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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 3.1868

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G. F. Waagen
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https://doi.org/10.11588/diglit.5183#0166

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III. Jahrgang.

Seitrnge

find an 0r. C. v. LLtzow

<wi,n, Theresianumg,
rs> od.andieVcrlagkb,
(Leipsig, Königdsir, s>
zu rickten.

31 2uli.

Nr. 20.

Insrrate

L 2 Sgr. für die drei
Mal gespaltene Petit-
zeile werden von jeder
Buch- und Nunsthand
lung angenommen.

1863.

Bciblsitt zur Zcitschrist stir bildcudc Kuiist.

vcrtag don L. A. Lcciiiann tn Letpztg.

.w.iiea und ledicu fireiiaae iede» Mouai» eriä'-iu, eine Rummer neu i„ dcr Regcl einem Quaridogcu, Die Ädouneutc,, de, „-leilichns, ,ur diideude
«u,Ii" erdalien died Blaii ärutla. Slrari dczoacn losici daffclde I>/z Tdlr, ganziadrlich, »Illc B„ch- und ,t»,i,ftda„dl„„acn ,o,c allc Poftaniicr „cdmci'
Beftkllnugcn am (/xrcdiii^ont!,: i„ Ncriin i s, »achsi » <c°,, Hostimllbaudluug! Wicn: p, Kacser, v-e°Id» L°., ,„ Munchcn : e, L, /leischmann
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"tndali « F, Waagcu. si. — Uorrciroxdcuzc,, (Ncarcl, Florcuz vutc
' "tnni^ Florcuz, Mitic Iuli), — N-krologc <Pl„ddk,»a„„, Baftiai'ini,
M Hch > — Vcrmischic!t„„ft„achii»icv, — Pcrsoualnachrichicn. — Rnnsl-
liicraiur. — .id,mft„nicrrichi. — Bricskaftcu. — Bcrichüguug.

G. F. wtiligen f.

Die deutsche Kunstwisienschaft hat cinen ihrer be-
währtesten Altmeister, diese Blätter einen ihrer treue-
sten Förderer und eifrigstcn Mitarbeiter verlercn.
Am Freitag den 17. d. M. brachte eine telegraphischc
Depesche aus Kopenhagen die knrze Nachricht von dem
Mittwochs vorher dort erfolgten Ableben des Direktors
der Berliner Gemäldegalerie G. F. Waagcn, selbst für
die näheren Freunde des Heimgegangcnen nberraschcnd
und unerwartet, da bei der gleichzeitigen Abwesenheit der
Familie Niemanden Knnde von seiner Erkranknng gc-
worden war. Zwcicn Freunden war das traurige Amt
vorbehalten, der auf das Schlimmste noch keineswegs
vorbereiteten Familie auf ihrcm Landsitze die Trauerbot-
schaft zu nberbringen.

Einem Berufeneren mag es überlasieii sein, die un-
bestrittenen und bleibendcn Verdienste des Verewigten nm
dic Wissenschast gründlich nnd vorurthcilSlos zu erörtern,*)

') Wir heffcn ini nächstcn Hefle der Zeitschrift unsern Le-
sern einen cingehenden Aussatz über die Wirksamkeit und die
Verdienste deS Vcrewigtcn nebst dcm wohlgelungcnen Bildnissc
desselbcn mittheilen zu lönnen und gebcn nachstchend nur cinige
kurze Notizen überden Studicngang uud dic lilerarischeThätigkeil
Waagen's:

W. wurde am l l. Februar I79t in Hamburg geboren.
Ursprünglich Maler, machte cr 1813 und l8lt deu Feldzug als
Preuszischer Freiwilliger mit, studirtc dann drei Jahre in Bres-
lau, bcsonders Kunstgeschichte, und hicll sich hicraus, fortwährend
mit cisrigen Studicn beschäftigt, von >818 ab theils in Dresdcn,
theils in Heidelbcrg und München auf. Seit 1823 war Waagcn
mit dcn Vorarbeitcn für das königliche Museum in Berlin be-
schäftigt und wurdc >832 zum Direktor der Gcmälde-Galerie

^ wir beschciden nns hier mitzutheilcn, was wir aus eigener
Ersahrung nnl> nach der crst heutc eingclaufenen ersten
authentischen und genauercn Nachricht über seincn Tod
von der letzten Lebenszeit Waagcn'S wissen.

Wcr von den Viclcn, dic sich des rüstigcn Greises noch
im yorigen Sommer in Paris nnd anf seiucr weitcren
! Reise erfreut haben, hätte gedacht, dast ein von Nieman-
den geahnter Schlag sein weißes Haupt so bald in die
Grube bettcn würdc. War cin Schorn dem schleichendcn
Gift täglicher Mißhelligkeiten mit ciner in ihrcr Art glück
! licherweise einzig dastehenden Verwaltung erlegen, so
widerstand Waagen's zähere Natur lange sicgreich dem
! gleichen Feinde, und es bednrfte ganz austergewöhn-
licher Ereignisse, um seine starke Kraft für immer zu
brechen. Wir alle wissen, daß cr, von seiner Reise znrück-
gekchrt nnd von einer hcmmcnden Krankhcit gcnesen, eine
der Hauptzicrden der Galerie, der er in gewissenhaftester
Pflichterfüllung nnt mit treuestcm Eifer nach dem vollen
Maße seiner für diescs Amt einzigen Fähigkeit vorgestan-

ernannl. 1844 erfolgtc seine Ernennung zum Professor dcr
Kunstgeschichtc an der Bcrliner Ilniversitäti cr war auch Thcil-
nehmer der literarischen Fehde gegen den Professor der Ar-
chäologie Hirt in Berlin, welcher an der Errichtung de«
Mnseums gleichfalls wesentlichcn Anthcil haitc, Seine kunst-
literarische Thätigkeit begann er in München, wo bereitS
1820 das Buch erschien: „Ucber dic in der königlich
bayerischen Sammlung der Akadcmie der Wisscnschastcn besind-
lichen Mumien und andere egyptische Alterthümer"; 1822 er-
schien zu Breslau: „Ucbcr Hubert und Jan van Eyck";
1832 in Berlin: „Hirt als Forscher über die Geschichte der
ncneren Malcrci"; 1837: „Kunstwerke nnd Künsllcr in England
und Paris", 3 Bände; 1842: „Kunstwerkc und Künstlcr in
Deutschland", 2 Bäude; 1854 in London: „'Ube treusures ot
»rt in 6re»t Rritaiu", 3 Bände; 1862 in Stnttgart: „Hand-

buch dcr dcutsch-niederländischen Malerschnlcn", 2 Bde.; 1864
in München: „Dic Gemäldcsammlung in der kaiserl. Ere-
mitage zu St. Petcrsburg"; 1866 in Wien: „Die vornehm-
sten Kunstdcnkmälcr in Wien". 2 Bände. A. d. R.

III.
 
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