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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 7.1896

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4885#0185
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.M..S.

-u- Berlin. Im Verein für Deutsches Kunstgewerbe
sprach am 13. Mai d. J. Herr Professor E. Doepler d. J. über
Ziele und Zwecke der Glasmalerei für moderne Profanbauten.
Redner berührte zunächst die alten Beispiele profaner Glas-
malerei, deren Einfachheit in der Anwendung und ihre
Lichtdurchlässigkeit und sprach dann über die verschiedenen
Formen, unter denen heute Glasmalereien im Profanbau
Verwendung finden, als Oberlichte über Thüren und an
Decken über Treppen, als Dielen- und Flurfenster, sowie als
Fenster nach der Straße in Wohnräumen. Dass jede dieser
Arten je nach den Vorbedingungen des Raumes individuell
ausgearbeitet sein inüsste, suchte Redner zu begründen, in-
dem er auf die einzelnen Zwecke der Anbringung der Fenster
einging. Sie haben gemeinhin den Zweck, Licht einzulassen,
mitunter auch die Aufgabe, Licht abzusperren. Bei schräg
einfallendem Licht sind die Bedingungen wesentlich andere
als bei horizontalem Licht. Schließlich folgten noch einige
Bemerkungen über englische und amerikanische Verglasungen
und über die oft zu weit gehende Anwendung von Ver-
glasung an Möbeln und Hausgerät. Vorher verkündigte
Herr Architekt Bodo Ebhardt das Ergebnis des Preisgerichts
für den Wettbewerb um farbige Entwürfe zu einem Glas-
fenster, welcher zum 1. Mai d. J. für Herrn Schröder-
Poggelow ausgeschrieben war und besprach die ausgestellten
Wettarbeiten. Es haben erhalten: den 1. Preis (400 M.)
Regierungs-Bauinspektor K. Grunert, den 2. Preis (200 M.)
Professor Max Koch. — In der Sitzung des Vereins am
27. Mai d. J. verkündigte Herr Professor Woldemar Friedrieh
das Ergebnis des Preisgerichts für den Wettbewerb um
Entwürfe zu einem Diplom für die Berliner Gewerbe-Aus-
stellung 1896 und besprach die ausgestellten Wettarbeiten.
Ferner gab Herr Hofgraveur Otto das Resultat des Wett-
bewerbs um Modelle zu einer Medaille für die Berliner
Gewerbe-Ausstellung bekannt (s. Heft 9 des lfd. Jahrgangs,
Seite 147).

Breslau. Kunstgewerbeverein. In den Sitzungen vom
29. April und 4. Juni sprach Herr Baron von Kessel-Zeutsch,
ein liebenswürdiger Gönner und Förderer des Vereins, über
seine Reise nach Ägypten und Corfu. Zahlreiche gute Abbil-
dungen waren zur Ansicht ausgelegt, welche das vom Vor-
tragenden gegebene Bild wirkungsvoll unterstützten. Herr
Baron von Kessel-Zeutsch und Herr Buchhändler Sckiceitxer
machtenderBibliothek desVereins einigehübscheZuwendungen.
Herr Martin Kimbel wurde von der Versammlung einhellig

zum Vertreter des Vereins beim allgemeinen deutschen
Kunstgewerbetag in Berlin gewählt. Der erste Vorsitzende
Herr Hans Rumsch machte die wichtige Mitteilung, dass
vom Oberpräsidium ein Schreiben eingelaufen sei, welches
besagt, dass infolge der Anregung zur Umgestaltung der
hiesigen Kunst- und Kunstgewerbeschule auf Anordnung des
Kultusministers genannte Schule durch die Herren Geh.
Oberregierungsrat Müller, Geh. Regierungsrat v. Moltke und
Direktor Prof. Ewald einer eingehenden Revision unterzogen
wird. Im Anschluss daran hat am 17. Juni d. J. eine Kon-
ferenz stattgefunden, in welcher die Grundlagen der zukünf-
tigen Gestaltung der Schule im allgemeinen besprochen
worden sind. Ober das Resultat werden wir im nächsten
Hefte berichten. G- s-

Berlin. Allgemeiner deutscher Kunstgewerbetag, 5.—
8. Juni 1896. Nachdem es auf dem VII. Delegirtentage des
Verbandes deutscher Kunstgewerbevereine zu Dresden als
wünschenswert bezeichnet worden war, einen Kunstgewerbe-
tag einzuberufen, um das Interesse am Kunstgewerbe über-
haupt zu fördern und zu heben, hatte der Vorstand des
Vereins für deutsches Kunstgewerbe in Berlin als derzeitiger
Vorort des Verbandes, im Einverständnis mit den Einzel-
vereinen alle Mitglieder der Verbandsvereine, Kunsthand-
werker, Künstler, Industrielle, Fachlehrer, sowie alle Freunde
deutschon Kunstgewerbes zu einem „Allgemeinen deutschen
Kunstgewerbetage", dem dritten seit Gründung des Verbandes,
für die Tage vom 5.—8. Juni in die Reichshauptstadt ein-
geladen. Dieser Kunstgewerbetag sollte dazu dienen, die
vielen im deutschen Kunstgewerbe thätigen Kräfte im per-
sönlichen Verkehr einander näher zu bringen, wichtige
Fragen zu erörtern und ihrer Lösung entgegen zu führen,
sowie vor allem das Verständnis für die Aufgaben und Ziele
des Kunstgewerbes in weitere Kreise zu tragen. Am Freitag
den 5. Juni abends fand in den festlich geschmückten Räumen
des Vereins Berliner Künstler, die in liebenswürdiger Weise
zur Verfügung gestellt waren, die Begrüßung der zahlreichen
Gäste statt. Die Verhandlungen wurden am Sonnabend vor-
mittags 10 Uhr im großen Festsaale des Architektenhauses
durch den Vorsitzenden des Vorstandes des Vorortes, Herrn
Architekt Karl Hoffacker eröffnet. Vom Kultusministerium
waren als Vertreter des Ministers anwesend der General-
direktor der Kgl. Museen Geh. Rat Schöne und Geh. Rat
Müller, vom Ministerium für Handel und Gewerbe Geh. Ober-
Reg.-Rat Lüders, vom Arbeitsministerium Geh. Rat Hinkel-
deyn, von der Ministerialbaukommission Reg.- und Baurat
Küster; die beiden letztgenannten Herren zugleich als Ver-
treter des Architektenvereins. Officielle Vertretungen hatten
abgeordnet außer dem Architektenverein die Allgemeine
deutsche Kunstgenossenschaft, die Vereinigung Berliner
Architekten und der Verein „Herold". Von den 23 dem
Verband angehörenden Kunstgewerbevereinen hatte Mün-
 
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