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KUNSTGEWERBEBLATT
NEUE FOLGE ©-1912 /1315)2^-JAHRGANG
DFr^Ak'TFOM- fritzhellwaq in
rVL-L'/AlVl 1W1N. BERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN
BF.RLIN-ZEH1.ENDORF-
TELEPHON: ZEHLENDORF 1053
\/pni AP.. E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V l_rVL.r\W. HOSPITALSTR. IIa . TEL. 244
HEFT 3
DEZEMBER
VEREINSORGAN S!RRBSü
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE LB., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART BSBa
SCHÜLERARBEITEN DER FRANKFURTER KUNSTGEWERBESCHULE
Im Vergleich zu den Kunstgewerbeschulen an an-
deren Orten hat das Frankfurter Institut keinen
leichten Stand. Denn Frankfurt ist ausgesprochen
eine Handelsstadt, die wenig heimisches Gewerbe und
beinahe gar keine Industrie besitzt. Es fehlt der Frank-
furter Schule also an denjenigen Faktoren, von denen
praktische Aufgaben den Schulen gestellt werden und
die sich rückwirkend durch die dort künstlerisch aus-
gebildeten Hilfskräfte künstlerisch beeinflussen lassen
könnten.
Dazu kommt noch erschwerend das Milieu der
erzkonservativen Frankfurter Bevölkerung, die sich
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIV. H. 3
wohl seinerzeit für das Kunstgewerbe erwärmen mochte,
als die Losung: »Unser Väter Werk« ausgegeben
worden war, die sich aber der neuzeitlichen Ent-
wicklung gegenüber mehr als passiv verhält. Aller-
dings hat die Schule an dem sie patronisierenden
Kunstgewerbeverein und an dem Schwesterinstitut,
dem Kunstgewerbemuseum, das fortlaufend reizvoll
abwechselnde moderne Ausstellungen veranstaltet, einen
starken Rückhalt, aber sie kann doch nicht, wie die
Schulen an manchen anderen Orten in Deutschland,
aus dem vollen Born heimischer Kunstbestrebungen
wirtschaften.
NEUE FOLGE ©-1912 /1315)2^-JAHRGANG
DFr^Ak'TFOM- fritzhellwaq in
rVL-L'/AlVl 1W1N. BERLIN-ZEHLENDORF-
WANNSEEBAHN
BF.RLIN-ZEH1.ENDORF-
TELEPHON: ZEHLENDORF 1053
\/pni AP.. E. A. SEEMANN IN LEIPZIG,
V l_rVL.r\W. HOSPITALSTR. IIa . TEL. 244
HEFT 3
DEZEMBER
VEREINSORGAN S!RRBSü
BERLIN, DRESDEN, DÜSSELDORF, ELBERFELD,
FRANKFURT A. M., HAMBURG, HANNOVER, KARLS-
RUHE LB., KÖNIGSBERG I. PREUSSEN, LEIPZIG,
MAGDEBURG, PFORZHEIM UND STUTTGART BSBa
SCHÜLERARBEITEN DER FRANKFURTER KUNSTGEWERBESCHULE
Im Vergleich zu den Kunstgewerbeschulen an an-
deren Orten hat das Frankfurter Institut keinen
leichten Stand. Denn Frankfurt ist ausgesprochen
eine Handelsstadt, die wenig heimisches Gewerbe und
beinahe gar keine Industrie besitzt. Es fehlt der Frank-
furter Schule also an denjenigen Faktoren, von denen
praktische Aufgaben den Schulen gestellt werden und
die sich rückwirkend durch die dort künstlerisch aus-
gebildeten Hilfskräfte künstlerisch beeinflussen lassen
könnten.
Dazu kommt noch erschwerend das Milieu der
erzkonservativen Frankfurter Bevölkerung, die sich
Kunstgewerbeblatt. N. F. XXIV. H. 3
wohl seinerzeit für das Kunstgewerbe erwärmen mochte,
als die Losung: »Unser Väter Werk« ausgegeben
worden war, die sich aber der neuzeitlichen Ent-
wicklung gegenüber mehr als passiv verhält. Aller-
dings hat die Schule an dem sie patronisierenden
Kunstgewerbeverein und an dem Schwesterinstitut,
dem Kunstgewerbemuseum, das fortlaufend reizvoll
abwechselnde moderne Ausstellungen veranstaltet, einen
starken Rückhalt, aber sie kann doch nicht, wie die
Schulen an manchen anderen Orten in Deutschland,
aus dem vollen Born heimischer Kunstbestrebungen
wirtschaften.
