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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 3.1868

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Waagen, Gustav Friedrich: Die Sammlung des Herzogs von Blacas, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5183#0114

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Nr. 14.

III. Iahrgang.
Üciträgr

findanOr. (?.v. Liitzow
(wikn, Theresianumq.
25) od.an die Ncrlnst^li.
steipuc,, Köniqsstr. 3)
zu rici'ten.

24. Äpril.

2)

c

Inserate

a 2 Sgr. fiir die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile toerden von jeder
Buch- und Kunsthand'
lung angenommen.

I!is,!l.

ililatt znr Zcilschrist sür lnldcnde Knnst.

Vcrlay von L. A. Leemann in Letpzt§.

-lm zwciten und letztcn Frcitage jcdcs Monats ersckeint eine Nnmmer von in der Megcl einem Qnartbogen. Die Nl'oniieiiten der ..-teitsct'rift fnr dildendr
Unnst" crl'alten dies Blatt xrnti». Ävart dezogen kostet dasselbe 1'^ Tblr. ganzjäbrlici'. ?llle Bnch- nnd .srnnstl'andlnngen wie alle Nostäintcr nebmen
Bestellnngen an. Expcditionen : in Bcrlin: f. Sachse » Lo., Hofknnstbandlnng; in Wien: P. Aarser, GeroldL Lo.. i» München : L. Ä. Flrischmann.

Inbalt: Die Saminlnng des Hcrzogs von Blacas. (Scblnst.) — .ciorresvon-
dcnzen. — (Dresden. Mnncben). — Nekrologe nnd Todesnachrichten. —
.Unnstvereine. Sainmlnngen. 2Inc'stellnngen. — Knnstlitcranir nnd .stnnst-
bandcl. — .stnnstnnterricht. — Bermischte Knnstnachrichten. — Nenigkeitcn
der Kunstliteratur. — Zeitschriftcn. — Sntgegnnug. — Inserate.

Die Lmilmlimg dcs Hcrrogs vou Llocos.

Von K. I. ZNaagcn.

(Schluß.'

Einc bcsondcrc, sehr werthvolle Ilbtheilung bilden
dic meist nnt Vorstellungen ans der Herocnsage im
archaistischen Stil geschinückten Scarabäen. deren niehrcre
wegen ihrer Bedcutung sckion in den dreißiger Jahren im
Bullettiiio des archäologischen Jnstitnts in Rom pnblicirt
worden sind. Anch die Jntaglios mit historischen Por-
träts enthaltcn einige trcfsliche Arbeiten. so in eineni
Hyacinth die ganz von vorn genommene Büste des Julins
Eaesar niit der falsckcn Aufschrift des berühmten Stein-
schneidcrs Dioscorides. O-O—, während es
heißen müßte. Von allen diesen Stei-
nen sind jetzt ebenfalls Abgüsse gemacht worden.

Nachdem ich seit dem Jahr 1835 bei sechs verschie-
dcnen Besuchen Londons Gelegenheit gehabt, die allmäh-
lige Zunahme an Originalwerken griechischer Kunst
Schritt vor Schritt bis zu dem jetzigen. überschwenglichen
Reickithnm zu beobachten. und auch von den Hauptsachen.
bis zum Jahr 1854, in meineni Werke über England
Rechenschaft zu geben, war mir stets bis zur neuesten
Zeit die verhältnißmäßige Unbedeutsamkeit der Sanim-
lung geschnittener Steiue als die einzige, aber sehr em-
pfindliche Lücke erschienen. Die Regieruug verdieut daher
daS größte Lob, daß sie dic einzige und letzte Gelegenheit.
diese Lücke in würdiger Weise auszufüllen. durch den Ankanf
dieser Sammluiig beuutzt hat, weniischon der Preis von
48,0»i> Pfd. St., welckier indeß durck' dcn Vcrtans von
lll.

' Donbletten auf 45,721 Pfd. St. ermäßigt wordcn ist, et,
was hoch erscheint. Zwar uicht der Zahl der Stücke
nnd der Größe der Cameen nach, wohl aber in der Zahl
dcr Stcine von höchstem, künstlcrischem Werthe kann
sich nämlich jetzt das britische Mnsenni'init den mir a»s
eigener Anschaiiiing bekannten Sammliingei! in Wien,
Paris, Petersburg und Berlin sehr wohl messcn.

Nm dcn hohen Preis zn rechtfertigcn, treten aber nock'
andere Abtheilungcu der Sammlnng hinzn. Vor Allcm
! komnit hier die gcgen 500 Nunimern enthaltende Samm-
liing bemalter Thonvasen in Betrack't. Obwohl in der
selben alle Epochen und die meisten Arten vertreten, sind
doch die Epochen dcr höchsten Blüthe nnd dcr Abnahme,

! mit rothen Fignren auf schwarzem Grunde, am reichsten
besetzt. Da die vorzüglichsten dnrch versckiedene Publika-
tionen, besonders durch die Panofka's im Mnsenm Blacas,
so wie dnrch verschiedcne Besprcchuiigen von Gerhard,
Welker :c. allgemein bekaunt sind, begnüge ich mich hier,
nur an einige der dnrch die Vvrstellnngen und dic Aus-
führnng besonders ausgezeichneten zu erinnern. Dahin ge-
hört vor Allem der Kratcr mit dem anf einem Wagen
mit geflügelten Nossen aus dem Ocean eniporsteigenden
Helios, dem jungen Pan, welcher nach der den Kephalos
verfolgenden Aurora blickt, und Selene auf jeinem Rosse.
Aus der Epoche des Verfalls aber ein großcr Krater mit
Vorgängen bei dem Untergange Troja's, so wie ein Ary-
ballos, worauf Diouysos mit Ariadne und zwei Maena-
! den dargestellt sind, vou seltener Schönhei! der Motive
und der Formen, endlich eiue Schale mit dem von Satyrn
nnd Äli'aenaden begleitetcu Dionysos, eine Vase von
Nola.

Jch schlicße hier znnächst sieben Wandgcmälde aus
Pompcji an, dercn sechs Geschenke des KönigS von Neapel
an den Herzog von Blacas siud. llntcr dieseu zeichnet
sich am meisteu eine Grnppe Vvn zwe> sitzcndeii Fignren,
 
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