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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 24.1913

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Maas, Max: Archäologische Nachlese, [2]
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.6192#0090

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159

Nekrologe — Personalien — Wettbewerbe — Denkmäler — Ausstellungen

160

wie das bereits so groß gewordene — in diesem Bericht
dennoch den nahen Orient ausschließende — archäo-
logische Arbeitsfeld sich in jedem Jahr noch mehr ver-
größert und vermehrt hat und wie die Berichterstattung
für Wochenschriften und Tageszeitungen mit der archäo-
logischen Tätigkeit nicht Schritt zu halten imstande ist,
ja ohne die Berichte im »Archäologischen Anzeiger« auf
dem Trockenen säße, auf welche im Original die Inter-
essenten nochmals verwiesen seien.

NEKROLOGE
Der Leipziger Kunstschriftsteller Hans Freiherr von
Weißenbach ist in Wiesbaden im Alter von 65 Jahren
gestorben. Seinen bedeutenden Besitz an Werken der
Buchdruckkunst und Photographie hat er dem Leipziger
Buchgewerbemuseum, seine sehr beträchtliche Sammlung
japanischer Drucke dem Dresdener Kunstgewerbemuseum
noch zu Lebzeiten vermacht. Er schrieb ein heraldisches
Werk über die Wappen der Grafen von Holstein, über die
Stilgesetze der Glasmalerei; über Typographischen Farben-
druck und über Theorie und Praxis der Neudeutschen
Stickerei.

PERSONALIEN
Die Münchener Maler Adolf Hengeler, Toni Stadler
und Josef Wenglein wurden zu Rittern des Maximilian-
ordens für Kunst und Wissenschaft ernannt.

WETTBEWERBE
In dem Wettbewerb für ein Realgymnasium in
Oranienburg hat das Preisgericht den ersten Preis von
2000 M. an Diplomingenieur Wilh. Beringer und Architekt
Fritz Schock-Charlottenburg, den zweiten von 1000 M. an
Architekten Müller & Brodersen-Charlottenburg, den dritten
Preis von 500 M. an Architekt Max Taut-Schöneberg ver-
liehen.

Das Preisgericht im Wettbewerb Synagoge in Augs-
burg hat keinen ersten Preis erteilt, sondern die vier aus-
gesetzten Preise zusammengelegt und folgende Preise ver-
liehen: je einen Preis von 2500 M. an Dipl.-Ing. Heinr.
Lömpel und Fritz Landauer, Architekten in München und
einen gleichen Preis nochmals an Fritz Landauer. Ein
Preis von 1500 Mark fiel an Bauamtsassessor Hermann
Buchert-München und 1000 M. an Architekten Odo Orlando
Kurz und Regierungsbaumeister John H. Rosenthal. Ferner
wurden drei weitere Entwürfe zum Preise von je 500 M.
angekauft.

Das Preisgericht für die Beurteilung der Rathaus
entwürfe in Herford hat einstimmig beschlossen, je
einen Preis von 2750 M. den Entwürfen von Professor
Kanold-Hannover (Mitarbeiter: Architekt Olöckner-Han-
nover) und von Architekt Dipl.-Ing. KarlHocheder-München,
sowie einen Preis von 1750 M. dem Entwurf des Architekten
Emil Wolf-Dresden-Blasewitz gemeinsam mit Architekt
E. Werl-Straßburg zuzuerkennen. Es waren 160 Entwürfe
eingeliefert worden.

+ München. Die Oeneraldirektion der wissenschaft-
lichen Sammlungen Bayerns und die Direktion des Königl.
Münzkabinetts erlassen ein Preisausschreiben zur Förde-
rung der Medaillenkunst. Georg Hitl-München hat eine
Stiftung gemacht, deren Zinsen im Betrag von 500 Mk.
alljährlich als Preis für die hervorragendste Leistung auf
dem Gebiete der modernen Medaillenkunst während des
verflossenen Jahres Verwendung finden können. Bewerber
(bayrische oder in Bayern lebende Künstler) wollen ihre
Arbeiten bis 31. Dezember 1912 an das Königl. Münzkabi-
nett in München einsenden.

