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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 79.1929

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Vereinsnachrichten / Ausstellungen / Verschiedenes
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https://doi.org/10.11588/diglit.7096#0279
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MITTEILUNGEN

München. Unter den überaus zahlreichen künstlerischen
Veranstaltungen dieses Sommers fand besonders die
Internationale Plakatausstellung reges Interesse bei Presse
und Publikum. In den ersten zehn Tagen wurden bereits
10000 Besucher gezählt. Die Ausstellung, die noch ge-
öffnet ist, während diese Zeilen in Druck gehen, zeigt
die besten Künstlerplakate der letzten fünf Jahre aus
34 Staaten Europas, Amerikas, Asiens und aus Australien.
Bei aller nationalen und individuellen Verschiedenheit
der einzelnen Künstler zeigen alle ausgestellten Blätter
ein Gemeinsames. nämlich die durdiweg ganz hervor-
ragende drucktechnische Wiedergabe. Innerhalb derdeut-
Ichen Abteilung zeigt München, daß es auch auf diesem
Gebiete der angewandten Kunst seine Führerrolle be-
hauptet. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der gesamte
Bestand dieser ungemein interessanten Ausstellung der
Stadt München erhalten bliebe als Grundstock einer
Sammlung von Künstlerplakaten, welche vielleicht der
»Neuen Sammlung« des Nationalmuseums oder der
Graphischen Sammlung angegliedert werden könnte. Der
Geschäftswelt aber möge die hohe Besuchsziffer der Aus-
stellung beweisen.daß es sidierlich kein überzeugenderes
Propagandamittel gibt als das künstterische Plakat. N.

Das Spital zum Heiligen Geist in Waldshut. Beispiel eines
neuzeitlichen Krankenhauses ist das im Jahre 1927 von dem
Karlsruher Architekten Gisbert v.Teusfei erstellte Spital
zum Heiligen Geist in Waldshut, eine Bauaufgabe, die
ihres Bauprogramms wegen besonders reizen mußte. Auf
breitgelagerten, unmittelbar am Rhein sich erhebenden
Terrassen war das Bauwerk aufzuführen, hinausgestellt
in eine großartige und zugleidi anmutige Stromlandschaft.
Dies wie auch die vorliegende Situation, die mit einem
bestehenden Altbau des 1411 gegründeten Spitals, an das
angeschlossen werden mußte, gegeben war, führten zu
der einfachsten und zugleidi selbstverständlidistenLösung.
Von Teuffei fügte den auf eng begrenztem Platz er-
stellten Neubau an der Westecke des alten Gebäudes
an, so daß sich nach der Straßenseite ein geräumiger An-
fahrtshof bildete, nach der Südseite, dem Flusse zu, legte
er einen beherrschenden, kubisch entwickelten Terrassen-

bau. In drei Stockwerken sind die Krankenräume unter-
gebrachtem Erdgeschoß die Krankenzimmer der Männer,
im Obergeschoß die der Frauen, im 3. Stockwerk die Privat-
station. Die eigenartige Lage des Bauwerks auf hoher
Flufiböschung erlaubte die ausgiebige Anordnung von
breiten Liegeterrassen, von welchen man einen wunder-
vollen Ausblick in die Rheinlandschast genießt. Diese
großflächige, modern gestaltete, harmonisch mit dem alten
Bau vereinte Südfront gibt in der Landschaft Halt und
Ruhepunkt, zugleich auch wirksamen Kontrast. In der
ardiitektonisdien Behandlung, wie in hygienisch-tedi-
nischen Fragen, in der Verteilung und Gestaltung der
Betriebs- und Operationsräume, wie in den Anlagen der
weitläufigen Stromleitungen und der Wasserversorgung,
werden Überlegung und enge Zusammenarbeit von
Architekt und Arzt siditbar. Besondere Sorgfalt ist auf
die ästhetische Raumwirkung der Krankenzimmer gelegt,
wodurch psychologisch erwogene Farbanstriche Bereiche-
rung der durdi die Hygiene gebotenen einfachen Raum-
gestaltung angestrebt wurde. Man findet fein abgestimmte
Räume von belebender, aufheiternder Wirkung, dann
sokhe von beruhigenden Farbklängen in ansprediender
Helligkeit, Räume von stiller Behaglichkeit und freund-
licher Anmut, deren Wirkung den Genesenden mit neuer
Lebensfreude erfüllt. So ist dieses Bauwerk nicht nur
Spital, sondern auch ein Heim für Kranke geworden.
A. Valdcnaire.
m
Das Erzbischösliche Ordinariat Bamberg erinnert im Amts-
blatt nachdrücklidist an die BesdilüssederDiözesansynode,
fabrikmäßig hergestellte Bildwerke, besonders Gipssta-
tuen, Oelfarbendruckbilder und sonstige Massenartikel
rücksichtslos aus der Kirche fernzuhalten, resp. vorhan-
dene allmählich zu entfernen; es gibt genug christlidie
Maler und Bildhauer, die auf Bestellung warten und in
förmlicher Not leben, weil eben nur billige Fabrikwaren
bevorzugt wurden.
Die Porzcllansabrik Zeh, Scherzer & Co. in Rehau hat
einen Wettbewerb ausgeSchrieben für Entwürfe zu Speise-
servicen aus Porzellan. Einlieferungsschlufi: 10. Okt. N.

Wir machen unsere Leser ausmerksam aus den diesem Hest beiliegenden Prospekt der
Firma Chtistian sos. Trimborn, Köln a. Rh., Großkeltereien am Rhein und an der Mosel

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