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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 64.1913-1914

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Mitteilungen
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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.8767#0063

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art, die sich nicht außerhalb der j Kunstentwicklung stellt,
sondern immer des Zusammenhangs init den guten Schöp-
fungen der Vergangenheit sich bewußt bleibt, das etwa sind
die wesentlichen Merkmale der Ausstellung. Besonders reich-
haltig sind Textilarbeiten sowie Keramik vertreten, wobei
namentlich die ersteren manch erlesenes Stück enthalten wie
z. B. ein Kinderhäubchen in Nadelspitztechnik ausgeführt in
der Spitzenschule der Fürstin von Pleß, dann prachtvolle
Handstickereien von L. v. Ruckteschel. Die gestickten Kissen
stellen zurzeit wohl mit das Beste dar, was auf diesem Ge-
biete in so vorzüglicher Ausführung in München zu finden ist.
Bei den Keramiken sind die Zusammenhänge mit der
guten kunstgewerblichen Tradition besonders deutlich zu er-
kennen. Immer aber sind solche Anklänge an die guten Schöp-
fungen der Vergangenheit selbständig verarbeitet und zu neuen
Formen umgeschaffen. Einige Tierplastiken in Majolika kom-
men in ihrer naturwahren Modellierung und der feinen Glasur
nahe an Kopenhagener Erzeugnisse heran. Jedenfalls läßt
die Ausstellung erkennen, daß die Debschitz-Schule einen wert-
vollen Faktor im Münchener Kunstgewerbe darstellt. Aus dieser
Erkenntnis heraus haben auch Staat und Gemeinde das Unter-
nehmen durch Subventionen gefördert. Möge der Schule neben
dem reichen ideellen Erfolg, den ihr die Ausstellung brachte,
auch der noch wichtigere materielle nicht fehlen.

VO. Kleemann.

Offene Preisausschreiben

Die Firma „Mgäuer Srauhaus fl.-G.", Kempten i. Allg.,
erläßt zwei getrennt für sich zu behandelnde Preisaus,
schreiben. Gewünscht wird der Entwurf für eine prä-
gnante Schutz ni arke, welche auf Plakaten, Drucksachen-
Gebinden, Flaschen und Gläsern der Brauerei Verwendung
finden soll. Die Darstellung soll auf einem Karton von 24/33 cm
Größe erfolgen, farbig oder schwarz-weiß. Die Zeichnung soll
derartig sein, daß eine bedeutende Verkleinerung möglich ist,
ohne daß die Deutlichkeit leidet. Es sind drei Preise vorge-
sehen: 200 M., ioo M., 50 in., die unter allen Umständen
verteilt werden; außerdem können nicht prämiierte Entwürfe
zu je 20 M. angekauft werden.

Die Einreichung der Entwürfe für die Schutzmarke muß späte-
stens am 45. Dezember d. I. direkt an die Adresse des Allgäuer

Brauhauses in Kempten, Allgäu, erfolgt sein. Später ein-
läufende Arbeiten finden nur dann Berücksichtigung, wenn
solche den Poststempel vom 45. Dezember tragen. Die Ent-
würfe haben ein Motto zu besitzen. Es ist ein verschlossener
Briefumschlag mit demselben Kennwort beizulegen, welcher
die genaue Adresse des Urhebers enthält. Es werden nur die
nichtprämiierten und nicht angekauften Entwürfe der Schutz-
marke franko zurückgesandt. Die prämiierten und angekauften
Entwürfe gehen in den unbeschränkten Besitz der ausschreiben-
den Firma über, welche sich die freie Wahl der Aus-führung
vorbehält.

Wünschenswert wäre es, wenn in der Schutzmarke oder in
der Bezeichnung auf Kempten oder das Allgäu hingewiesen
wäre. Ein und derselbe Verfasser darf nicht mehr als drei
Entwürfe bzw. fünf Namen einsenden.

Das Preisgericht besteht aus den Herren: Kgl. Professor
Rch. Berndl, München, Architekt Dipl.-Ing. Otto Heydecker,
Kempten, den Direktoren der Brauerei Herrn August Weixler
und Herrn Hans Schnitzer. (Bei Stimmengleichheit ent-
scheidet das Los.)

An Interessenten werden Progranime von der ausschrei-
benden Firma zugesandt.

Berichtigung zum Poem „Ferdinand v. Miller" zum >,»0jährigen
Geburtstag (48. Oktober 41-43). Infolge Versehens des Setzers
wurde eine Korrektur des hochverehrten Herrn Verfassers Jos.
v. Schmaedel übersehen. Die 4. und die 40. Strophe des
Poems müssen nach v. Schmaedels Korrektur lauten:

4. Strophe:

Doch ach, der Glanz verblich, die Epigonen
Der großen Heldenzeit — sie waren schlechte Erben,
Verstanden nicht, das Erbe ihrer Väter
Zu pflegen, um es immer neu sich zu erwerben!

jo. Strophe:

Er hat das stolze Ruhmesbild gegossen,

Das leuchtend über München ragt in hellem Glanze:

Das Lrzbild der Bavaria voller Schönheit,

Begeiferung weckend mit erhobnem Siegeskranze.

Chronik -es öaperischen Runstgewerbevereins

Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für Sie flmts-
ketten der beiden Bürgermeister, der Magistratsräte und der
Gemeindebevollmächtigten in München. Statt der Amtstracht
für die Mitglieder der beiden Kollegien kommen mit Mini-
sterialgenehmigung vom 30. IV. 13 Amtsketten mit einem
Stadtwappenmedaillon, für die Herren Gemeindebevollmäch-
tigten in Silber, für die Herren Magistratsräte in Vergoldung,
als Dienstzeichen zur Einführung.

Im Aufträge des Hohen Magistrates veranstaltete der Baye-
rische Kunstgewerbeverein zur Erlangung geeigneter Entwürfe
einen Wettbewerb. Wir teilen hiermit das Protokoll über
die Ergebnisse des Wettbewerbs mit.

„Protokoll über die Sitzung des Preisgerichtes für den Wett-
bewerb zur Erlangung von Entwürfen für die Amtsketten
der beiden Bürgermeister, der Magistratsräte und der Ge-
meindebevollmächtigten.

Bei der Konkurrenz zur Erlangung von Entwürfen für Amts-
ketten der Mitglieder der beiden Gemeindekollegien sind
s? Arbeiten eingelaufen.

Zur Beurteilung derselben trat das Preisgericht, bestehend
aus den Herren

Oberbürgermeister Dr. von Borscht,
Kommerzienrat Joseph Zechbauer,

Kgl. Professor Ernst Pfeifer,

Kgl. Professor Fritz von Miller,

Hofgoldschmied Karl Rothmüller,

Kgl. Professor Julius Diez,
vr. Max Edelmann,

unterm 25. io. 43 im großen Saale des Kunstgewerbehauses zu
einer Sitzung zusammen.

Hiebei wurden zunächst diejenigen Entwürfe, welche sich der
einmütigen Ansicht des Preisgerichtes nach nicht für die engere
Konkurrenz eigneten, nach genauer Besichtigung ausgeschieden.
Für die engere Wahl wurden zurückgestellt die Entwürfe
Nr. 40, Motto: Münchener Arbeit, Nr. 46, Motto: 1/10 Z'groß,
Nr. 47, Motto: Linde A und B, Nr. 20, Motto: Gnuphrius,
Nr. 26, Motto: Eligius, Nr. 27, Motto: Larolus, Nr. 28,
Motto: Altes Stadtwappen, Nr. 29, Motto: Gabriele, Nr. 24

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