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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — N.F. 29.1918

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Kurth, W.: Berliner Bildnisse 1848-1918 (Ausstellung der Berliner Sezession)
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Verschiedenes / Inserate
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https://doi.org/10.11588/diglit.6188#0202

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37g

Verzeichnis der kunstwissenschaftlichen Schriften von Ludwig Scheibler

380

Erkenntnisse der neunziger Jahre scheinen wir wirk-
lich nicht ungerecht gewesen zu sein. Es mußte zur
Sezession kommen. Und dieser Gruppe ist ein eigener
kleiner Raum gegeben. Liebermann; dann Slevogt
mit der stärksten Menschenschilderung der ganzen
Ausstellung, mit dem Bildnis des Architekten Roll;
Corinth mit dem schönen Bild einer alten Dame. Mit
einem Male rücken wieder künstlerische Absichten in den
Vordergrund und geben dem Individuum eine Fassung,
in der allein es uns eben mit der Wahrheit der
höheren Erscheinung überzeugt. Manches Bild sucht
die individuelle Note um jeden Preis, sei es als
Moment, sei es als Maske. Vieles bleibt aber in
ruhigeren Bahnen geschmackvoller Gebundenheit:
Spiro, Oppenheimer, Weiß, Orlik, Kardorff, Rhein.

Langsam ist die Gruppe dieser Impressionisten,
die von der Verlebendigung um jeden Preis als ge-
sundem Reaktionsgefühl gegen akademische Obser-
vanz ausging, in die höheren Werte der Gestaltung
der Bildform, die ein Porträt ebensowenig wie eine
Landschaft entbehren kann, hineingewachsen. Um-
gekehrt der Expressionismus. Er hat die Sicherheit
der künstlerischen Bildanlage voraus. Und man darf
warten, bis es den Ausdruckswerten gelingt, von
denen er ja eigentlich meint auszugehen, die ge-
schlossene Bildanlage langsam ausfüllen, wozu Pech-
steins Damenbildnis und Waskes Porträt der Frau
Jaeckel und Büttners Arno Holz die meiste Hoffnung
geben; während Kraußkopfs Porträtkunst leicht mit der
Maske enden könnte, wie es die von Heckendorf bereits ist.

Dieser Bilderschau folgt die Plastik in kleinem
Gefolge. Ein Bismarck von Begas verläßt die kraft-
volle Drastik der bekannten Büste in der National-
Galerie in Berlin und geht müde Lenbach nach.
Max Klein ist der romantischen Verschönerung der
achtziger Jahre mit Material wie Ausdruck ausgeliefert.
Klimschs Büste des Generalfeldmarschalls von Schlieffen
schlägt Manzels Ludendorff. Die höchste Vergeistigung
des Impressionismus zeigt Kolbes Büste von v. d. Velde.
Von der Rückkehr zu einer höheren plastischen Energie
und gebundenerer Charakteristik durch die Form,
nicht durch den Ausdruck allein gibt besonders Martin
Müllers Büste des Schauspielers Jannings ein gutes
Beispiel. Während Ehlers mit der Büste von Pisling
den Ausdruck in Haltung und Form voranstellt ebenso
wie Metzner. w. KURTH.

VERZEICHNIS DER
KUNSTWISSENSCHAFTLICHEN SCHRIFTEN
VON LUDWIG SCHEIBLER1)
(Rep. = Repertorium für Kunstwissenschaft; Jahrb. - Jahr-
buch der Kgl. Preußischen Kunstsammlungen)

1880: Die hervorragendsten anonymen Meister und

Werke der Kölner Malerschule von 1460—1500.

Bonn, C. Georgi, 1880. 64 S.
1881: Verzeichnis der Werke von B. Strigel. Jahrb. 11.

S. 59 bis 61. Anhang zum Aufsätze von W. Bode

über Strigel.

1881: Verzeichnis der Gemälde des Jan van Scorel.

1) Nachtrag zu dem Aufsätze in Nr. 33 der Kunst-
chronik*.

Nachtrag zu C. Justi, J. v. Scorel) Jahrb. II.
S. 211 bis 214. Gemeinsam mit W. Bode.

1882: Maler und Bildschnitzer der sogen. Schule von
Kalkar. (Besprechung von drei Werken von
J. A. Wolff.) Zeitschrift für bildende Kunst.
Bd. 18 S. 28 bis 31; 59 bis 65.

1882: Die Gemälde des Jakob Cornelisz van Amster-
dam. Jahrb. III. S. 13 bis 29.

1883: Besprechung von H. Riegel, Beiträge zur nieder-
ländischen Kunstgeschichte. 1882. (Kritik der
Bilderbestimmungen bei den Niederländern und
Altdeutschen der Braunschweiger Galerie.)
Rep. VI. S. 189 bis 199.

1883: Zur Charakteristik des Cornelis de Wael. Rep. VI.
S. 244 bis 247.

1883: Besprechung von »Verzeichnis der Gemälde
und plastischen Bildwerke im Museum des
Westfälischen Kunstvereins zu Münster. 1882.«
Westdeutsche Zeilschrift für Kunst und Alter-
tum. 1883. Heft 3. S. 300 bis 304.

1884: Schongauer und der Meister des Bartholomaeus
(Besprechung von A. v. Wurzbachs Schongauer-
Schrift.) Rep. VII. S. 31 bis 68.

1885: Ein zweites Werk von Jan Joest (Das Pfingst-
bild des Bonner Provinzialmuseums, Sammlung
Wesendonk, damals in der Sammlung Wesen-
donk, Berlin). Der Kunstfreund, herausgegeben
von Henry Thode. I. Sp. 193 bis 197.

1885: Jean Bellegambe. Allgemeines Künstlerlexikon
(J. Meyer). Bd. III. S. 371 bis 374.

1887: Die altdeutschen Gemälde auf der schwäbischen
Kreisausstellung zu Augsburg. Rep. X. S. 25 bis 30.

1887: Über altdeutsche Gemälde2) in der Kaiserlichen
Galerie zu Wien. (Kritik von R. von Engerths
Katalog). Rep. X. S. 271 bis 305.

1889: Besprechung von H. Toman, Studien über Jan
van Scorel, den Meister vom Tode Mariae. 1889.
Rep. XII. S. 328 bis 331.

1889: Berichtigung von Toman's »Berichtigung< {zum
Vorigen). Rep. XII. S. 440 bis 441.

1891: Ein neues Bild des Meisters vom Tode Mariae
(Madonna in Kölner Privatbesitz). Zeitschrift für
christliche Kunst Bd. IV. Spalte 137 bis 142.

1892: Die deutschen Gemälde von 1300 bis 1550 in
Kölner Kirchen. Zeitschrift für christliche Kunst
Bd. V. Sp. 129 bis 142.

1903: Notizen zu altdeutschen und altniederländischen
Gemälden des Suermondt-Museums. Denkschrift
des Museumsvereins zu Aachen. S. 28 bis 33.

1904: Die altniederländischen und altdeutschen Ge-
mälde der Kunsthistorischen Ausstellung zu
Düsseldorf 1904. Rep. XXVII. S. 524 bis 573.

1907: Nekrolog Karl Aldenhovens. Rep. XXXI. S. 191
bis 196.

Ferner Mitarbeit bei:

K. Woermann, Geschichte der Malerei. 1882 ff.
H.Jan itschek, Gesch ichte d. deutsch. Malerei. 1890
K. Aldenhoven, Geschichte der Kölner Maler-

__schule. 1902. c.

2) Scheibler versteht darunter auch die altniederlän-
dischen Qemälde.
 
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