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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 63.1912-1913

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Gmelin, L.: Kunstschmiedewerkstatt Karl Wildhagen
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Eine Ehrengabe für Fritz v. Miller
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https://doi.org/10.11588/diglit.7141#0528

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Line Ehrengabe für Fritz t>, Miller.

gitter bezeugen, daß auch die Feinschmiedearbeit ihre
Pflege findet.

Seit Karl Wildhagen im Jahre 1871 die Werk-
stätte seines vorherigen Meisters übernahm, ist eine
ganze Generation von jüngeren, handwerklich trefflich
ausgebildeten und ausgerüsteten Kunstschlossern ins
Leben und an die Arbeit getreten, die nicht weniger
als Wildhagen die Ghre der Münchener Gifenschmiede-
kunst hochzuhalten und deren guten Ruf zu mehren
wissen; wenn aber von denen die Rede ist, die an
bsand kunstvoller alter Werke die Schmiedekunst der
Gegenwart wieder zu allgemeinem Ansehen und zu
achtunggebietender pöhe gebracht haben, dann muß
Karl Wildhagen als einer von denen genannt werden,
die an der Wiege der neugeborenen Handwerkskunst
gestanden sind und zeitlebens ihr den einmal errun-
genen hohen Rang zu erhalten bestrebt waren. G.

Sine ShrenzaKe für
Lniz v. (Mkker.

war ein guter Gedanke, daß beim
cherannahen des 70. Geburtstages des
Altmeisters der Goldschmiedekunst, Prof.
Fritz v. Miller, eine Anzahl seiner
Schüler den Beschluß faßte, ihrem ver-
ehrten Lehrer eine Gabe darzubringen, an deren Aus-
führung sich jeder beteiligen konnte. Gin Wettbewerb
in kleinem Kreis ergab als am meisten geeignet einen
silbernen Deckelpokal, dessen zweifach ausgebauchte
Kuppa 'mit den Widmungskleinoden der einzelnen
Geber behängen werden konnte. Allerlei hindernde Um-
stände, insbesondere der späte Ginlauf vieler Kleinode,
verzögerten die Vollendung des Werks, das am Zubel-
tag (den p. November fsifO) unvollendet überreicht
werden mußte. Das Ganze baut sich in ziemlich ein-
fachen formen auf und ist bekrönt von dem Miller-
schen Wappenzeichen mit dem heil. Gligius, dem
Patron der Goldschmiede (Modell und Ausführung
von Fritz Schmidt); die glatten Silberflächen bieten
dem reichen Behang, der teils direkt an den durch-
lochten, ringsumlaufenden Zargen, teils an dazwischen
gezogenen Ranken aufgereiht ist, einen willkommenen
ruhigen Hintergrund: nur der durch mehrere Ringe
gegliederte Unterteil des Fußes fordert zu längerem
Betrachten auf durch die Widmungsinschrift: „Dein
Altmeister der Goldschnriede, dem hoch-
verehrten Lehrerprosessor Fritz von Miller
zum 70. Geburtstag in Dankbarkeit ge-
widmet von seinen Schülern: p. November
fsisO." Außer den in diesen Blättern durch Abbil-
dung vertretenen Schülern sind noch als Stifter be-

92;. Silberner Mdmungsxokal; Ehrengabe von Schülern
Fritz v. Millers an ihren Meister. Entwurf des Ganzen und
Ausführung der Deckelfigur von Fritz Schmidt, München.
(Halbe wirkl. Größe.)

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