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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 74.1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.8625#0117
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telbau, Dunkelrosa usw. hält. Audi die Wiener Kunst-
keramischen Werkstätten sind mit einer Reihe aparter
Gegenstände vertreten.

DasWiener Porzellan genießt seit altersher einen be-
sonderen Ruf. Auf der Ausstellung sind vertreten die
Wiener Porzellanmanufaktur Josef Bode und vor allem
die wiedereröffnete Wiener Porzellanfabrik Augarten
A. G. Diese ist die unmittelbare Fortsetzung jener im
Jahre 1718 in der Vorstadt Roßau von du Pacquier
errichteten alten Wiener Porzellanmanufaktur, die im
Jahre 1744 in den Besitz des österreichischen Staates
überging und unter Sorgenthal 1785 bis 1805 ihre
höchste Blüte erreichte und mit den Erzeugnissen von
Meißen und Nymphenburg erfolgreich wetteiferte. <Sie
führt seit 1744 den österreichischen Bindenschild als
Marke, die auch unter dem Namen Bienenkorb, wie der
Schild vom Volksmunde genannt wurde, bekannt ist.)
Im Anhange haben wir unter „Kleine Mitteilungen"
einen eingehenden Bericht über die Augarter Porzel-
lanfabrik veröffentlicht, der von der Firma als Manu-
skript gedruckt ist. Am 2. Mai dieses Jahres war der
Umbau des historischen Schloßgebäudes (die Wiener
Porzellanfabrik hat also ebenso wie die Nymphenbur*
ger in einem geschichtlich stilvollen, prächtigen Gebäude
ihre Heimat) beendet und die offizielle Eröffnungsfeier
abgehalten. Wie sie bekannt gibt, erzeugt sie nicht nur
„stilgerechte Kopien alter Wiener Figuren und Gefäße
nach Originalmodellen, sondern gibt auch modernen
Künstlern Gelegenheit, wertvolles Wiener Porzellan
zu schaffen, das den besonderen Wiener Geschmad\ zu
Ehren bringen soll. Neben diesen rein künstlerischen
Arbeiten werden auch, wie in Meißen, Nymphenburg
und Berlin, feine und einfache Gebrauchsgegenstände
hergestellt, die trotz ihrer sorgfältigen Ausführung
preiswert sind". Auf der Ausstellung ist die neueröff-
nete Porzellanfabrik bereits mit einer außerordentlich
mannigfaltigen Zahl von Gegenständen vertreten. Ge-
brauchsporzellan: Reizvolle Service,die in angenehmen,
weder engtraditionellen noch sensationellen Motiven
gehalten sind, im Dekor an die alte Wiener anheimelnde
Stimmung der Schubertperiode anknüpfen, aber in
Farbe und Zeichnung den modernen Geist atmen. Da-
neben stehen Objekte, die, was den Stil betrifft, in die
unmittelbare Gegenwart hereinführen. Nicht minder
großer Wert wird auf das figürliche Porzellan gelegt.
Hier zeigt sich die Möglichkeit, aus der Vergangenheit
in den modernen Stil ungezwungen und ohne Gewalt^
tätigkeiten zu kommen, am allerdeutlidisten. Es offene
bart sich aber auch darin, daß der alte Wiener Geist
stärker ist als die draufgängerische Hyperbel, denn ge-
rade hier im Genre, in der Gebundenheit durch das
Material liegt ein gewisser ästhetischer und innerlicher

Zwang zu Liebreiz: die Stimmung, das Verträumte,
das gerade dem figürlichen Porzellan eigen ist, nicht
durch Formen und Stile umzubrechen, die Eignung
des Materials lediglich um deswillen zu zerstören,
weil Formen gebracht werden sollen, die noch niemals
da waren! Es liegt ein großer Reiz in diesem figür-
lichen Porzellan, das seine Freude an der Farbe, und
zwar an der diskreten Farbe nirgends zurückdrängt.
Die Motive sind gerne „Dame mit Tier", Dame mit
Papagei", „Dame mit Affe" (diese Figur ist als erster
Kauf auf der Ausstellung von dem deutschen Reichs-
postminister erworben worden), „Dame mit Blumen",
Motive wie „Schlittschuhläuferin", „Tanzende Mäd-
dien" usw.

Die Kunstbronzewarenfabrik Josef Frank hat eine
Reihe interessanter und in den Entwürfen sehr gewähl-
ter Gegenstände ausgestellt. Es sind insbesondere

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LINKE VASE: Grund weiß, blau und grün onibriert.
schwarz, Blumen grau mit schwär", — MITTI.HKK VA — <P
grün = schwarz gespritzt, Dekor grau»sdiwarz, Henkel » —
VASE: Grund weiß, dunkelrosa ombriert, sdiw. ™-

Entw. v. ANTON KLIEBER. Ausf.: „KERA =j£>
Kunstkeramik und Porzellanmanutal -

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