Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

DOI Artikel:
Halm, Philipp Maria: Zur Geschichte der Möbel
DOI Artikel:
Waentig-Halle, Heinrich: Über modernes Wirtschaftsleben und Kunst: Vortrag
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9336#0221

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bayerns kunsthandwerkliche Fachschulen ans der Nürnberger Jubiläums-Landesausstellung.

290. Tongefäße; nach Angaben von kherm. !h a as; ausgesührt in der keram. Fachschule in Landshut.

(Vs i>. wirk!. Größe.)

mit unendlichem gleiße zusammengetragen und nach
stilgeschichtlichen, kunst-kulturhistorischen und ästhe-
tischen Gesichtspunkten verarbeitet. Breuer wid-
mete dem Werke vornehmlich seine technischen Rennt- }
nisse. Auch diese Seite des Werkes, der ein großer |
Raum zugemessen wurde uitd von tiefgehendstem Ver-
ständnis und denr grübelnden Scharfsinn des Ver-
fassers zeugt, besitzt vorwiegend archäologisches Inter-
esse. Dem Umfange und dein Aufbau des Werkes
entsprechend ist das Abbildungsmaterial umfang-
reicher und mannigfacher. Gibt Weyer Typen und I
ihre Entwicklungsreihen, so wird uns hier der Reich-
tum an Spielarteil und die Vielheit der im Material
der Technik den bescheidenen und luxuriöseren Be-
dürfnissen begründeten Variationen entwickelt. In
dem vorliegenden Bande wird zunächst über den
Hausrat in vorgeschichtlicher Zeit, dann über den
der Naturvölker auf der Stufe der Steinzeit, das
Mobiliar der altanlerikanischen und afrikanischen
Völker abgehandelt; sorgfältige auf alle erdenklichen
fragen eingehende Betrachtung finden dann die Möbel !
der Ägypter, Griechen, Etrusker und Römer und
schließlich die von Breuer behandelten indischen,
chinesischen und japanischen Möbel. Die Güte der
Bearbeitung der älteren Epochen läßt auch für Mittel-
alter und Neuzeit eine gediegene umfassende Behand-
lung erhoffen.

Es muß als eine hocherfreuliche Erscheinung
begrüßt werden, daß den; Stoffe, in den; sich mehr
als in irgend einein andern die Lebensbedürfnisse
und der Schönheitsdrang der verschiedenen Völker,
Gesellschaftsstufen und Zeiten wiederspiegeln, zu gleicher
Zeit zwei sich in so trefflicher Weise ergänzende Werke

gewidinet wurden. Sie verdienen das höchste Inter-
esse und in den wissenschaftlichen Fachkreisen die
weitgehendste Verbreitung und Verwendung zu Lehr-
zwecken. Dr. s)h. M. Halm.

AKer modernes MrkschastskeKen
und Aunsk.

(Dortrag von (Prof. Dr. Heinrich Maenüg-Hasse,
gehakten gekegentkich des

Runftgeweröetages in Dresden, 25. KeptemKer 1906.

ie letzten Jahrzehnte des (9- Jahrhunderts
haben zunächst in England, dann in
allen anderen Rulturstaaten, insonder-
heit auch in Deutschland, eine kunstge-
werbliche Reformbewegung, ein Wieder-
aufleben künstlerischer Interessen gezeitigt. Schöne
Erfolge wurden bereits errungen, immer deutlicher
aber zeigte sich auch, daß, wie dies zuerst mit voller
Rlarheit die englischen Reformer Ruskin und Morris
erkannt haben, die Wiedererweckung der gewerblichen
Runst nur unter schweren Rümpfen mit den tech-
nischen und wirtschaftlichen Entwickelungstendenzen
sich durchsetzen läßt. Das Verhältnis zwischen
Techitik und Runst, sowie Wirtschaft und Runst, be-
darf sonach vor allem der wissenschaftlichen Rlärung.

hinsichtlich der ersten Frage stehen sich zwei
entgegengesetzte Theorien gegenüber. Die erste, vor
allem in England zur Entwicklung gelangte, betont die
Unvereinbarkeit der modernen gewerblichen j)roduk-
tionstechnik mit dem künstlerischen Schaffen. Die

206
 
Annotationen