Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

DOI Artikel:
Kleine Nachrichten
DOI Artikel:
Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0233

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ehronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

— Albert Raboldt, Berlin-Friedenau; — Ernst
Richard Lehnert, Dresden-A.; — f^ans Aober-
st e i n, Dahlem-Steglitz; —Hans Pfeiffer, IRün-
chen; —• Gertrud Dümfe, Braunschweig (zweimal);

— Adolph Eckhardt, Berlin W (zweimal); — Karl
Sterry, Berlin W; — Artur Mennig, Mber-
Spaar 23 bei IReißen; — Heinrich Tritscheler,
Berlin.

um Wettbewerb der „Goldschmiedekunft" (vgl.
S. s6^) ist noch nachzutragen, daß die Preise für
Ankäufe von 20 aus 30 IR. erhöht worden sind.

^inen Wettbewerb für Heizkörper in künst
leriscber Ausführung schreibt die „Geschäfts-
stelle des Verbandes Deutscher Zentralheizungs-In-
dustrieller", Berlin W. 9, Linkstr. 2st, zum 5s. IRärz
aus. Neun Preise, je drei zu 300, 200 und sOO IR.;
andere Verteilung und Ankauf weiterer Entwürfe zu
je 50 IR. Vorbehalten. Es ist beabsichtigt, die prä-
miierten und angekauften Entwürfe auf der Inter-
nationalen pygiene-Ausstellung in Dresden zur Schau
zu stellen, da es sich besonders um hygienisch ein-
wandfreie Aufstellung von Heizkörpern handelt. Die
Bedingungen sind von der genannten Geschäftsstelle
zu beziehen, -l'x l)

Prof. Aloys Erdcclc ist am f8. Januar nach
längerem Leiden gestorben. Als Rind armer
Bauersleute an: 5. November f85s in perzogswalde
in Schlesien geboren, kam er zu einem IRalermeister
in die Lehre; doch hob ihn sein Talent bald über
das IRalerhandwerk hinaus, so daß er ^87^. an der
Berliner und zwei Jahre später an der IRünchener
Kunstakademie — bei IVilh. v. Diez — bis \8"9 sich
einer höheren künstlerischen Ausbildung zuwenden
konnte. Sein erfolgreichstes Arbeitsfeld war das
porträtfach, in dem er sich die höchste künstlerische
Anerkennung erwarb, zumal er als feinempfindender
IRensch lieber weniges mit Liebe vollenden, als
Vieles für den Tagesbedarf schaffen wollte. Seit dem
Wintersemester \889 bis an fein Lebensende wirkte
Erdtelt, der l903 den professortitel erhielt, als Lehrer
(für den Abendakt) an der Agl. Runstgewerbefchule,
die — wie Direktor v. Lange am Grabe betonte
— in dem Heimgegangenen eine überaus tüchtige
Lehrkraft betrauert.

J) IVenbewerbe werden stets an dieser Stelle bekannt gegeben; über die
jeweils in Schwebe befitidlichen Wettbewerbe gibt der Wettbewerb - Kalender
auf Seite 2 des Anzeigenteils Auf'chluß. Soweit die Programme bei der
Redaktion eingelaufen sind, liegen sie auf dein Sekretariat des Bayer. Runst-
gewerbevereins zu München zur Einsichtnahme durch die Vereinsmitglieder
auf; in diefenr Fall ist die betr. Textnotiz am Schlusie stets mit etttettt * versehen.

er Iubiläumstaler, der anläßlich der Berliner
Universitätöfeier geprägt worden ist, findetkeinen
Beifall und die „Voff. Ztg." fragt mit Recht, „wie die
unter verständiger Leitung stehende, einen so tüchtigen
IRedailleur wie R. Sturm zu ihren Beamten zählende
Berliner IRünze dieses IRonstrum hat in die Welt
gehen lassen können, bzw. müssen Das letzte Wort
deutet auf unsachliche, unkünstlerische Einflüsse hin,
die hier wie schon so lange in unheilvoller Weise
gewaltet zu haben scheinen, und deren Ende leider
iinmer noch nicht abzusehen ist.

as Großherzog Friedrich-Denkmal in Karls-
ruhe soll dem mit denl 2. und 3. preise ge-
krönten Bildhauer Hermann Binz in Rarlsruhe
übertragen werden, gemeinsam mit den bei einem
der Binzschen Entwürfe beteiligten Architekten
Pfeifer und Großmann. Der endgültige Ent-
scheid hängt von dem Ausfall des zunächst bis zum
f. April zu fertigenden neuen Entwurfs ab.

Ljjromk ÖM BlM. KunstgemröMMNs.

#$?*?*?#»«*?**?**¥**#*??*?*???»¥*««»

Mochenversammkungen.

Kechfter Abend — den ;s. Dezember —- Vortrag von
Privatdozent vr. Fritz Burger: „Der Impressionismus als
künstlerisches und kulturelles Problem " Die Malerei hatte die
Führung in der Kunst der zweiten Hälfte des ;st. Jahrhunderts.
Ihr Stil ist der Stil unserer Zeit geworden. Freilich darf man
hierbei nicht annehmen, daß die Malerei Architektur und Plastik
beeinflußt hielten. Ihr vorherrschen wie die Besonderheit ihrer
Entfaltung sind Symptome einer für unsere Zeit charakteristischen
Empfindlings- und tvahruehmnngsweise. Wenn man diesen
„Stil" als Folge und höchste Schöpfung eines allgemeineren
Kulturwillens betrachtet, wird man sich erst die Besoliderheiten
dieser Gestaltungsweise vor Augen halten müssen. Alle großen
Maler waren Impressionisten, Dürer und Rubens itt ihrer
Schulzeit ebenso wie Rembrandt und Leonardo. Das kommt
davon her, daß der Impressionismus im weitern Sinn über-
haupt d i e Lösung des Problems der Malerei darstellt, die not-
wendig die farbige Einheit des Raumbildes erstreben muß.

Der Impressionismus gestaltet nur die auf farbigen Gesichts-
eindrücken beruhelide subjektive Vorstellungswelt. Das körper-
liche und dreidimensional Räumliche überhaupt, erscheint tat-
sächlich primär nur als ein Farbiges, da alle „Farben ja nur
Brechungen eitles bestimmt gearteten farbigen Lichtes sind.
Diese Erkenntnis naturwissenschaftlicher Erfahrung hat der
Impressionismus selbständig für die anschauliche Welt errungen.
Rembrandt und Leonardo sind hier gewissermaßen rer Natur-
wissenschaft vorausgeeilt. Die Lösung des „impressionistischen"
Gestaltungsproblems ist nicht zugleich ein Problem d r Gestaltung
des freien Lichtes, sotidern ein Problem der farbigen Erhaltung
überhaupt. Die Eigenart des modernen Impressionismus
beruht auf der utierhört einseitigen aber auch unerhört konsequenten
Lösung der Probleine. Die Körper- und Raumwelt waren Träger
 
Annotationen