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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 2.1891

DOI Artikel:
Jessen, Peter: Das Stickmusterbuch des Andreas Bretschneider
DOI Artikel:
Schulze, Otto: Das Museo Artistico Industriale zu Rom, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5004#0113

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DAS MUSEO ARTISTICO INDUSTRIALB ZU ROM.

und hat dort über zwanzig Jahre als Maler und
Stecher gearbeitet. Erhalten sind eine Reihe von
Porträts, fliegenden Blättern und Illustrationen zu
Werken, welche freilich zum Teil nur als Brot-
arbeit gelten können.

Offen bleibt die Frage nach der älteren Auflage
unseres Buches, von welcher der Verleger in der
Vorrede spricht. Man könnte vermuten, dass sie
vielleicht ausschließlich aus der Gruppe der Holz-
schnitte bestanden habe, welche ihren Motiven nach
unzweifelhaft die ältere ist. Will man die „unge-
fehr zehen Jahre" der Vorrede streng nehmen, so

könnte man sogar annehmen, dass diese mittelmäßi-
gen Schnitte vor der Übersiedlung des Künstlers
nur nach seinen Zeichnungen angefertigt seien.
Jedenfalls ist auch die zweite Auflage des Werkes
nicht groß gewesen, da sich seine Spur bis jetzt hat
verlieren können. Nunmehr wird der reiche Schatz
von Motiven in Kürze durch eine vollständige Re-
produktion des Buches auch unserer Praxis zugäng-
lich werden. Man wird es dann den Stiftern auch
in weiteren Kreisen danken, dass durch ihre Opfer-
willigkeit dieses echt deutsche Werk für Deutsch-
land hat wiedergewonnen werden können.

Aus dem Stickmusterbuch des Andreas Bretschneider.

DAS MUSEO ARTISTICO INDUSTRIALE ZU ROM.

VON FR. OTTO SCHULZE.
MIT ABBILDUNGEN.
II.

UR Zeit der Feudalherrschaft des
Mittelalters hatte1) das Mobiliar
eine von unsern modernen Ge-
bräuchen weit entfernte und ver-
schiedene Bedeutung und das Wort
einen viel umfassenderen Begriff,
der unter sich auch alles Gerät und kostbare Geschirr
fasste, das damals das Hauptvermögen der Fürsten
und Edlen ausmachte, und schliesslich auch Tiere

1) Ich folge hier dem trefflichen Katalog der letzten
Turiner Ausstellung von 1884. Catalogo della sezione Storia
dell' arte.

und Dienerschaft mit einrechnet. Bis zu einer ge-
wissen Zeit waren auch der großen Möbelstücke
in den alten Herrensitzen nur wenige •—■ Bettstellen,
Kredenzen und einige Tafeln machten so ziemlich
das ganze feste Mobiliar aus, während der Rest,
in großen Kisten und Kasten verpackt, mit dem
Herrn von einem Wohnsitz zum andern kam und
ging — eine Folge des unsteten herumziehenden
Lebens jener Zeit, in der die Fürsten und Grafen,
Ritter und Handelsleute in einer beständigen Unruhe
und Bewegung blieben, die einen wegen kriegerischen
Unternehmungen oder um der Jagd zu pflegen, der Feste
und Turniere — die andern aus Handelsrücksichten.
 
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