadurch nicht
nur die Tatsache ihrer Existenz, sondern auch die
Anerkennung ihrer Leistungen in weiteren Areisen Ver-
breitung gefunden hat, als es bislang dermal! gewesen.
Denn soweit wenigstens die Erfahrungen des Ver-
fassers reichen, kann es leider kaum einem Zweifel
unterliegen, daß die genannten Schulen dem, was
man schlechthin „das große Publikum" zu nennen pflegt,
vorher nur recht oberflächlich, wenn überhaupt be-
kannt waren. Sie scheinen mir vielfach die Rolle
des verborgen blühenden Veilchens gespielt zu haben,
und in ihrem Auftreten gelegentlich der Landesaus-

stellung finden wir gewiß eine unzweideutige Be-
stätigung die'ser Anschauung. Denn wenn man ins
Auge faßt, wie umfangreich das technische Schulwesen
Bayerns überhaupt, namentlich aber das der Stadt
Nürnberg im Luitpoldhain vertreten war, wenn man
sich erinnert, wie die Zeichnungen von Volks-, von
staatlichen und städtischen Ncittelschulen ganze Wände
bedeckten, wenn man damit den im allgemeinen
ziemlich bescheidenen Raum vergleicht, den unsere
Fachschulen mit geringen Ausnahmen für sich bean-
spruchen zu dürfen glaubten, so drängt sich der oben
gebrauchte Vergleich beinahe von selber auf. Grund
zu solcher Bescheidenheit konnte man aber sicher
gerade bei Vergleich mit anderen kunstgewerblichen
Schularbeiten nicht entdecken, denn, um soviel gleich
vorweg zu nehmen, nicht nur daß die Fachschulen
pünktlich und zahlreich aus dem j)lan erschienen
waren, auch die gebotenen Leistungen waren durchweg
erfreuliche.

Nun ist freilich jeder Wertmaßstab ein indi-
vidueller und darum auch nur ein relativ gültiger.
Nnd es erscheint notwendig, bevor wir auf das
einzelne eingehen, den Standpunkt des Verfassers
ganz kurz zu präzisieren. Zwar darf es ja wohl als

A,in>1 mit) Handwerk, 57, Jnlitg. Heft 7.

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