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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 57.1906-1907

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Kleine Nachrichten
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Vom Büchermarkt
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Kleine Nachrichten. — vom Büchermarkt.

kinrohr, Riedgras, Pfefferrohr und ferner flache
Schreibspatel von breiter und schmaler Form vor-
liegen. Die Spitzen sind entweder rundlich oder
kuglich, auch nach Art der bekannten Winkelspitz-
stahlfedern winklig geschnitten. Die Instrumente
saugen die Farbflüssigkeit auf, um sie in gleich-
mäßigem Strich wieder abzugeben, sodaß sie in ihrer
Schristwirkung zwischen Pinsel und Stahlfeder stehen.

ie „Werkstätten für Wohnungseinrichtung"
(2V Bertfch in München, Arcisstr. 35) haben
sich mit den „Deutschen Werkstätten für Hand-
werkskunst" in Dresden zu einem gemein-
samen Unternehmen vereinigt unter der Firma:
„Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst,
G. m. b. p." In Verbindung mit den „Vereinigten
Werkstätten für Kunst im pandwerk" werden die
„Deutschen Werkstätten" in verschiedenen Städten,
zunächst in Berlin, Verkaufsstellen errichten.

ripendien für junge, in Oberbaycrn beheimatete
Leute, die sich dem Gewerbe widmen, hat der
Magistrat München im Betrage von 50—200 M.
zu vergeben; Vorbedingung: Besuch einer Kgl. Bayer.
Realschule bis mindestens der IV. Klasse und ein-
jährige praktische Tätigkeit — oder Absolvierung der
VI. Klasse der Realschule. Gesuche um Verleihung
eines Stipendiums sind bis längstens 10. Noveniber
1907 beim Magistrat einzureichen. (Genaueres ist aus
der offiziellen Bekanntmachung zu entnehmen, welche
im Sekretariat des Bayer. Kunstgewerbevereins ein-
gesehen werden kann.)

Heber die auf dem Dclegierteurag in Frankfurt
angeregte Gebührenordnung für das Kunst-
gewerbe fanden am 27. Juni in Eisenach Beratungen
der in Frankfurt eingesetzten Kommission statt. Der
aus diesen Verhandlungen hervorgegangene Entwurf
wird dernnächst vom Vorort den einzelnen Vereinen
zur Durchberatung vorgelegt werden.

u Theodor pixis (geb. {. Juli 1851), der am
19. Juli 1907 in seinem Landhaus zu Ober-
pöcking bei Starnberg verschieden ist, verlor die
Münchener Künstlerschaft einen ihrer rührigsten und
eifrigsten Förderer. Für die juristische Laufbahn
bestimmt, bezog er 18^9 die Universität München,
ging aber bald zur Malerei über (Schüler von Phil.
Foltz, Ramberg, wilh. v. Kaulbach) und erlangte
später hauptsächlich durch seine ^5 Bilder zählende
Richard-Wagner-Galerie einen Weltruf. Ganz be-
sonders aber tat er sich bei allen gemeinnützigen
Unternehniungen der Künstlerschaft hervor, da ihn

die Liebe zur Sache in gleicher weise wie seine Un-
eigennützigkeit unwiderstehlich zu energischster Mit-
arbeit ansachten. Über das im Jahre 1898 abge-
haltene Künstlerfest „In Arkadien" hat er selbst aus-
führlich in unserer Zeitschrift berichtet (Iahrg. 1898,
Seite 269 ff)-

(Vom (Kücßermarßt.

I^zredr, De. E. TP., Moderne Bauten an alten
^ Straßen? Sonderabdruck aus der Süddeutschen
Bauzeitung 1906. — Süddeutsche Verlagsaustalt,
München; Preis 1,20 M.

Es ist eine sehr aktuelle Frage, die der Verfasser
hier behandelt, und er rückt ihr ohne Zimperlichkeit
auf den Leib. Er zieht Vergleiche einerseits zwischen
dein kecken Vorgehen unserer Altvordern, die sich
nicht scheuten, vor ein gotisches Rathaus eine Renais-
sance-Vorhalle zu stellen und ihre Gegenwart gegen-
über ihrer Vergangenheit zur Geltung zu bringen —
und anderseits dem zaghaften perumhorchen der
heutigen, wenn irgendwo ein altes Gemäuer durch
einen neuen Nutzbau in seiner Wirkung beeinträchtigt
werden könnte. Ohne Not wird gewiß niemand
alte Bauwerke zu Schaden bringen wollen; aber es
heißt doch in der pflege der peimatkunst allzuweit
gehen, wenn man lieber einen morschen Baumstrunk
zu erhalten sucht, statt ihn durch junge, schatten-
spendende Bäume zu ersetzen. Bredts Schrift mag
in manchem das Bewußtsein wachrütteln, daß auch
wir das Recht haben, bestes Neues neben gutes Altes
zu setzen. 6.

renzel, *5., Moderne Entwürfe. Serie I, s6 far-
bige Tafeln in RIappe, Preis 20 M. Gil-
berssche Verlagsbuchhandlung, Eugen Twietmeyer,
Leipzig.

wie die früher (S. 107) besprochenen, im gleichen
Verlag erschienenen Tafeln von Großmann, so befassen
sich auch die von Stenzel mit der Bemalung von
Decken und wänden; die Entwürfe stehen ungefähr
auf gleicher Stufe wie die Großmannschen, sind in den
Farben etwas heiterer, tragen aber in der Zeichnung
hier und da noch Spuren des Jugendstils. Daß die
Schablonenmalerei das Übergewicht über die eigent-
liche Blalerei hat, muß man mit in den Kauf
nehmen; der bequeme Dekorationsmaler wird sich
sicher darüber freuen, daß es ihm auch bei diesen
Vorlagen durch Lieferung der Schablonen so leicht
gemacht wird, seine Kunden ohne eigene geistige
Anstrengung zu bedienen.

verantw. Red.: Prof. L. Gnielin. — Heransgegeben vom Bayer. Annstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. VIdenbourg, München.
 
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