Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 3.1892

DOI Artikel:
Lessing, Julius: Wand- und Deckenschmuck eines römischen Hauses aus der Zeit des Augustus
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4888#0051
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Oberlichtgitter aus dem Kloster zu Ottobeureu bei Mcmmingen. Aufnahme von M. Kindl,

WAND- UND DECKENSCHMUCK EINES RÖMISCHEN
HAUSES AUS DER ZEIT DES AUGUSTUS.

VON JULIUS LESSINO.
MIT EINER TAFEL

]M Jahre 1880 stieß man an
einer von der Kunst geweih-
ten Stätte, in dem Garten
der Farnesina zu Rom bei
Gelegenheit der Tiberregu-
lirung auf die Spuren eines
römischen Hauses. Man ging
bei der Aufdeckung vorsich-
tig zu Werke und hatte die Genugthuung, nicht
nur einen großen Teil der Wände, sondern sogar
der Decken wieder aufzufinden. Viele Jahre lang
haben diese Schätze verpackt und verborgen gelegen
und sind erst seit kurzem in dem neu eingerich-
teten römischen Museum der Diokletians-Thermen

*) Wand- und Deckenschmnck eines römischen
Hauses aus der Zeit des Augustus. Herausgegeben vom
kaiserl. deutschen Archäologischen Institut. Mit
Erläuterungen von Julius Leasing und August Mau. lö

Tafeln Folio. Berlin, Georg Reimer, 1891.

zugänglich gemacht. Aber bald nach der Aufdeckung
hat das Deutsche archäologische Institut genaue
Aufnahmen hergestellt und dieselbe in den Monu-
menti veröffentlicht. Diese Publikation enthält mit
wissenschaftlicher Genauigkeit alle Einzelheiten, be-
sonders der figürlichen Ausmalung, welche mit ihren
Darstellungen der Rechtspflege ein eigenes antiqua-
risches Interesse bietet. Aber viel weiter reichend
ist das Interesse der rein dekorativen Teile und es
ist daher in hohem Grade dankenswert, dass die Di-
rektion des Institutes eine besondere Ausgabe dieser
Tafeln zum Nutzen unseres Kunstgewerbes veran-
staltet hat. Hierfür sind, unter Fortlassung der nur
archäologisch wichtigen Stücke, sechszehn Tafeln aus-
gewählt, darunter drei in vollendet schönem Farben-
druck, eine in Lichtdruck. Den erklärenden Text
zu den Tafeln hat August Mau verfasst, dessen ein-
gehende Forschungen auf dem Gebiete der antiken
Wandmalerei hinreichend bekannt sind, der Unter-
 
Annotationen