In dem Plakatwettbewerb, den die Internationale
Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig
1914 veranstaltet hat, wurde der erste Preis in Höhe von
1500 M. Erich Schilling-Suhl in Thür, zuerkannt. Den
zweiten Preis, 1000 M., erhielt Karl Muggly-Bielefeld und
zwei dritte Preise von je 750 M. W. H. Deffke-Berlin und
Georg Preller-Leipzig.

In Darmstadt soll auf der Mathildenhöhe, auf dem
Platze vor der Russischen Kapelle, eine monumentale
Brunnenanlage errichtet werden. Beim Wettbewerb unter
Mitgliedern der Künstlerkolonie gingen acht Entwürfe ein,
und der Großherzog entschied sich für den Entwurf des
Architekten Albin Müller. Für den Brunnen stehen 40000 M.
zur Verfügung.

Dem Verlangen der Architektenschait auf Ausstellung
sämtlicher 68 Entwürfe des Berliner Opernhaus-Wett-
bewerbes hat das Ministerium entsprochen. Wie bestimmt
verlautet, sollen etwa Mitte Dezember alle eingelaufenen
Pläne im Abgeordnetenhaus zur Ausstellung gelangen.

DENKMÄLER
In Paris soll dem Bildhauer Emmanuel Fr6miet,
nach Barye dem größten französischen Tierbildner des
ig. Jahrhunderts, ein Denkmal gesetzt werden. Die Aus-
führung ist dem Schüler Fremiets Henri Greber übertragen
worden, der schon bei Lebzeiten des Künstlers eine Statuette
nach ihm modelliert hat. Die Statue soll in den Gärten
des naturhistorischen Museums nahe dem Pflanzengarten
aufgestellt werden, weil Fremiet an diesem Museum als
Professor lehrte und eine große Anzahl Skulpturen ge-
schaffen hat, welche die Gärten und Gebäude schmücken.

AUSSTELLUNGEN
o Von der 12. Jahresausstellung der Vereinigung
Kölner Künstler im Lichthofe des Kunstgewerbemuseums,
die Ende November eröffnet wurde, ist wenig Wesens zu
machen. Sie hat künstlerisch niemals mehr als lokale Be-
deutung gehabt, seit dem Tode August Neven DuMonts
beginnt sie aber auch in den Kreisen, für die früher die
Eröffnung ein gesellschaftlicher Akt war, an Interesse ein-
zubüssen. Der Hauptfehler dieser Organisation ist, daß
sie es nicht verstanden hat, den jüngeren Nachwuchs an
sich zu fesseln, der jetzt als »Kölner Sezession« eine zweite
Jahresausstellung für den Februar vorbereitet. Das einzige
neue Talent der »Vereinigung« ist Eberhard Schrammen,
dessen Landschaften starke Beachtung verdienen. Fritz
Westendorp, der jetzt in Paris lebende Vorsitzende, büßt
als verspäteter Post-Impressionist in der Art Pissarros mehr
und mehr die persönliche Note ein, die seine frühen nieder-
rheinischen Landschaften auszeichnete. Sein Talent offen-
bart sich nur in dem kräftig gemalten Pilze-Stilleben. Die
Düsseldorfer Porträtisten F. Reusing und R. Vogts stellen
ihre üblichen Bildnisse, R. Schreuer, E. Hardt und J. Bürgers
ihre üblichen Landschaften, R. Seuffert, der kürzlich an die
Kölner Kunstgewerbeschule berufen wurde, seine üblichen
Akte aus. Es ist alles guter Durchschnitt, aber die Kölner
haben ein Recht, mehr zu verlangen. Von der Presse
kaum beachtet, ist gleichzeitig in den oberen Räumen des
Kunstgewerbemuseunis eine Ausstellung von Klein-
kunstgewerbe eröffnet worden, die im Auftrage der Ver-
einigung für Kunst in Handel und Gewerbe in engster
Verbindung mit dem Kunstgewerbemuseum von Dr. G. E.
Lüthgen veranstaltet wurde. Die Ausstellung ist das Er-
gebnis der Bestrebungen der Vereinigung, dem Kunst-
gewerbe in Köln durch Vermittelung von Aufträgen, sowie
durch Anregungen aller Art neue Lebenskraft zu geben.
Tatsächlich gab es bis vor wenigen Jahren in Köln kaum
 
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