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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0204

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Don der Weihnachtrausstellung des Bayer. Runstgewerbevereins.

beim durchfallenden Licht in keiner Weise beeinträch-
tigt, gleichzeitig aber dafür gesorgt wird, daß auch
das auffallende Licht eine befriedigende Erscheinung
gibt. Dahin zielt die neue Mosaikverglasung der
genannten finita. Die der Redaktion vorgelegte
Probe mit eingesetzten Gold- und Silbermosaikgläsern
zeigt, daß die verschieden abgestimmten, in auffallen-
dem Licht metallisch glänzenden Teile beim durch-
fallenden Lichte eine ganz ähnliche mannigfaltige
Farbenwirkuug ergeben wie beim auffallenden. Das
Material ist — nach Angaben der Firma — durch-
aus echt, d. h. widerstandsfähig gegen äußere Ein-
flüsse, da es das Gold, bezw. Silber in Form ge-
schlagener Metallblättchcn zwischen zwei Glasschichten
eingeschmolzen enthält." Zusammen mit Antik-Glas
lasten sich besonders auch an Türverglasungen,Lüstern rc.
vornehme Wirkungen erzielen. Die in der Fabrik
neu eingerichtete Abteilung zur Bearbeitung dieses
neueren Zweiges der Mosaikverglasung steht unter
der Leitung des Malers ß. A. Becker, Lehrer an
der Berliner Kunstgewerbeschule.

m

Personalien. Zn Graz ist am f5. Januar
der Direktor des dortigen kulturhistorischen und Kunst-
gewerbemuseums, Karl Lacher, nach langem, schwe-
rem Leiden, im 38. Lebensjahre gestorben. Ein ge-
borener Nürnberger, war er als Lehrer der Bildhauerei
Ende der 70 er Zahre durch Grtwein nach Graz
berufen worden, wo er sich später namentlich um
Erforschung und Erhaltung der Denkmäler alter
steierischer Kunst verdient machte.

(Vom lKüchermarKk.

^lnffeld, Adolf Ritter von, Architekt und k. k.

Professor in Bozen: „Über Aufbau und Detail
in der Baukunst". Eine Anleitung zum Studium

der Bauformen für Schule
uud Praxis mit 700 prin-
zipiellen Beispielen in
mehr als siOO Figuren auf
30 Tafel- und 3si Tert-
feiten, 30 X 39 cm, ele-
gant kart., Preis 9 Kronen
— 7,50211. Wien u.Leipzig
1907. Karl Fromme.

Das Studium der Bau-
kunst wird meist in der
Art betrieben, daß man
sich zunächst eine Summe
von Detailkenntnissen zeich-
nerisch aneignet, nebenbei
deren technisch-zweckliche Entstehungsweise verfolgt
und schließlich all diese Einzelheiten zu einem Ganzen
sich zusammenschließen läßt; sehr oft freilich ist das
Ergebnis eine Vielheit von Einzelformen, keine Ein-
heit — „man hat dann die Teile in seiner Lsand,
fehlt leider nur das geistige Band." Der Verfasser
des vorliegenden Werkes geht daher gerade den ent-
gegengesetzten Weg, indem er die ganze Erscheinung
des Bauwerkes zum Ausgangspunkt seiner Betrach-
tungen macht. Nach einer allgemeinen Einleitung,
worin der Verfasser von der Betrachtung der Körper
ausgeht und die Gbjekte der Baukunst als Körper-
kombinationen erklärt, sowie deren Wirkung nach
Größe, Zweck, Konstruktion, Material, Stilart be-
spricht, tritt er in die Behandlung seines eigentlichen
Themas ein, wobei er mit dem Aufbau — Um-
fassungsmauer, Raumdecke, Dach — beginnt. Es
gab eine Zeit — und eine Stilrichtung —, in der
man das Dach als ein notwendiges Übel betrachtete,
über das man womöglich ganz stillschweigend hin-
weggehen zu müssen meinte; wie sehr sich gerade in
dieser lch"sicht die Anschauungen geändert, beweist
das Znffeldsche Werk, in welchem sich nicht weniger
als acht Tafeln fast ausschließlich mit dem Dach
befassen. Kürzer faßt sich der Herausgeber mit den
Flächen der Umfassungsmauer, wo er besonders der
auf der Größe und Verteilung der Löcher (Fenster),
auf der Art und Bearbeitung des Materials, auf
den Konstruktionsgliedern beruhenden Wirkung Auf-
merksamkeit schenkt. Dann erst wendet er sich den
Bauelementen zu: Gesimse, Stützen, Säulenordnungen;
die Behandlung der Löcher macht den Schluß. Man
kann in dem engen Rahmen, der dem Werk gesteckt
war, nicht mehr verlangen, als was die 30 Tafeln
bringen; aber mancher hätte es vielleicht lieber ge-
sehen, wenn auf Kosten des Daches etwa die Ge-
wölbe und andere Konstruktionen des Mittelalters,
überhaupt Romanik und Gotik etwas mehr berück-

32(. Dosen; von Max Strobl, München.

9ilber mit Goldgrund; vier Ganz vergoldet; Aäferleib aus

Amethyste. tebrador.

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